Sommerliche Musiktage Hitzacker 2020

Vielgestalt der Kammermusik

Eine Frau in Konzertkleidung spielt sitzend Querflöte, während ihre Haare über ihre Schultern fallen..
Mit der Flöte solo wurden die 75. Musiktage Hitzacker von Clara Andrada de la Calle eröffnet. © Musiktage Hitzacker / Heine
Moderation: Stefan Lang |
Kammermusik ist so vielfältig: mal reicht eine Flöte für Debussy, dann wieder vier Streicher für Beethoven, dann Bläserverstärkung für Schönbergs "Pierrot Lunaire". So breit stellt sich der Eröffnungsabend der Sommerlichen Musiktage Hitzacker auf.
Oliver Wille, Intendant der Sommerlichen Musiktage Hitzacker hat nicht aufgegeben, bis er sein Festival - zwar in veränderter Form - aber doch für Künstler und Publikum ermöglichen konnte. Deutschlandfunk Kultur war im Verbund mit dem NDR Gast beim Eröffnungsabend, der ein Publikum zuließ, teilweise durch Plexiglaswände vor Aerosolen geschützt.
Die große Vielfalt von Kammermusikformationen wurden an einem Tag mit nacheinander folgenden Konzerten hörbar.

Instrumentenkombination scheint endlos

Eröffnet hat den 75. Jahrgang die Flöte solo- mit Debussys Syrinx. Das Hauptwerk des Eröffnungstages war Arnold Schönbergs "Pierrot lunaire", die Vertonung und Verknüpfung von 21 Gedichten von Albert Giraud.
Es ist eine Art Reigen der Wechselfälle des Lebens - immer aus der Blickrichtung der Commedia dell'Arte gesehen: der schweigende Dandy aus Bergamo erzählt, Colombine tritt auf, die Madonna oder der nächtig todeskranke Mond.

Eine Künstlergruppe steht um einen Flügel und erhält Beifall vom Publikum.
Beifall für die Interpretinnen des "Pierrot lunaire" von Arnold Schönberg bei den 75. Sommerlichen Musiktagen Hitzacker.© Musiktage Hitzacker / Heine
Natürlich darf in dem Jubiläumsjahr Beethovens seine Musik nicht fehlen. Das Kussquartett, dessen zweiter Geiger der Intendant des Festivals ist, hat sich dabei auf ein besonderes Experiment eingelassen: Ihnen fällt ein Schlagwerker im Spiel des Presto-Satzes des Streichquartettes op. 130 Uhr "in die Notenzeilen". Schlagwerker Johannes Fischer hat dieses Arrangement vorbereitet.
Ein Mann steht vor Schlag- und Klangelementen, die er mit einem Schlegel zum Klingen bringt.
Auch Johannes Fischer hat Lust auf Beethoven und mischt sich in dessen Opus 130 mit ein. © Musiktage Hitzacker / Heine
Aufzeichnungen der Konzerte vom Eröffnungstag am 1. August 2020 im Verdo.
Claude Debussy
Syrinx
Lili Boulanger
D’un matin de printemps
Claude Debussy
Beau Soir (arrangiert von Jascha Heifetz)

Sharon Kam, Klarinette
Tamara Stefanovich, Klavier

Anton Webern
Drei Kleine Stücke für Violoncello und Klavier

Tanja Tetzlaff, Violoncello
Tamara Stefanovich, Klavier

Arnold Schönberg
"Pierrot lunaire" für Sprechstimme und Ensemble op. 21 (nach Gedichten von Albert Giraud)

Sarah Maria Sun, Erzählerin
Clara Andrada de la Calle, Flöte, Flöte und Piccolo
Sharon Kam, Klarinette und Bassklarinette
Elisabeth Kufferath, Violine und Viola

Ludwig van Beethoven
Streichquartett B-Dur op. 18, Nr. 6
1. Satz: Allegro con brio

Kuss Quartett:
Jana Kuss, Violine
Oliver Wille, Violine
William Coleman, Viola
Mikayel Hakhnazaryan, Violoncello

George Aperghis
Le corps a corps
Johannes Fischer
Studie für elektrifizierten Tisch und Gegenstände

Johannes Fischer, Schlagwerk und Stimme

Ludwig van Beethoven / Johannes Fischer
Streichquartett B-Dur op. 130
2. Satz: Presto

Johannes Fischer, Schlagwerk
Kuss Quartett

Bruno Mantovani
Beethoveniana

Kuss Quartett

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