Sozial, ökologisch, kreativ - und international
Die Serien heißen Anouk, Chouchou oder Lily, die Gürtel und Taschen hat eine junge Designerin entworfen. Genäht werden sie von Frauen, Sozialhilfeempfängerinnen oder Langzeitarbeitslosen, in einem Frankfurter Beschäftigungsprojekt.
Dessen Leiter Christian Jungk hatte die Idee, junge Designer mit den Frauen der Nähwerkstatt zusammen zu bringen. Die pfiffigen Einzelstücke aus Altkleidern und ihr Motto - sozial, ökologisch, kreativ - kommen gut an.
Im ersten Jahr, 2003, nähten die Frauen etwa 800 Taschen, im vergangenen Jahr waren es schon 3000. Unter dem Label "Affentor" werden die Produkte inzwischen nicht nur in deutschen Szeneboutiquen verkauft, sondern auch in Mailand und Tokio.
"Lily" hat es bis nach Tokio geschafft - eine kreisrunde Handtasche, zusammengenäht aus lila, roten, blauen, pinkfarbenen, Stoffstreifen, die glänzen wie Seide oder Satin. Unterröcke werden es mal gewesen sein oder auch Festkleider, bis sie abgelegt wurden und dann eingesammelt von der deutschen Caritas.
Die Tasche Lily, das Modell, das einem japanischen Einkäufer auf der letzten Young Fashion-Messe Bread and Butter so gut gefallen hat, kommt aus der Nähwerkstatt Affentor in Frankfurt am Main. Zu den "Frankfurter Werkstätten", dem größten Beschäftigungsbetrieb Hessens gehört die Schneiderei. 15 Frauen werden dort ausgebildet. Früher haben sie für Kindergärten oder Jugendherbergen Bettzeug, Tischwäsche und Handtücher geflickt. Seit Christian Jungk Geschäftsführer ist, entstehen hier Designerprodukte aus Altkleidern. Der 36-Jährige übernahm das Frauenprojekt mit dem Auftrag wirtschaftlicher zu arbeiten
Christian Jungk: "Und da kam die Idee, das doch mal zu probieren in Kooperation mit Frankfurter Jungdesignern und dann kam erst mal über einen kleinen Modellversuch, haben uns dazu die Eve geholt und sie hat dann eins zwei Modelle vorgestellt von Taschen und haben gedacht wir machen das mal so als Ergänzung. "
Eve Mazarin: "Ich habe mir was überlegt, na ja alte Stoffe, es wird hier ja viel recycelt allgemein, das man das als roten Faden dann vielleicht auch nimmt und dann habe ich mir gesagt, okay wir probieren es mal mit einer Tasche, dass wir sagen wir nehmen zum Beispiel von Hermes, da gibt es ja diese Kellytasche und die machen wir auf unsere Art mit Alttextilien und bringen sozusagen den großen Luxus in ein ganz anderes Umfeld."
Eve Mazarin hat mal in Paris Design studiert. Das Studium hat sie abgebrochen, Designerin ist sie dennoch geworden. Sie gestaltet Räume, entwirft Kleider und Assecoirs und betreibt ihre eigene Bar in einem Frankfurter Szeneviertel. Jede Woche kommt sie mit neuen Ideen zur Affentor-Werkstatt.
"Was mir am besten gefallen würde, alle Stoffe zerreißen in Bahnen, ganz wild draufnähen und dann als Etui -.... da haben wir bestimmt einen Wollstoff, was halt sehr schön ist."
Eve Mazarin und Schneidermeisterin Renate Schmidt lehnen an einem großen Holztisch in der Werkstatt und beraten über neue Entwürfe. Zu ihren Füßen ist der Boden übersät mit geblümten, gestreiften, blauen oder orangen Textilfetzen. An einem Ständer hängen einige fertige Produkte: Das Modell "Worker", eine Tasche am langen Riemen mit vielen aufgenähten Seitentäschchen und "Chou-Chou" aus bunten Leinenstoffen. In einem Exemplar ist ein alter Fan-Schal von Eintracht Frankfurt verarbeitet. Jede Tasche ist ein Einzelstück. Gemeinsam haben sie ihr Label: ein Stückchen Leinenstoff, auf das in orangen Großbuchstaben der Name Affentor gedruckt ist.
Inga Libiota: "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich jede dritte Tasche kaufen, denn die sehen so kreativ aus, einfach supertoll."
Inga Libiota kommt aus der ehemaligen Sowjetunion. Seit Hartz IV gilt, verdient die allein erziehende Mutter zu ihrer Sozialhilfe rund einen Euro pro Stunde dazu. Auch für Gabi Streifig de Groth ist Affentor mehr als eine bloße Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Streifig de Groth: "Es ist halt für mich kreatives arbeiten, ich kann halt beobachten, dass Produkte entstehen aus den verschiedenen Materialien und was dabei alles entstehen kann und da entwickle ich auch eigene Ideen."
Bei der Modemesse "Bread and Butter" in Berlin im vergangenen Jahr war das Label "Affentor" mit seinem eigenen Stand vertreten. Zwischen bekannten Marken wie Hugo Boss, Escada und Renée Lezard fand Affentor viel Beachtung.
