Spanische Kuratorin beklagt Einsparungen im Kulturbereich

Marisa Maza im Gespräch mit Ute Welty |
Angesichts des Sparkurses der spanischen Regierung zur Bewältigung der Schuldenkrise beklagt die spanische Künstlerin und Kuratorin Marisa Maza Einschnitte im Kulturbereich. Speziell die Mehrwertsteuererhöhung stelle im Kunstbereich ein Problem dar, erläuterte Maza.
"21 Prozent auf den Kunstverkauf, hier wissen nicht mal die Galeristen und die Künstler, wie das gehen soll!" Der Protest der Kulturszene in Spanien gegen den Kurs der Regierung nehme weiter zu. Bereits seit einem Jahr sei der Widerstand deutlich. Auch zurzeit demonstrierten immer wieder Galeristen wie Künstler vor dem Museum Reina Sophia in Madrid.

Durch die Einschnitte konnte die Ausstellung "circuito_berlin 012" nicht wie ursprünglich geplant gezeigt werden, sagte Maza, die die Ausstellung kuratiert. Das Budget sei auf 61 Prozent des ursprünglichen Etats gekürzt worden. Die von der spanischen Botschaft finanzierte Ausstellung, die Arbeiten von spanischen, in Berlin lebenden Künstlern vorstellt, konnte nicht am ursprünglich geplanten Ort gezeigt werden, sondern musste auf kostenfreie Räume im Cervantes-Institut in Berlin-Mitte ausweichen.

"Mittlerweile weiß man nicht, ob nächstes Jahr so eine Ausstellung stattfinden kann", sagte Maza, die als Künstlerin vorwiegend im Bereich Video und Fotografie arbeitet und seit mehr als 20 Jahren in Berlin lebt. Die Auswirkungen der Krise auf ihre eigene künstlerische Arbeit werde sie direkt spüren, wenn ihre eigenen Werke durch Galerien in Spanien weniger verkauft würden. Die "globalisierte ökonomische Krise" beeinflusse international die künstlerische Tätigkeit, sagte Maza. "Wenn es weniger Geld gibt für Kultur, wird anders produziert, muss man wieder andere Arbeit machen. Ich versuche, solche Fragen in meine künstlerische Arbeit hineinzubringen."

Das vollständige Gespräch mit Marisa Maza können Sie mindestens bis zum 4.1.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.

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