Literatur, die die Weltsicht prägt

Eine Neugierige Frau fliegt auf einem aufgeschlagenem Buch durch den Himmel.

In unserer Reihe "Sommer-Klassiker" stellen wir Bücher vor, die nach 1945 entstanden sind und längst als Meilensteine der Literaturgeschichte gelten können. © imago / fStop Images / Malte Müller

05.07.2022

Ob Goethe, Dickens oder Proust – muss ein Roman Staub angesetzt haben, um als „Klassiker“ zu gelten? Nein! Unsere Redakteur:innen stellen Bücher vor, die in den letzten Jahrzehnten geschrieben wurden und schon zum Kanon gewichtiger Literatur gehören.

In unserer Reihe "Sommer-Klassiker" stellen wir Bücher vor, die nach 1945 entstanden sind und längst als Meilensteine der Literaturgeschichte gelten können. Bedeutsame Romane über die Geschichte Europas, über Moral und die Suche nach Identität.

Diese Sommerklassiker erzählen von Herkunft und Emanzipation, von Menschheitsverbrechen und Freundschaft. Sie schauen in die deutsch-deutsche Geschichte der letzten 50 Jahre, aber auch ins europäische Ausland, nach Nordamerika und Afrika.

Unsere liebsten neuen Klassiker

Was wir empfehlen, ist kein ewiger Kanon, sondern eine gegenwärtige Auswahl an Romanen, unsere liebsten neuen Klassiker, die unseren Blick auf die Welt und die Literatur heute prägen. Einige dieser Autorinnen und Autoren haben es bereits in Schulbücher geschafft, anderen wünschen wir eine Wiederentdeckung.

Außerdem haben wir auf Social Media gefragt: Welches Buch ist für Sie ein moderner Klassiker? Auf Facebook und auf Instagram haben Sie uns daraufhin zahlreiche, tolle Anregungen geben. Unsere Redakteurin Miriam Zeh hat die Antworten durchgesehen und in unserem Programm kommentiert .

In unserer Sommerreihe stellen wir diese Bücher vor:

Die Ansicht eines Giebels und eines Balkons erstrecken sich auf dem Buchcover zu "Sommerhaus, später".

Judith Hermann: „Sommerhaus später“ (1998) – vorgestellt von Wiebke Porombka
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
192 Seiten, 12 Euro

Sommerreihe Neue Klassiker, Buchcover mit einer einzelnen Person die in eine Landschaft schaut.

Peter Schneider: „Lenz“ (1973) – vorgestellt von Carsten Hueck
Kiepenheuer & Witsch, Köln
144 Seiten, 8,99 Euro

In kräftigen Rottönen ist das Buchcover getaucht des Buches von Chimamanda Ngozi Adichie.

Chimamandah Ngozi Adichie: „Americanah“ (2013) – vorgestellt von Stephanie von Oppen
Aus dem Englischen von Anette Grube
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
608 Seiten, 14 Euro

Buchcover in krägtigen grün und rot von Emine Sevgi Özdamar: „Das Leben ist eine Karawanserei – hat zwei Türen – aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus“.

Sommerreihe Neue Klassiker - Emine Sevgi Özdamar: „Das Leben ist eine Karawanserei – hat zwei Türen – aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus“.© Deutschlandradio/ Fischer

Emine Sevgi Özdamar: „Das Leben ist eine Karawanserei - hat zwei Türen - aus einer kam ich rein aus der anderen ging ich raus“ (1992) – vorgestellt von Helmut Böttiger
Kiepenheuer & Witsch, Köln
384 Seiten, 9,99 Euro

In kräftigem Gelb, Pink und Grün flimmern die Farben auf dem Cover von "Das Lebend es Vernon Subutex".

Virginie Despentes: „Das Leben des Vernon Subutex“ (2015) – vorgestellt von Dirk Fuhrig
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz
Kiepenheuer & Witsch, Köln
400 Seiten, 12 Euro

Auf dem Buchcover liegt ein Vogel mit seinem Hals auf einem Ei.

