Puppen gegen Rassismus
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"Rassismus wegen unterschiedlicher Hautfarbe? Warum?", fragt Elmo verwundert. So geschehen in einer Sondersendung der US-"Sesamstraße". Kinder konnten hier in einer Art "Town Hall Meeting" ihre Fragen zum Thema Rassismus an Elmo, Bibo & Co. stellen.
Elmo aus der Sesamstraße versteht die Welt nicht mehr: "Warum sind alle diese Leute hier versammelt", fragt Elmo, das rotzottelige Sesamstraßen-Monster mit der gelben Knubbelnase und den wild fuchtelnden Händen. Per Skype ist er aus seinem Kinderzimmer zugeschaltet, zum "Townhall Meeting" auf CNN. Dort geht es heute um Rassismus in den USA.
"Sie versammeln sich, um gegen Rassismus zu protestieren", erklärt die Figur Louie, der ebenfalls rotzottelige Papa von Elmo. "Rassismus wegen unterschiedlicher Hautfarbe? Warum?", fragt Elmo verwundert: Seine Freunde hätten alle verschiedene Haut- und Fellfarben: schwarz, braun, pink, lila. Dazu kann Papa Louie nur sagen: "Nicht alle Straßen sind wie die Sesamstraße. In der Sesamstraße lieben und respektieren wir uns alle."
Bewusstsein bei Kindern schaffen
Seit fast zwei Wochen wird in den USA gegen Polizeiwillkür protestiert. Um auch bei Kindern Bewusstsein zu schaffen, hat die US-Sesamstraße zusammen mit CNN eine Sondersendung zum Thema Rassenhass und Diskriminierung ausgestrahlt.
"Townhall Meeting" nennt CNN diese Talksendungen, bei denen Zuschauer Experten oder Politikern Fragen stellen können. Es sind eigentlich Bürgerversammlungen, wie sie in US-amerikanischen Kleinstädten üblich sind.
"Hallo ich bin Gabrielle, ich will mit Freundlichkeit und Respekt behandelt werden", sagt Gabrielle, eine afro-amerikanische Figur aus der Sesamstrasse. Nicht nur Gabrielle, Abby Cadabby und Big Bird, sondern auch Kinder kamen zu Wort und durften Fragen stellen. Die kleine Marissa aus Vermont wollte wissen, wen sie denn jetzt anrufen soll, wenn noch nicht mal die Polizei sicher sei?
Solidarität und Kampfgeist
Warum haben Menschen unterschiedliche Hautfarben?, wollten andere Kinder wissen. Beantwortet wurden die Fragen von CNN-Moderatoren und Experten, zum Beispiel der Bürgermeisterin von Atlanta oder einem ehemaligen Polizisten. Zuvor hatte es auf CNN schon einmal ein ähnliches Format gegeben, zum Thema Coronavirus.
Bibo, der Gelbe Vogel, im Amerikanischen "Big Bird" genannt, bedankt sich schließlich bei allen, er habe viel gelernt. Und auch in der virtuellen Bürgerversammlung der Sesamstraße macht sich am Ende sowas wie Solidarität und Kampfgeist breit. "Wir wollen, dass sich beim Rassismus etwas ändert", so die einhellige Meinung aller Beteiligten. "Wir können es besser machen!"