Soundscout - musikalische Entdeckungen im Deutschlandradio Kultur
Ob Pop, Rock, Soul, Folk, Jazz, Blues, World, Singer-Songwriter, Alternative, Urban - und alles, was dazwischen liegt: Deutschland ist voller guter Musiker und Bands und wir wollen sie Ihnen vorstellen. Das Musikmagazin Tonart präsentiert Ihnen immer Dienstags Musiker und Bands, die am Anfang ihrer musikalischen Karriere stehen und von denen wir glauben, dass man noch einiges von ihnen hören wird.
Wenn wir Sie und Ihre Band vorstellen sollen, dann schicken Sie uns Ihr Kurzprofil und Ihre 3 besten Studioaufnahmen als Download. Mailen Sie an: soundscout@deutschlandradio.de . Wir wählen aus und präsentieren Sie und Ihre Musik an jedem Dienstag.
Jazz, Chansons - und ein bisschen Pop
Von der Romantik bis zur Gegenwart: Auf ihrem zweiten Album hat die Jorinde Jelen Band Werke von zahlreichen Dichtern vertont. Leise, lyrisch - und sehr dynamisch.
Wenn man - wie Jorinde Jelen 1976 - auf Rügen geboren ist, prägt das. Früh hat sie als Kind an der Musikschule verschiedene Instrumente ausprobiert und bald entdeckt, dass die Stimme ihr Instrument ist. Der Weg zum Singen kam ganz natürlich: In ihrer Pastorenfamilie wurde gern und viel gesungen.
Mit 19 ist sie nach Leipzig zum Studieren gegangen an die Hochschule für Musik und Theater - auch die sechs Musiker ihrer jetzigen Jorinde Jelen Band sind allesamt Absolventen der gleichen Hochschule.
Bald war klar: Das ist keine normale Jazzband und man hat zu einer ganz eigenen Musik mit Lyrikvertonungen gefunden. Auf dem ersten Album "Vermischung" war das noch mit mehr eigenen Texten von Jorinde Jelen. Auf dem aktuellen zweiten Album "Mitten ins Blau" werden vor allem Werke von anderen Dichtern vertont - von bekannten der Romantik bis zu solchen aus Neuzeit und Gegenwart.
Kleiner Club, großes Erlebnis
Ihr größtes Erlebnis hatte die Jorinde Jelen Band im vergangenenen Jahr, als sie zu einem Jazzfestival im chinesischen Nanjing eingeladen war. "Aber manchmal ist auch ein kleines Konzert im Club um die Ecke ein ganz großes Erlebnis", sagt die Bandleaderin. "Vom sakralen Raum bis zum verrauchten Jazzclub geht bei uns alles".
Zwischen Jazz und Chanson und ein bisschen Pop ist die Musik der Leipziger Truppe angesiedelt. Komponiert meist von Jorinde Jelen und arrangiert vom Pianisten Steffen Greisiger und Gitarristen Bastian Ruppert. Gespielt mit einer großen Dynamik in den Stücken - von sehr leisen, lyrischen Passagen bis zu gewitterhaften Ausbrüchen der Instrumente. Und das hat dann eben auch wieder mit Jorinde Jelens Herkunft vom Meer zu tun, wo sie mit diesen massiven Wetterumschwüngen schon aufgewachsen ist.