Silberner Bär für Maren Eggert

"Das Angebot an großen männlichen Performances ist größer"

06:49 Minuten
Die Schauspielerin Maren Eggert kniet am Boden
Maren Eggert wurde für ihre Hauptrolle im Film "Ich bin dein Mensch" mit dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet. © imago images / Doris Spiekermann-Klaas
Maren Eggert im Gespräch mit Johannes Nichelmann |
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Erstmals hat die Berlinale ihre Preise statt für männliche und weibliche Schauspieler für die beste Haupt- und Nebenrolle vergeben. Preisträgerin Maren Eggert begrüßt die Neuerung. Es mangele aber noch immer an anspruchsvollen Rollen für Frauen.
Die 71. Ausgabe des Berliner Filmfestivals wurde digital abgehalten. Auch die Gewinnerinnen und Gewinner konnten nicht über einen roten Teppich wandeln – am Freitag wurden die Geehrten per Livestream bekannt gegeben.
Über die Auszeichnung mit dem Silbernen Bären der Berlinale für die Beste Schauspielerische Leistung in Maria Schraders Film "Ich bin dein Mensch" freue sie sich sehr, sagt Maren Eggert. Im Film spielt sie die Wissenschaftlerin Alma, die mit einem androiden Roboter zusammenlebt.
"Das ist ein richtig schöner Preis, den man, glaube ich, gerne stehen hat. Und ich würde ihn jetzt gerne betrachten. Aber ich kann doch noch warten. Ich muss ja sowieso auf Juni warten, bis sich alle treffen können, die an dem Festival beteiligt waren."

Neue Kategorien für Haupt- und Nebenrolle

Dass die Berlinale erstmals ihre Preise genderneutral vergeben hat - statt für beste weibliche und beste männliche Rolle - empfindet sie als interessante neue Variante: "Ich finde es eine sehr moderne Entscheidung in dem Versuch, auf diese Diskussion in der Gesellschaft einzugehen und einfach ein Zeichen zu setzen. Der Preis ist von männlich-weiblich in Hauptrolle und Nebenrolle aufgelöst worden. Ich finde das eine gute Idee. Wer weiß, zu was es führt oder was es auslöst."
Die Befürchtung, etwa vom Bundesverband Schauspiel, dass der neue Preismodus es Frauen künftig noch schwerer mache, männlichen Kollegen Paroli zu bieten, teilt Eggert nur bedingt.
"Ich hoffe, dass es nicht so sein wird. Leider ist es immer noch so, dass das Angebot an großen männlichen Performances einfach größer ist. Vielleicht ist insofern die Angst berechtigt. Ich finde es einen mutigen Schritt und glaube, dass wir als Filmgesellschaft das hinkriegen werden, damit adäquat umzugehen."
Überhaupt ändere sich gerade vieles bei der Berlinale. Dazu gehöre auch, dass sehr viele Filme von Regisseurinnen auf dem Festival vertreten gewesen seien.
(mle)
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