Sandrine muss sich entscheiden
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Sandrine ist schwanger und sehr glücklich - bei ihrer letzten Ultraschalluntersuchung wird die Ärztin plötzlich stutzig. Tina Kemnitz sucht ihren Vater in Moldawien. Und Julia Hahmann weiß, warum Freundschaft zu dritt manchmal kompliziert ist.
Sandrine und ihr Mann Thomas sind seit zehn Jahren ein glückliches Paar, als sie beschließen, ein Kind zu bekommen. "Ich bin sofort schwanger geworden. Und wir waren megaglücklich, dass das so einfach läuft. Es war eine sehr schöne Schwangerschaft", erzählt Sandrine.
Es ist ein Mädchen, die beiden nennen sie Hanoi und kommunizieren mit ihr, während Sandrines Bauch immer dicker wird. Als Sandrine in der 30. Schwangerschaftswoche noch eine letzte Ultraschalluntersuchung hat, reagiert die Ärztin plötzlich komisch. "Sie hat nicht gesprochen, fast die ganze Zeit. Und hat mich unruhig gemacht. Dann meinte ich: Ist da was? Und sie meinte. Ja, es gibt so einen schwarzen Fleck im Gehirn des Kindes und ich kann jetzt keine Aussage treffen, aber das muss kontrolliert werden. Das ist nicht normal."
Nach mehrere Untersuchungen stellt sich heraus, dass Sandrines Kind vermutlich mit einer schwerwiegenden Behinderung auf die Welt kommen wird. Wenn sie Glück hat, sagt der Arzt, wird ihr Kind sie irgendwann erkennen können.
"Und ich bin zusammengebrochen. Ich hab geweint. Ich habe geweint. Ich habe nur geweint." Sandrine und Thomas müssen nun darüber nachdenken, ob sie das Kind trotzdem bekommen wollen. Sie lassen sich Zeit mit der Entscheidung. Sie sprechen mit vielen Freunden. Sie sammeln Informationen, gehen in sich. Sie denken lange nach. Jeder für sich. Am Ende entscheiden sie sich gemeinsam für eine Spätabtreibung. In unserer langen Geschichte erzählt Katja Bigalke von Sandrines Entscheidung, ihrem langen Weg dorthin und wie Sandrine Möglichkeiten findet, weiterzuleben und glücklich zu sein.
Unser Lieblingsgast ist diese Woche Tina Kemnitz. Sie erzählt ihrer Freundin Gesa Ufer von ihrer Suche nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat. Die Suche führt sie in ein moldawisches Dorf, das doch nicht in Moldawien liegt. Dort findet sie zwar nicht ihren Vater, aber wird dafür direkt auf der Straße erkannt.
Freundschaftsexpertin Julia Hahmann erklärt, wie Freundschaft zu dritt funktioniert. Und Henrike Möller hat ein Pärchen getroffen, das durch die Coronakrise plötzlich eine Wohnung und ein Einkommen teilen muss.