"Making Heimat"
Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena kuratiert in diesem Jahr die Architekturbiennale in Venedig. Sein Motto "Bericht von der Front" klingt wie eine Kampfansage: Mehr Politik in der Architektur. "Fazit" ist vor Ort am deutschen Pavillon.
Sie ist die wichtigste Architekturausstellung der Welt: Die Architekturbiennale in Venedig. In diesem Jahr wird sie kuratiert von Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena. Sein Motto "Reporting from the Front" – "Bericht von der Front" klingt wie eine Kampfansage. Und das ist sie auch: Eine Kampfansage gegen Probleme und Widerstände, auf die Architekten stoßen, wenn es darum geht, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Denn das ist für den Chilenen Alejandro Aravena eine wichtige Aufgabe für Architekten und Stadtplaner in der Zukunft.
Darum wird es bei der Architekturbiennale also um Politik gehen und nicht um Ästhetik. Aravena will in Venedig Erfolgsgeschichten erzählen: Projekte zeigen, die allen Hindernissen zum Trotz Verbesserungen für ihre Bewohner und die Gesellschaft bewirkt haben.
Deutschland als Einwanderungsland
In unserer "Fazit"-Sondersendung haben wir ausführlich von der 15. Architekturbiennale berichtet. Der Deutsche Pavillon beschäftigt sich unter dem Titel "Making Heimat" mit Deutschland als Einwanderungsland: Wie kann die Integration von Flüchtlingen in Deutschland gelingen? Und welche Rolle spielen dabei Architekten und Stadtplaner?
Darüber haben wir mit Oliver Elser, dem Kurator der Ausstellung im Deutschen Pavillon, gesprochen. Dessen Umbau und die Konzeption des Pavillons beschrieb die Designerin Elena Schütz im Gespräch mit Vladimir Balzer:
"Unser Kernthema dieser Ausstellung ist 'Arrival City'. 'Arrival Cities' sind bestimmte Nachbarschaften oder Gegenden in der Stadt, die sich in allererster Linie durch Offenheit auszeichnen. Und als Übersetzung für diese Offenheit und diese Zugänglichkeit dieser Stadtviertel erschien es uns einfach als die naheliegendste und überzeugendste Lösung, den Pavillon zu öffnen."
"Unser Kernthema dieser Ausstellung ist 'Arrival City'. 'Arrival Cities' sind bestimmte Nachbarschaften oder Gegenden in der Stadt, die sich in allererster Linie durch Offenheit auszeichnen. Und als Übersetzung für diese Offenheit und diese Zugänglichkeit dieser Stadtviertel erschien es uns einfach als die naheliegendste und überzeugendste Lösung, den Pavillon zu öffnen."
Die Schönheit der Nachhaltigkeit
Weitere Gesprächspartner unserer Sondersendung sind Elke Delugan-Meissel und Sabine Dreher – das Thema ist die Flüchtlingsarchitektur in Österreich. Um die Schönheit der Nachhaltigkeit geht es in dem Interview mit der Architektin Anna Heringer. Ein weiterer Schwerpunkt ist der australische Pavillon, wo die die Schönheit des Pools gefeiert wird.
Darüber hinaus stellen wir die Ergebnisse einer Umfrage vor: Was ist gute Architektur? Außerdem schildert der Kunstkritiker Nikolaus Bernau Entdeckungen und Überraschungen auf der Architekturbiennale in Venedig.
Deutschlandradio Kultur berichtete in der Sendung "Studio 9" erste Eindrücke von der Architekturbiennale und den einzelnen Länderpavillons. Im "Kompressor" sprachen wir mit Architekturkritiker Nikolaus Bernau über das Treiben an den zwei Standorten: Das Arsenale-Gelände, die Gardini mit eben jenen Länderpavillons und die in der Stadt verteilten Biennale-Orte.