David Permantier (Hrsg.): "Wie ich wurde, wer ich bin". Erhältlich beim Elternverein Zukunftssicherung Berlin e.V.
"Die Leute wollen ein Stück Glück“
Er wolle weg von der rein behördlichen Logik, mit der er Menschen in seinem Job als Sozialarbeiter einordnen müsse, sagt David Permantier. Deswegen hat er im Buch "Wie ich wurde, wer ich bin" Lebensgeschichten von Menschen mit geistiger Behinderung erzählt.
Er hantiert mit dem Leben anderer Menschen, sagt David Permantier selbst über seinen Beruf. Permantier ist Sozialarbeiter bei der Lebenshilfe Berlin und unterstützt Menschen mit geistiger Behinderung dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. "Ich versuche einen Rahmen zu stricken für die Leute, in dem sie möglichst viel eigenverantwortlich handeln können", sagt er.
Die Menschen, die er unterstützt, haben oft traumatische Erfahrungen gemacht. "Ich glaube ich habe eine Missbrauchsquote bei den Frauen, die ich kenne in dieser Betreuung, von über 90 Prozent." Häufig würden die Frauen von Menschen aus ihrem direkten Umfeld missbraucht.
Von wegen Inklusion
"Man lernt, dass der Mensch unglaublich viel aushält", sagt Permantier. Und gleichzeitig auch, dass man sich nicht unterkriegen lassen müsse. "Die Leute wollen ein Stück Glück. Und ihren Spaß. Die wollen ein Stückchen vom Leben haben. Und davon können wir uns wieder was abschneiden."
Permantier stellt aber auch fest, dass es trotz vieler Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung kaum Berührungspunkte gebe: "Wir reden zwar viel von Inklusion, und dass das alles zusammengehört, aber letzten Endes berühren sich die Lebenswelten gar nicht."
Übersicht: Die Serie "Wie ich wurde, wer ich bin"