Spannende US-Filme
"Hunting Party" setzt sich mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien auseinander. "Gone Baby Gone - Kein Kinderspiel" ist ein furioses Film-Comeback von Ben Affeck, "Mr. Brooks - Der Mörder in Dir" ein prickelnder Psycho-Thriller.
"Hunting Party - Wenn der Jäger zum Gejagten wird"
USA 2007. Regie: Richard Shepard. Darsteller: Richard Gere, Terrence Howard, Jesse Eisenberg, Diane Kruger. Farbe, 96 Minuten.
Ein Film von Richard Shepard (B+R), einem New Yorker Hollywood- wie Independent-Autor und -Regisseur ("Oxygen"/1999; zuletzt "Mord und Margaritas"/2005, mit Pierce Brosnan).
Der Ursprung: Ein Artikel des US-Journalisten und Kriegsberichterstatters Scott Anderson im Oktober 2001 im Magazin "Esquire" über einen sonderbaren Trip von fünf westlichen Kriegsreportern in Bosnien, die auf eigene Faust versuchten, den als mutmaßlichen Kriegsverbrecher gesuchten Serbenführer Radovan Karadzic aufzuspüren. Dabei geriet die Clique ziemlich schnell mit der CIA in Konflikt, die offensichtlich keinerlei Interesse daran hatte, Karadzic wirklich zu finden/dingfest zu machen und an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu überstellen. Daraus schuf Drehbuch-Autor und Regisseur Shephard eine Art fiktiven Realstoff mit Abenteu(r)er-Charme und Action-Geschmack.
Zur Erinnerung: Während der Irak-Krieg und seine weltweiten Folgen thematisch derzeit zum amerikanischen Kino-Alltag mit dazugehört, sind die Schrecken des jugoslawischen Bürkerkriegs aus den 90er Jahren - ermordete Männer, vergewaltigte Frauen, zerbombte Häuser - weitgehend aus den Medien verschwunden. Dieser Film jedoch stellt genau diese "vergessene Katastrophe" nach. Indem er einen ziemlich abgehalfterten Ex-Star-TV-Journalisten auf eigene Faust einen der größten serbischen Kriegsverbrecher, genannt "Der Fuchs", jagen lässt. Dafür aktiviert er auch seinen ehemaligen Kameramann-Partner, mit dem er einst ein perfekt eingespieltes Team in Sachen Vor-Ort-Kriegsberichterstattung bildete.
Außerdem mischt ein Jungspund von Nachwuchs-Journalist an ihrer Seite mit. Was folgt ist eine spannende Mixtur aus Polit-Drama, Abenteuer-/Abenteurerfilm und Polit-Satire. Mit dem Motiv, dass weder die schwächliche UNO und schon gar nicht der amerikanische CIA ein ernsthaftes Interesse an der Verhaftung des gesuchten Verbrechers haben. "Übergeordnete Interessen" sorgen hier für eine merkwürdige "Diplomatie"-Verschwörung. Da wir uns allerdings im (Emotions-)Kino befinden, zimmert Shepard daraus eine private Rache-Story des Glücksritters +Jägers Simon Hunt ("Wenn Dein Leben wirklich in Gefahr ist, weißt Du, dass Du wirklich lebst. Der Rest ist Fernsehen!"), die schließlich ein für ihn "befriedigendes" und für den Zuschauer ein fein-böse-pointiertes Ende erreicht.
Der politisch wache Hollywood-Star Richard Gere mimt den elektrisierten wie angeschlagenen TV-Schnüffler Hunt mit engagiertem Temperament. Terence Howard ("Vier Brüder"; "Ray"; "L.A. Crash") als sein afro-amerikanischer Kollegen-Freund ist der Erzähler hier, der zum moralischen Zentrum wird. Newcomer Jesse Eisenberg als journalistischer Grünschnabel steht mit seiner Blauäugigkeit und seinem naiven Idealismus für "das staunende Publikum", also uns. Ein nicht unbedingt komplett gelungener, aber über weite Strecken sehr unterhaltsamer Spannungsfilm, der größtenteils an Originalschauplätzen in Bosnien und Kroatien entstand. Und dessen Hauptstärke es zweifellos ist, die Verbrechen des jugoslawischen Bürgerkriegs und die Ungereimtheiten bei der Suche nach den Hauptverantwortlichen aus der Vergessenheit ins aktuelle Bewusstsein geholt zu haben. Das verdient Lob, Anerkennung und die unbedingte Kinobesuchs-Empfehlung.
Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel
USA 2007. Regie: Ben Affleck. Darsteller: Casey Affleck, Morgan Freeman, Ed Harris, Michelle Monaghan, Amy Madigan. 115 Minuten.
Der 35-jährige Ben Affleck hat sich in den letzten Jahren mit eher mäßigen Darsteller-Auftritten ("Die Hollywood-Verschwörung"; "Jersey Girl"; "Daredevil" oder "Liebe mit Risiko -Gigli") hervorgetan. Den "Oscar"-Preisträger (Drehbuch für "Good Will Hunting"/1998/gemeinsam mit Kumpel Matt Damon) hatte man bereits etwas abgeschrieben, umso erstaunlicher nun sein furioses filmisches Comeback mit diesem prächtigen Thriller als Co-Autor (gemeinsam mit Aaron Stockard) und Regie-Debütant.
Vor vier Jahren verfilmte der Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood den Roman "Mystic River" von Dennis Lehane, der dann den Schauspielern Sean Penn und Tim Robbins "Oscar"-Trophäen einbrachte. Vier Jahre später wählte Ben Affleck für seinen Regie-Erstling ebenfalls einen Kriminalroman von Lehane aus, und zwar den 1998 veröffentlichten Krimi "Kein Kinderspiel". Eine düstere Geschichte im Milieu von Boston. Wo die vierjährige Armanda spurlos verschwunden ist. Keine Lösegeldforderung, keine Nachricht, keine Spur(en). Die verzweifelte Familie bitte die Privatdetektive Patrick Kenzie und Angela Gennaro, die auch privat ein Paar sind, um Hilfe.
Nach anfänglichem Zögern übernehmen die Beiden die Aufgabe. Sehr zum Unwillen der polizeilichen Ermittler. Doch Kenzie besitzt gute Kontakte zur regionalen Unterweltszene und kann bald erste erstaunliche Entdeckungen bieten. Auch und vor allem im Umkreis der eigenen Familie/der Mutter. Doch das ist erst der Anfang einer Recherche, die mit immer mehr Überraschungen sowie unglaublichen Entdeckungen und Entwicklungen einhergeht. Mit einem Prima-Sparprogramm bei Action und Gewalt verblüffen die originellen wie unvorhersehbaren Andeutungen, Wendungen und Neu-Zusammenhänge. Nervenkitzel-Spannung vom Allerfeinsten macht sich breit. Mit einer superben Schluss-Pointe ausgestattet, die alles andere als "nett-verträglich" ist.
Souverän vorangetrieben von Affleck und seinem exzellenten Ensemble. Bruder Casey Affleck, der eben noch als Robert Ford Jesse-James-Brad-Pitt erschoss, hat seinen zweiten großen Leinwand-Auftritt in diesem Jahr: Als Patrick Kenzie liefert er ein klasse-ausgetüfteltes Ruhig-Schnüffler-Porträt ab. Eine sensationell-unaufdringlich-überzeugende Personality-Show des 32-Jährigen, die jetzt voll in Richtung "Oscar" läuft. Neben ihm überzeugen auch Michelle Monaghan (noch mit Ben Stiller in "Nach 7 Tagen - Ausgeflittert" zu sehen), der immer großartige Ed Harris ("Die Truman-Show"; "Pollock"), der hier wunderbar-zwiespältige "Oscar"-Preisträger Morgan Freeman ("Million Dollar Baby"; "Miss Daisy und ihr Chauffeur"; "Sieben") sowie die Entdeckung Any Madigan als drogenabhängige Mutter in einer bemerkenswert-dichten Performance. Ein durch und durch packender, atmosphärischer Thriller.
