Timothy Ridout, Viola
Sinfonieorchester Aachen
Leitung: Christopher Ward
Faust im Pakt mit dem Orchester
Die uralte Figur "Faust" hat in allen Künsten Niederschlag gefunden, besonders in der Musik. So haben sich auch die Komponisten Richard Wagner und Franz Liszt sinfonisch mit der Figur auseinandergesetzt. Dazwischen das späte Violakonzert von Béla Bartók.
"Faust" ist eine große Figur der Kulturgeschichte - angelegt im Volksbuch, gesteigert durch die Tragödienversionen von Johann Wolfgang von Goethe - ein Mensch der ergründet, was "die Welt im Innersten zusammenhält". Faust strahlt in seiner umfassenden Potenz in die "Nachbarkünste", so auch in die Musik.
Strahlende Figur
Franz Liszt hat Richard Wagner zu einem Faust Projekt angeregt. Leider ist er über eine Ouvertüre nicht hinausgekommen. Kollege Peter Tschaikowsky sah darin aber eines der "ausgezeichnetsten Werke der deutschen sinfonischen Literatur".
Bei Liszt selbst liegt die Sache anders: er hat den Faust-Stoff, angeregt durch Goethe, in eine Sinfonie "gepackt" und eine dreiteilige Sinfonische Dichtung geschaffen. Sie zeichnet die Charakterbilder der drei Protagonisten Faust, Gretchen und Mephistopheles.
Düsteres Zwischenspiel
Zwischen Ouvertüre und Sinfonie spielt Timothy Ridout Béla Bartóks Bratschenkonzert. Atmosphärisch passt es perfekt - könnte man es gut und gerne als ein "Faustisches Werk" bezeichnen. Vielschichtig, melancholisch und düster ist das Werk, das Bartók in New York nicht ganz vollenden konnte, denn eine Lungenentzündung unterbrach ihn kurz vor Abschluss seiner Arbeit, die er nicht mehr aufnehmen konnte.
Der Dirigent Christopher Ward ist mit im Studio und erläutert seine Arbeit am Programm.
Aufzeichnung des Konzertes vom 24. November 2019 im Eurogress Aachen
Richard Wagner
Eine Faust-Ouvertüre
Eine Faust-Ouvertüre
Béla Bartók
Konzert für Viola und Orchester
Konzert für Viola und Orchester
Franz Liszt
"Eine Faust-Sinfonie"
"Eine Faust-Sinfonie"