Eve Mazarin: "Wir bringen mit den Taschen, das Gefühl, was die Leute brauchen, das ist dann eben mein Lieblingsstück und es gleicht keinem anderen und das bin ich. "
Der japanische Einkäufer sah das etwas anders. Er wollte lauter Exemplare von genau der gestreiften Ausgabe der Tasche Lily, die er bei der Messe gesehen hatte. Die Frauen in der Nähwerkstatt haben sich bemüht.
Im ersten Jahr, 2003, nähten die Frauen etwa 800 Taschen, im vergangenen Jahr waren es schon 3000. Unter dem Label "Affentor" werden die Produkte inzwischen nicht nur in deutschen Szeneboutiquen verkauft, sondern auch in Mailand und Tokio.
"Lily" hat es bis nach Tokio geschafft - eine kreisrunde Handtasche, zusammengenäht aus lila, roten, blauen, pinkfarbenen, Stoffstreifen, die glänzen wie Seide oder Satin. Unterröcke werden es mal gewesen sein oder auch Festkleider, bis sie abgelegt wurden und dann eingesammelt von der deutschen Caritas.
Die Tasche Lily, das Modell, das einem japanischen Einkäufer auf der letzten Young Fashion-Messe Bread and Butter so gut gefallen hat, kommt aus der Nähwerkstatt Affentor in Frankfurt am Main. Zu den "Frankfurter Werkstätten", dem größten Beschäftigungsbetrieb Hessens gehört die Schneiderei. 15 Frauen werden dort ausgebildet. Früher haben sie für Kindergärten oder Jugendherbergen Bettzeug, Tischwäsche und Handtücher geflickt. Seit Christian Jungk Geschäftsführer ist, entstehen hier Designerprodukte aus Altkleidern. Der 36-Jährige übernahm das Frauenprojekt mit dem Auftrag wirtschaftlicher zu arbeiten
Christian Jungk: "Und da kam die Idee, das doch mal zu probieren in Kooperation mit Frankfurter Jungdesignern und dann kam erst mal über einen kleinen Modellversuch, haben uns dazu die Eve geholt und sie hat dann eins zwei Modelle vorgestellt von Taschen und haben gedacht wir machen das mal so als Ergänzung. "
Eve Mazarin: "Ich habe mir was überlegt, na ja alte Stoffe, es wird hier ja viel recycelt allgemein, das man das als roten Faden dann vielleicht auch nimmt und dann habe ich mir gesagt, okay wir probieren es mal mit einer Tasche, dass wir sagen wir nehmen zum Beispiel von Hermes, da gibt es ja diese Kellytasche und die machen wir auf unsere Art mit Alttextilien und bringen sozusagen den großen Luxus in ein ganz anderes Umfeld."
Eve Mazarin hat mal in Paris Design studiert. Das Studium hat sie abgebrochen, Designerin ist sie dennoch geworden. Sie gestaltet Räume, entwirft Kleider und Assecoirs und betreibt ihre eigene Bar in einem Frankfurter Szeneviertel. Jede Woche kommt sie mit neuen Ideen zur Affentor-Werkstatt.
"Was mir am besten gefallen würde, alle Stoffe zerreißen in Bahnen, ganz wild draufnähen und dann als Etui -.... da haben wir bestimmt einen Wollstoff, was halt sehr schön ist."
Eve Mazarin und Schneidermeisterin Renate Schmidt lehnen an einem großen Holztisch in der Werkstatt und beraten über neue Entwürfe. Zu ihren Füßen ist der Boden übersät mit geblümten, gestreiften, blauen oder orangen Textilfetzen. An einem Ständer hängen einige fertige Produkte: Das Modell "Worker", eine Tasche am langen Riemen mit vielen aufgenähten Seitentäschchen und "Chou-Chou" aus bunten Leinenstoffen. In einem Exemplar ist ein alter Fan-Schal von Eintracht Frankfurt verarbeitet. Jede Tasche ist ein Einzelstück. Gemeinsam haben sie ihr Label: ein Stückchen Leinenstoff, auf das in orangen Großbuchstaben der Name Affentor gedruckt ist.
Inga Libiota: "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich jede dritte Tasche kaufen, denn die sehen so kreativ aus, einfach supertoll."
Inga Libiota kommt aus der ehemaligen Sowjetunion. Seit Hartz IV gilt, verdient die allein erziehende Mutter zu ihrer Sozialhilfe rund einen Euro pro Stunde dazu. Auch für Gabi Streifig de Groth ist Affentor mehr als eine bloße Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Streifig de Groth: "Es ist halt für mich kreatives arbeiten, ich kann halt beobachten, dass Produkte entstehen aus den verschiedenen Materialien und was dabei alles entstehen kann und da entwickle ich auch eigene Ideen."
Bei der Modemesse "Bread and Butter" in Berlin im vergangenen Jahr war das Label "Affentor" mit seinem eigenen Stand vertreten. Zwischen bekannten Marken wie Hugo Boss, Escada und Renée Lezard fand Affentor viel Beachtung.
Eve Mazarin: "Wir bringen mit den Taschen, das Gefühl, was die Leute brauchen, das ist dann eben mein Lieblingsstück und es gleicht keinem anderen und das bin ich. "
Der japanische Einkäufer sah das etwas anders. Er wollte lauter Exemplare von genau der gestreiften Ausgabe der Tasche Lily, die er bei der Messe gesehen hatte. Die Frauen in der Nähwerkstatt haben sich bemüht.