Imre Kertész: „Roman eines Schicksallosen“ (1975) – vorgestellt von Jörg Plath
Aus dem Ungarischen von Christina Viragh
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
288 Seiten, 12 Euro

Florale Zeichnungen ranken sich über das Buchcover von "Das Buch der Kinder".

Antonia S. Byatt: „Das Buch der Kinder“ (2011) – vorgestellt von Tanya Lieske
Aus dem Englischen von Melanie Walz
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
894 Seiten, 26 Euro

Ein Cocktailglas mit einem roten Strohhalm erscheint im Blitz einer Fotografie grell auf einem Tisch.

Patricia Highsmith: „Zwei Fremde im Zug“ (1950) – vorgestellt von Andrea Gerk
Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz
Diogenes Verlag, Zürich
464 Seiten, 13 Euro

Minimalistisch gestaltet erscheint das Buchcover von "Irre" in weiß mit einem schmalen blauen Farbrand.

Rainald Goetz: “Irre” (1983) – vorgestellt von Jan Drees
Suhrkamp Verlag, Berlin
333 Seiten, 10 Euro

Auf dem Cover des Buches von Brigitte Reimann sitzt eine junge Frau mit kurzem Haarschnitt an einem Fenster und schaut in die Leere.

Brigitte Reimann: „Franziska Linkerhand“ (1974) – vorgestellt von Frank Meyer
Aufbau Verlag, Berlin
639 Seiten, 12,99 Euro

In minimalistischen Weiß erscheint das Buch "Malina" von Ingeborg Bachmann.

Ingeborg Bachmann: „Malina“ (1971) – vorgestellt von Miriam Zeh
Suhrkamp Verlag, Berlin
362 Seiten, 10 Euro

Zwei Frauen schauen auf einen See hinaus.

Elena Ferrante: „Meine geniale Freundin“ (2011) – vorgestellt von Anne Kohlick
Aus dem Italienischen von Karin Krieger
Suhrkamp Verlag, Berlin
488 Seiten, 11 Euro

Das Cover zeigt eine Frau, die gemeinsam mit ihrem Hund auf einem Baumstumpf sitzt und in den Himmel schaut.

Marlen Haushofer: „Die Wand“ (1962) – vorgestellt von Angela Gutzeit
Ullstein Verlag, Berlin
288 Seiten, 10 Euro

Das Cover zeigt die traditionelle Zeichnung einer schwarz-orange gestreiften Schlange, die eine Spirale bildet.

Chinua Achebe: „Termitenhügel in der Savanne“ (1988) – vorgestellt Dina Netz
Aus dem Englischen von Susanne Koehler, überarbeitet von Uda Strätling
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
304 Seiten, 10,99 Euro

Das Cover zeigt das Gemälde einer Schlange in einem Boot.

T.C. Boyle: „Wassermusik“ (1981) – vorgestellt von Dorothea Westphal
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren
Carl Hanser Verlag, München
576 Seiten, 26 Euro

Buchcover mit einem jungen Schwarzen Mann auf einem blauen Hintergrund.

James Baldwin: „Von dieser Welt“ (1953) – vorgestellt von René Aguigah
Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow
dtv, München
320 Seiten, 11,90 Euro

Das Cover zeigt eine Person, die durch das "O" im Buchtitel "Hoppe" hindurch hängt.

Felicitas Hoppe: „Hoppe“ (2012) – vorgestellt von Elke Schlinsog
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
336 Seiten, 9,99 Euro

Das Cover zeigt die Zeichnung einer idyllischen Meeresbucht.

Jean Rhys: „Wide Sargasso Sea” (1966) – vorgestellt von Nora Karches
Aus dem Englischen von Brigitte Walitzek
Schöffling Verlag, Frankfurt am Main
232 Seiten, 21,95 Euro