"Signal der Ermunterung" von deutschen Theatern für Ungarns Opposition
Nicht schweigen wollen die hiesigen Bühnen zur Einschränkung der Presse- und Kunstfreiheit in Ungarn. Initiativen in Brüssel und internationalen Netzwerken kündigte der Berliner Intendant Ulrich Khuon an - auch wenn das die "Wagenburgmentalität" der Nationalkonservativen stärke.
Im Kampf gegen die Einschränkung der Kunstfreiheit in Ungarn wollen die deutschen Theaterintendanten vielfältige Möglichkeiten zu Protesten nutzen. Dies sei als ein "Signal der Ermunterung" für die Opposition gegen die Regierung Orbán gedacht, sagte der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon.
Die Intendanten planen, bei der EU-Kommission vorstellig zu werden: "Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wir über den neuen Präsidenten des EU-Parlaments auch noch mal eine Initiative starten", sagte Khuon. Auch über verschiedene Theaternetzwerke wolle man aktiv werden. Anders als bei der Justiz oder der Zentralbank sei es in der Kunst allerdings schwerer festzumachen, dass dort "Dinge zerstört (…) oder dass missliebige Künstler vertrieben" würden. Doch genau das habe der abgesetzte künstlerische Direktor der Ungarischen Staatsoper Budapest, Balázs Kovalik, bei einem Intendantentreffen in Nürnberg bestätigt.
Khuon räumte ein, dass die ungarischen Künstler ein Eingreifen als ambivalent empfänden. Wenn man sich wehre, bestätige man teilweise die "Wagenburgmentalität" der nationalkonservativen Regierung, die von entarteter, krankhafter, liberaler Hegemonie europäischer Kultur spreche. Ungarische Künstler hätten aber auch gesagt, die Unterstützung stärke ihnen den Rücken. Natürlich seien die Möglichkeiten einzugreifen begrenzt. "Aber das kann ja nicht zur Folge haben, dass man den Mund hält", sagte Khuon.
Das vollständige Gespräch mit Ulrich Khuon können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis zum 18. Juni 2012 als MP3-Audio hören.
Die Intendanten planen, bei der EU-Kommission vorstellig zu werden: "Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wir über den neuen Präsidenten des EU-Parlaments auch noch mal eine Initiative starten", sagte Khuon. Auch über verschiedene Theaternetzwerke wolle man aktiv werden. Anders als bei der Justiz oder der Zentralbank sei es in der Kunst allerdings schwerer festzumachen, dass dort "Dinge zerstört (…) oder dass missliebige Künstler vertrieben" würden. Doch genau das habe der abgesetzte künstlerische Direktor der Ungarischen Staatsoper Budapest, Balázs Kovalik, bei einem Intendantentreffen in Nürnberg bestätigt.
Khuon räumte ein, dass die ungarischen Künstler ein Eingreifen als ambivalent empfänden. Wenn man sich wehre, bestätige man teilweise die "Wagenburgmentalität" der nationalkonservativen Regierung, die von entarteter, krankhafter, liberaler Hegemonie europäischer Kultur spreche. Ungarische Künstler hätten aber auch gesagt, die Unterstützung stärke ihnen den Rücken. Natürlich seien die Möglichkeiten einzugreifen begrenzt. "Aber das kann ja nicht zur Folge haben, dass man den Mund hält", sagte Khuon.
Das vollständige Gespräch mit Ulrich Khuon können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis zum 18. Juni 2012 als MP3-Audio hören.