Sklavereigeschichte in einem Song
Ein weißer Typ aus dem Süden der USA, der versucht zu verstehen, wie es sich anfühlt, nicht weiß zu sein. - So beschreibt sich Country-Super-Star Brad Paisley selbst in seinem neuesten Song: "Accidental Racist"- "Zufällig rassistisch". Nun streitet und spottet Amerika über das Lied.
"To the man that waited on me at the Starbucks down on Main ..."
Brad Paisley will ein Missverständnis aufklären: Er trägt gerne ein T-Shirt mit der Flagge der Konföderierten. Das bedeute aber nicht, dass er die Zeit von Sklaverei im US-Süden glorifiziere. Vielmehr sei er schlicht ein Lynyrd Skynyrd-Fan, außerdem nicht stolz auf alles, was im Süden geschah, aber es leid, gefangen zu sein zwischen Stolz und Schuld des Südens wegen Fehlern, die vor langer Zeit begangen wurden.
"Still paying for mistakes that a bunch of folks made long before we came and caught between southern pride and southern blame."
Interessant wird es, als der Barista reagiert - Rapper LL Cool J übernimmt den Part:
"Dear Mr. White Man, I wish you understood what the world is really like when you're living in the hood..."
Am Ende bietet der Rapper dem Mann aus dem Süden mit seiner roten Flagge an, die Eisenketten der Sklaverei zu vergessen, wenn der seine Goldketten akzeptiert:
"I am proud of where I'm from - If you don't judge my gold chains - But not everything we've done - I'll forget the iron chains."
Paisley und LL Cool J wollen eine Art Sklaverei-Schlussstrichdebatte anstoßen - mit unglaublich holpriger Lyrik und haarsträubenden Metaphern. Das hat Kommentatoren und Komödianten in den USA in Fahrt gebracht - auf allen Kanälen und in sämtlichen sozialen Medien. Die Kommentare gehen von "gut gemeint und schrecklich misslungen" bis zu "beleidigende Verharmlosung der Bedeutung von Konföderiertenflagge und Geschichte der Sklaverei". Das Country-Rap-Duo ist auf Erklärungstour. LL Cool J bezeichnet die Interviews als die wichtigsten Gespräche, die derzeit in den USA geführt würden:
"Ich rate niemandem, Sklaverei wirklich zu vergessen. Ich rate dazu, die Sklavenmentalität aufzugeben, die Verbitterung zu vergessen. Werde nicht bitter, werde besser!"
Paisley sagt, ihm gehe es darum, beide Seiten anzuhören, Verständnis zu entwickeln und sich dann anderen Themen zuzuwenden:
"Ich wollte aus meiner Komfortzone herauskommen und etwas versuchen, von dem ich nicht sicher war, ob es nie versucht wurde, weil es nicht funktioniert oder weil es so schwierig ist."
"Accidental racist" funktioniert nicht. Und Menschenrechtsanwalt Arsalan Iftikhar fasst es kurz zusammen: "Accidental Racist" ist auf zu vielen Ebenen einfach schauderhaft:
"Brad Paisley setzt die Flagge der Konföderation gleich mit jugendlicher Begeisterung für Lynyrd Skynyrd. Das entspricht nicht der wahren Geschichte. Und dann LL Cool J: Er hätte keinen unpolitischeren Rapper aussuchen können. Dazu kommt: Das Lied ist total unmusikalisch. Er sollte nicht 'Zufälliger Rassist' sondern 'Zufälliger Song' heißen."
Zum Trost: es ist nicht der erste Song, der in die Musikgeschichte eingehen wird als misslungener Versuch, Rassenprobleme musikalisch weich zu spülen. Auch Stevie Wonders und Paul McCartneys "Ebony und Ivory" bekam vor 30 Jahren vernichtende Kritiken und schafft es immer wieder in Charts der schlechtesten Lieder aller Zeiten.
