Bomsori Kim, Violine
Thomas Hoppe, Klavier
Kammermusik satt
Intendant Oliver Wille hat nicht losgelassen, bis seine Musiktage stattfinden konnten. Ein extrem breites Kammermusik-Programm wurde ermöglicht. Werke von Beethoven bis Waxmann sind in diesem Konzert zu hören.
Vielseitige Konzepte hat Intendanz Oliver Wille Konzepte entwickelt, um seine Sommerlichen Musiktage in Hitzacker zu ermöglichen. Seine Vehemenz hat sich gelohnt - Publikum und Politik danken ihm.
In unserem heutigen Konzert können wir ihnen zwei Besetzungen anbieten: Violine-Klavier und eine Triobesetzung für Bratsche, Klarinette und Klavier.
Sommerabend beginnt mit Vogelsang
Das Programm eröffnet Geigerin Bomsori Kim allein mit einem Werk von Isan Yun. Der Komponist durchlebte eine komplizierte Biographie: Er war ein politischer Bote unter japanischer Besatzung in Korea, dabei immer westlich orientiert und im Freiheitskampf verankert.
Als Meisterschüler von Boris Blacher ging er nach Berlin. Dann kam 1967 die Entführung durch den südkoreanischen Geheimdienst. Es folgten für ihn Folter und Haft, internationale Proteste konnten erwirken, dass er freikam. Er wurde Wahlberliner, der sein Schreiben nicht aufgegeben hatte. "Das Vögelchen für Violine solo" aus dem Zyklus "Li Na – im Garten" ist ein kleines Stück, das wie ein Kontrast wirkt zu dem was Isang Yun alles erlebt hat. Die Leichtigkeit des Seins in dieser Miniatur aufgehoben - als heutiges Motto erlangt es eine gewisse Dimension.
Beethovens Feier
Natürlich ist in diesem Jahr auch Musik von Ludwig van Beethoven in den Programmen der Festtage besonders stark vertreten. Eines seiner beliebtesten Werke für die Besetzung Violine und Klavier ist die sogenannte "Frühlingssonate" - ein Werk voller Sonnenschein und hoffnungsfroher Stimmung.
Im weiteren Verlauf wird das Unbekannte ins Programm gemischt: Karol Szymanowskis op. 28 ist selten zu hören. Einen furiosen Höhepunkt, ein Werk voller technischer Spiellaune, ist Franz Waxmann Fantasie über die Themen der bekannten Oper "Carmen" von George Bizet.
Danach kommt Mozart ins Spiel. In seinem Salzburger Zuhause gab es eine Kegelbahn im Keller, die von der Familie rege genutzt wurde. Überhaupt spielte Familie Mozart gern und viel.
Mozart - der Spieler
Auch nach dem Umzug nach Wien fand sich Mozart gern ein, wenn es um Punkte und Gewinne ging. Oft habe er dabei auch komponiert - animiert von der Spiellaune, setzte er seine Stimmung in Musik um. In solch einer Umgebung soll auch sein Kegelstatt-Trio entstanden sein. Die Interpreten brauchen also vor allem: Spiellaune.
Umständliche Umstände
Im Verlauf des Konzertes kommen Intendant Oliver Wille und Pianist Thomas Hoppe zu Wort und berichten von den Ermöglichungen der Konzerte und der Atmosphäre des Musikfestes.
Aufnahmen der Konzerte vom 2. August im Verdo Konzertsaal in Hitzacker
Isang Yun
Li-Na im Garten für Violine solo:
Das Vögelchen
Li-Na im Garten für Violine solo:
Das Vögelchen
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 5 F-Dur op. 24 "Frühlingssonate"
Sonate Nr. 5 F-Dur op. 24 "Frühlingssonate"
Karol Szymanowski
Notturno und Tarantella op. 28 für Violine und Klavier
Notturno und Tarantella op. 28 für Violine und Klavier
Peter Tschaikowski
Meditation op. 42 Nr. 1 für Violine und Klavier
Meditation op. 42 Nr. 1 für Violine und Klavier
Franz Waxmann
Carmen Fantasie für Violine und Klavier
Carmen Fantasie für Violine und Klavier
Max Bruch
Acht Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier:
drei Nummern
Acht Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier:
drei Nummern
Wolfgang Amadeus Mozart
Trio Es-Dur, KV 498, "Kegelstatt-Trio"
Trio Es-Dur, KV 498, "Kegelstatt-Trio"
Sabine Meyer, Klarinette
Nils Mönkemeyer, Viola
William Youn, Klavier