Bautzen – eine Stadt bricht auf
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Bautzen will sich verändern, auch mithilfe des Netzwerks "WannWennNichtJetzt". Wir berichten live von Aktionen vor Ort, sprechen über DDR-Nostalgie, neue Heimatgefühle - und sorbischen Heavy-Metal.
Bautzen, ganz am östlichen Rand Sachsens, hat immer wieder Schlagzeilen gemacht mit ausländerfeindlichen Attacken. Doch die Stadt will kurz vor der sächsischen Landtagswahl eine Wende schaffen – mithilfe von Kultur. Bautzen hat sich dem Netzwerk "WannWennNichtJetzt" angeschlossen, das Kulturmacher und Akteure aus der Zivilgesellschaft zusammenbringt. Mit Workshops, Diskussionen, Konzerten und Informationsständen will man gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz angehen.
Als diese Marktplatztour mithilfe lokaler Akteure in Bautzen Station machte, waren wir dabei. Wir sprachen mit dem Theaterintendanten über DDR-Nostalgie und neue Heimatgefühle, mit dem Museumsdirektor über Identität und Verwurzelung durch Geschichte, mit einer Stadträtin aus dem Westen über das Gefühl, nicht angenommen zu werden, mit dem Organisator eines sorbischen Heavy-Metal-Festivals über Grenzbereiche sorbischer Kultur. Und immer im Blick: der Aufbruch einer ostdeutschen Kleinstadt am Rand der Republik, ein Beispiel von vielen.