Soul

Philly-Soul aus New York der 70er-Jahre

Von Oliver Schwesig |
Im Philly-Soul ist Bunny Sigler beheimatet und dort sortieren ihn auch immer Musiklexika ein. Aber bei dem Album "Let me party with you" war alles ein wenig anders. Denn streng genommen, ist das gar kein Philly-Soul.
Bunny Sigler war zwar als Songschreiber und Produzent in Philadelphia und dem Label Philadelphia International Records sehr bekannt, er wollte aber auch als Solokünstler hinter das Mikro treten. Diese Chance wurde ihm in Philadelphia nicht gegeben. Es zog ihn deshalb nach Norden - in den anderen großen Hot Spot für Soulmusik an der Ostkünste - nach New York. Dort formierte sich gerade ein Konkurrenz-Projekt zum Philadelphia Soul: Der Salsoul mit dem Salsoul Label. Dort kam Bunny Sigler unter und konnte nun Alben als Sänger veröffentlichen.
Auf der ersten Salsoul Records-LP "Let me party with you" erleben wir die seltene Kombination eines Soulsängers, der auch noch toll komponieren konnte. Inspiriert von Marvin Gayes Songs und Sounds aus diesen Jahren lieferte Sigler knackigen Disco-Soul der Zeit ab. Groovige, tadellose Soul-Songs gespielt von einer grandios geölten Band. Stücke, die auch in den Balladen nicht kitschig werden. Ein schönes Dokument mit tollem Sound.
Das Album "Let me Party with you" ist Teil einer großen Wiederveröffentlichungswelle, die das englische Label Big Break Records gerade unternimmt. Derzeit werten sie den Katalog des Salsoul Labels aus.
Bunny Sigler: "Let me party with you" - von 1977 als Reissue
Label: Cherry Red Records