Soziologe plädiert für neues Männerbild
Hans Bertram, Professor für Soziologie an der Berliner Humboldt-Universität, spricht sich für einen grundsätzlichen Wandel der Rollenvorstellungen von deutschen Männern aus. Um das Rollenbild der Väter zu modernisieren, bräuchten Jungen eine Erziehung, die deren Fähigkeiten um die der Mädchen erweitert.
Noch halte sich das traditionelle Rollenbild, sagte Bertram. Dies habe zwei Gründe: Männer erwirtschafteten höhere Einkommen als Frauen, außerdem sei es gesellschaftlich nicht anerkannt, wenn Männer ein Lebensmodell lebten, in dem sie Beruf und Familie miteinander vereinbarten. "Wenn ein junger Vater sagt, ich muss aber heute etwas früher gehen, um mein Kind vom Kindergarten abzuholen, dann wird wahrscheinlich nicht jeder Chef wirklich erfreut sein", sagte er.
Obwohl in Deutschland bei der Teilhabe von Männern an Kindererziehung und Hausarbeit immer noch große Defizite herrschten, sieht Bertram bereits immense Fortschritte. So verbrachte im Jahr 1960 ein deutscher Mann im Durchschnitt eine Stunde pro Woche im Haushalt. Heute seien es schon 16 Stunden.
Ein negativer Effekt des traditionellen Vaterbildes sei, dass sich mehr junge Akademiker als Akademikerinnen gegen Kinder entschieden. Sie sähen in Familie und Partnerschaft zwar einen hohen Wert, aber knapp 40 Prozent lebten allein.
Obwohl in Deutschland bei der Teilhabe von Männern an Kindererziehung und Hausarbeit immer noch große Defizite herrschten, sieht Bertram bereits immense Fortschritte. So verbrachte im Jahr 1960 ein deutscher Mann im Durchschnitt eine Stunde pro Woche im Haushalt. Heute seien es schon 16 Stunden.
Ein negativer Effekt des traditionellen Vaterbildes sei, dass sich mehr junge Akademiker als Akademikerinnen gegen Kinder entschieden. Sie sähen in Familie und Partnerschaft zwar einen hohen Wert, aber knapp 40 Prozent lebten allein.