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir
USA 2007. Regie: Bruce A. Evans. Schauspieler: Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger. 120 Minuten.
Der Film ist von Bruce A. Evans , einem erfahrenen Drehbuch-Autor, der gemeinsam mit seinem Partner Raynold Gideon für einige exzellente Drehbücher verantwortlich zeichnet ("Starman"/John Carpenter; "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers"/Rob Reiner).
Sein Regie-Debüt war 1991 "Kuffs - Ein Kerl zum Schießen" (mit Christian Slater und Milla Jovovich), hier nun setzt er Hollywood-As/"Oscar"-Preisträger Kevin Costner ("Der mit dem Wolf tanzt") in böse Bewegung. Costner spielt Earl Brooks. Der ist ein treusorgender Familienvater, ein liebevoller Ehemann sowie ein äußerst gefragter Geschäftsmann. Der gerade, auch wegen seines gemeinnützigen Tuns, in Portland zum "Mann des Jahres" gekürt wurde. Doch dann - denkste: Hinter dieser nett-sympathischen Bürger-Fassade verbirgt bzw. lauert ein ganz übler Schurke. Eine schizophrene Persönlichkeit in Gestalt eines Serienkillers, der das Morden einfach nicht bleiben lassen kann. Der Mord als "Höchstgenuss" "benötigt". Ein triebgesteuerter Perversling. Mit seinem bösen Alter Ego Marshall (William Hurt/"Smoke"; zuletzt "A History Of Violence" von David Cronenberg) als mephistohafte Dauerbegleitung. Earl ist also eine gespaltene Persönlichkeit, die unübersehbar an "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" erinnert: Der Sympath & Der Dämon in Einem. Doch dann macht der freundliche Perfektionist bei einem neuerlichen Mord einen Fehler. Was einen voyeurisrtischen Nachbarn auf den Plan ruft (Dane Cook/unbekannt). Der will aber nicht die Polizei holen, sondern ein Helfershelfer sein. Will fortan "mit-tun". Möchte auch mal "spüren", wie es ist, ganz böse zu sein. Desweiteren betritt auch noch Demi Moore die Bühne. Als ehrgeizige Polizistin, die sich privat mit einer hässlichen Scheidung abzumühen hat. Wie das alles zusammenläuft, wird fortan richtig spannend entwickelt/vorangetrieben und spitzzüngig-fein erzählt/erklärt. Mit vielen hübschen Wendungen und verblüffenden AAAha-Erlebnissen. "Mr. Brooks - Der Mörder in Dir" ist ein atmosphärischer, dichter, prickelnder Psycho-Thriller. Gute Spannungsunterhaltung, mit dann auch einer wunderbar schwarzhumorigen Schluss-Pointe. Und, wie angenehm: Er kommt weitgehend ohne allzu große Brutalitäten aus. Prima Genre-Kino.
USA 2007. Regie: Richard Shepard. Darsteller: Richard Gere, Terrence Howard, Jesse Eisenberg, Diane Kruger. Farbe, 96 Minuten.
Ein Film von Richard Shepard (B+R), einem New Yorker Hollywood- wie Independent-Autor und -Regisseur ("Oxygen"/1999; zuletzt "Mord und Margaritas"/2005, mit Pierce Brosnan).
Der Ursprung: Ein Artikel des US-Journalisten und Kriegsberichterstatters Scott Anderson im Oktober 2001 im Magazin "Esquire" über einen sonderbaren Trip von fünf westlichen Kriegsreportern in Bosnien, die auf eigene Faust versuchten, den als mutmaßlichen Kriegsverbrecher gesuchten Serbenführer Radovan Karadzic aufzuspüren. Dabei geriet die Clique ziemlich schnell mit der CIA in Konflikt, die offensichtlich keinerlei Interesse daran hatte, Karadzic wirklich zu finden/dingfest zu machen und an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu überstellen. Daraus schuf Drehbuch-Autor und Regisseur Shephard eine Art fiktiven Realstoff mit Abenteu(r)er-Charme und Action-Geschmack.