Brad Paisley nimmt die Kontroversen gelassen. Ist diese Diskussion beigelegt, kann er sich auf mehr Werbung durch die nächste freuen, die über einen anderen Song seiner neuen CD: "Those Crazy Christians" - "Diese verrückten Christen".
Brad Paisley will ein Missverständnis aufklären: Er trägt gerne ein T-Shirt mit der Flagge der Konföderierten. Das bedeute aber nicht, dass er die Zeit von Sklaverei im US-Süden glorifiziere. Vielmehr sei er schlicht ein Lynyrd Skynyrd-Fan, außerdem nicht stolz auf alles, was im Süden geschah, aber es leid, gefangen zu sein zwischen Stolz und Schuld des Südens wegen Fehlern, die vor langer Zeit begangen wurden.
"Still paying for mistakes that a bunch of folks made long before we came and caught between southern pride and southern blame."
Interessant wird es, als der Barista reagiert - Rapper LL Cool J übernimmt den Part:
"Dear Mr. White Man, I wish you understood what the world is really like when you're living in the hood..."
Am Ende bietet der Rapper dem Mann aus dem Süden mit seiner roten Flagge an, die Eisenketten der Sklaverei zu vergessen, wenn der seine Goldketten akzeptiert:
"I am proud of where I'm from - If you don't judge my gold chains - But not everything we've done - I'll forget the iron chains."
Paisley und LL Cool J wollen eine Art Sklaverei-Schlussstrichdebatte anstoßen - mit unglaublich holpriger Lyrik und haarsträubenden Metaphern. Das hat Kommentatoren und Komödianten in den USA in Fahrt gebracht - auf allen Kanälen und in sämtlichen sozialen Medien. Die Kommentare gehen von "gut gemeint und schrecklich misslungen" bis zu "beleidigende Verharmlosung der Bedeutung von Konföderiertenflagge und Geschichte der Sklaverei". Das Country-Rap-Duo ist auf Erklärungstour. LL Cool J bezeichnet die Interviews als die wichtigsten Gespräche, die derzeit in den USA geführt würden:
"Ich rate niemandem, Sklaverei wirklich zu vergessen. Ich rate dazu, die Sklavenmentalität aufzugeben, die Verbitterung zu vergessen. Werde nicht bitter, werde besser!"
Paisley sagt, ihm gehe es darum, beide Seiten anzuhören, Verständnis zu entwickeln und sich dann anderen Themen zuzuwenden:
"Ich wollte aus meiner Komfortzone herauskommen und etwas versuchen, von dem ich nicht sicher war, ob es nie versucht wurde, weil es nicht funktioniert oder weil es so schwierig ist."
"Accidental racist" funktioniert nicht. Und Menschenrechtsanwalt Arsalan Iftikhar fasst es kurz zusammen: "Accidental Racist" ist auf zu vielen Ebenen einfach schauderhaft:
"Brad Paisley setzt die Flagge der Konföderation gleich mit jugendlicher Begeisterung für Lynyrd Skynyrd. Das entspricht nicht der wahren Geschichte. Und dann LL Cool J: Er hätte keinen unpolitischeren Rapper aussuchen können. Dazu kommt: Das Lied ist total unmusikalisch. Er sollte nicht 'Zufälliger Rassist' sondern 'Zufälliger Song' heißen."
Zum Trost: es ist nicht der erste Song, der in die Musikgeschichte eingehen wird als misslungener Versuch, Rassenprobleme musikalisch weich zu spülen. Auch Stevie Wonders und Paul McCartneys "Ebony und Ivory" bekam vor 30 Jahren vernichtende Kritiken und schafft es immer wieder in Charts der schlechtesten Lieder aller Zeiten.
Brad Paisley nimmt die Kontroversen gelassen. Ist diese Diskussion beigelegt, kann er sich auf mehr Werbung durch die nächste freuen, die über einen anderen Song seiner neuen CD: "Those Crazy Christians" - "Diese verrückten Christen".