Singer-Songwriter Marlon Williams

Spielerisches Bedienen altgedienter Genres

Der neuseeländische Singer/Songwriter Marlon Williams zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur.
Der neuseeländische Sänger Marlon Williams zu Gast im Studio von Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio - Andreas Buron
Moderation: Dirk Schneider |
Sein Debütalbum hat der Neuseeländer Marlon Williams nach sich selbst benannt. Zwar orientiert sich seine Musik an diversen Elementen von Pop, Folk und Country, doch als reiner Nachahmer sieht sich der 25-Jährige nicht, wie er in der "Tonart" erzählt.
"Mich persönlich möchte ich gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen..."
... erzählt der Singer-Songwriter Marlon Williams. Stattdessen wolle er Platz für die Fantasie der Hörer lassen – zum Beispiel mit Zeilen wie "I lost my wife in 1989 to a certain kind of undetectable cancer". Selten sind die Texte auf dem Debüt von Marlon Williams fröhlich. Und dennoch klinge seine Musik erbaulich, urteilte ein Kritiker des britischen "Guardian".
Das mag der Ironie geschuldet sein, die immer wieder in der Stimme des Mittzwanzigers aufblitzt. Sie bewahrt den jungen Neuseeländer auch vor der Retrofalle aktueller Popentwürfe. Denn Williams mag sich zwar am Pop der 60er, an Folk und Country vergangener Jahrzehnte orientieren, aber zu einem verbissenen Nachahmer wird er nie. Vielmehr bedient er sich spielerisch bei altgedienten Genres, die längst in neue kulturelle Kontexte überführt wurden: "Countrymusik kommt inzwischen aus der ganzen Welt, aus Schweden genauso wie aus Neuseeland oder den USA."

In der Heimat schon ein Star – nun sollen Europa und die USA erobert werden

Williams hat klassischen Gesang studiert, in seiner Heimat ist er längst ein gefeierter Star. Mit seinem Debüt, das schlicht seinen Namen trägt, will er jetzt auch Europa und die USA erobern. Angst zu scheitern habe der 25-Jährige nicht, erklärte er im Interview mit Deutschlandradio Kultur:
"Ich bin schon sehr glücklich, dass ich in Neuseeland und jetzt auch in Australien ein treues Publikum gewinnen konnte. Und wenn es mir gelingt, in Europa und den USA zu spielen und es kommen Leute zu meinen Konzerten, dann ist das schon toll. Aber wenn nicht, ist das auch nicht das Ende der Welt."
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