Ein Mittel gegen die Einsamkeit
08:05 Minuten
Die Hotline "Silbertelefon" will älteren Menschen in der Coronakrise beistehen. Mit Rat und einem offenen Ohr. Denn die meisten Anrufer brauchten einfach jemanden, der einmal mit ihnen spricht, sagt Initiatorin Elke Schilling. "Weil sie niemanden haben."
Wenn der Enkel nicht mehr kommt und auch die Pflegekraft nicht: Vielen Älteren gehen in der gegenwärtigen Coronakrise auch noch die letzten ihrer ohnehin oft spärlichen Sozialkontakte verloren. Rat und Hilfe in dieser Situation können sie beim "Silbertelefon" bekommen, einer Hotline für einsame ältere Menschen, die täglich von 8 bis 22 Uhr geschaltet ist.
"Wir hören zu und wir teilen Sorgen und Ängste", erklärt Elke Schilling, die Initiatorin des Silbertelefons. Die meisten Anrufer gehe es vor allem um Kontakt. "Weil sie haben ja niemanden, der mit ihnen spricht. Das ist jetzt noch mal verschärft dadurch, dass auch die normalen Kontakte, die sich durch Pflege und Nachbarschaft vielleicht ergeben, auch noch weg sind."
Leere Regale sind eine Katastrophe für Ältere
Ein großes Problem für die Anrufer ist offenbar auch die Tendenz zu Hamsterkäufen. "Unsere noch fitten älteren Menschen können noch raus, sie können noch einkaufen, und dann stoßen sie auf leere Regale wegen der Hamsterkäufe", betont Schilling. "Und das ist wirklich eine Katastrophe, denn sie haben keinen großen Radius."
Derzeit arbeiteten 16 Mitarbeiterinnen in mehreren Schichten am Silbertelefon, die meisten sind selbst Ältere. Ab kommender Woche sollen es mehr werden: "Weil jetzt ganz viel mehr an Gesprächen aufläuft."
Das Silbertelefon ist täglich bundesweit von 8 bis 22 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 470 80 90 zu erreichen.
(uko)