Smartphone-Game "Cloud Chasers"

Durch die Fluchtroute gedaddelt

Die Sandwüste Taklamakan im Tarim-Becken in Nordwest-China.
Die Hauptfiguren von "Cloud Chasers" irren durch die Wüste auf Suche nach Wasser. © Imago
Von Tarik Ahmia |
Ein Vater irrt mit seiner kleinen Tochter schwer bepackt durch die Wüste, die Wasservorräte werden knapp. Das ist das Szenario des Handyspiels "Cloud Chasers". Dabei versetzen sich die Spieler in die Lage von Flüchtlingen.
Der Blick auf Francisco und Amelia könnte hoch oben von einer Flugdrohne gefilmt sein: Vater und Tochter irren durch eine gebirgige Wüstenlandschaft.
Sie sind auf der Flucht vor Hunger und Not ihres Wüstenplaneten. Die gefährliche Reise ist ihre einzige Hoffnung, um in der Welt der Reichen ein neues Leben zu beginnen: Diese Welt befindet sich auf einer Insel, die im Himmel über ihnen schwebt. Um dorthin zu gelangen, müssen Francisco und Amelia auf ihrer Flucht Gefahren, Grenzsoldaten und Prüfungen überstehen.
So ernst das Szenario, so einladend, fast verspielt wirkt die Grafik von "Cloud Chasers Journey of Hope": Warme Erdfarben bestimmen die Landschaft.
Die Marschrichtung der Miniaturfiguren legt der Spieler mit einem Fingerzeig auf dem Bildschirm fest. Mit jeder Minute schmelzen die Wasservorräte der beiden dahin – und damit ihre Überlebenschancen.
Ereigniskarten bestimmen die Handlung
Der Weg von Vater und Tochter muss strategisch so gewählt sein, dass die beiden möglichst oft die vorbeiziehenden Wolkenfelder passieren. Nur hier kann die kleine, leichte Amelia auf dem Wolken-Gleiter fliegend frisches Wasser für sich und ihren Vater einsammeln. Dabei muss sie sich hüten, den Wasser saugenden, bewaffneten Luftschiffen der Reichen in die Quere zu kommen.
Auf ihrem Marsch durch das unwirtliche Land begegnen die beiden verlassenen Gehöften, Höhlen, Wracks und zwielichtigen Gestalten.
Bei "Cloud Chasers" gibt es viel zu lesen: Die eigentliche Handlung bestimmen Ereigniskarten, deren Texte atmosphärisch ausgeschmückt sind wie in einem Roman und den Spieler vor Entscheidungen stellen. Jede Wahl beeinflusst den Fortgang des Spieles. Jenseits der hübschen Grafik spielt sich die Geschichte vor allem in der Phantasie des Spielers ab, eingebettet in einen meditativen Soundtrack.
"Es gibt genügend sinnlose Spiele", sagen die Entwickler von Blindflug Studios aus der Schweiz: "Wir machen Spiele mit einem harten Kern, die die Leute zum Nachdenken bringen sollen, gerade weil sie spannend sind und Spaß machen".
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