Zur Erinnerung: Während der Irak-Krieg und seine weltweiten Folgen thematisch derzeit zum amerikanischen Kino-Alltag mit dazugehört, sind die Schrecken des jugoslawischen Bürkerkriegs aus den 90er Jahren - ermordete Männer, vergewaltigte Frauen, zerbombte Häuser - weitgehend aus den Medien verschwunden. Dieser Film jedoch stellt genau diese "vergessene Katastrophe" nach. Indem er einen ziemlich abgehalfterten Ex-Star-TV-Journalisten auf eigene Faust einen der größten serbischen Kriegsverbrecher, genannt "Der Fuchs", jagen lässt. Dafür aktiviert er auch seinen ehemaligen Kameramann-Partner, mit dem er einst ein perfekt eingespieltes Team in Sachen Vor-Ort-Kriegsberichterstattung bildete.
Außerdem mischt ein Jungspund von Nachwuchs-Journalist an ihrer Seite mit. Was folgt ist eine spannende Mixtur aus Polit-Drama, Abenteuer-/Abenteurerfilm und Polit-Satire. Mit dem Motiv, dass weder die schwächliche UNO und schon gar nicht der amerikanische CIA ein ernsthaftes Interesse an der Verhaftung des gesuchten Verbrechers haben. "Übergeordnete Interessen" sorgen hier für eine merkwürdige "Diplomatie"-Verschwörung. Da wir uns allerdings im (Emotions-)Kino befinden, zimmert Shepard daraus eine private Rache-Story des Glücksritters +Jägers Simon Hunt ("Wenn Dein Leben wirklich in Gefahr ist, weißt Du, dass Du wirklich lebst. Der Rest ist Fernsehen!"), die schließlich ein für ihn "befriedigendes" und für den Zuschauer ein fein-böse-pointiertes Ende erreicht.
Der politisch wache Hollywood-Star Richard Gere mimt den elektrisierten wie angeschlagenen TV-Schnüffler Hunt mit engagiertem Temperament. Terence Howard ("Vier Brüder"; "Ray"; "L.A. Crash") als sein afro-amerikanischer Kollegen-Freund ist der Erzähler hier, der zum moralischen Zentrum wird. Newcomer Jesse Eisenberg als journalistischer Grünschnabel steht mit seiner Blauäugigkeit und seinem naiven Idealismus für "das staunende Publikum", also uns. Ein nicht unbedingt komplett gelungener, aber über weite Strecken sehr unterhaltsamer Spannungsfilm, der größtenteils an Originalschauplätzen in Bosnien und Kroatien entstand. Und dessen Hauptstärke es zweifellos ist, die Verbrechen des jugoslawischen Bürgerkriegs und die Ungereimtheiten bei der Suche nach den Hauptverantwortlichen aus der Vergessenheit ins aktuelle Bewusstsein geholt zu haben. Das verdient Lob, Anerkennung und die unbedingte Kinobesuchs-Empfehlung.
Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel
USA 2007. Regie: Ben Affleck. Darsteller: Casey Affleck, Morgan Freeman, Ed Harris, Michelle Monaghan, Amy Madigan. 115 Minuten.
Der 35-jährige Ben Affleck hat sich in den letzten Jahren mit eher mäßigen Darsteller-Auftritten ("Die Hollywood-Verschwörung"; "Jersey Girl"; "Daredevil" oder "Liebe mit Risiko -Gigli") hervorgetan. Den "Oscar"-Preisträger (Drehbuch für "Good Will Hunting"/1998/gemeinsam mit Kumpel Matt Damon) hatte man bereits etwas abgeschrieben, umso erstaunlicher nun sein furioses filmisches Comeback mit diesem prächtigen Thriller als Co-Autor (gemeinsam mit Aaron Stockard) und Regie-Debütant.
Vor vier Jahren verfilmte der Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood den Roman "Mystic River" von Dennis Lehane, der dann den Schauspielern Sean Penn und Tim Robbins "Oscar"-Trophäen einbrachte. Vier Jahre später wählte Ben Affleck für seinen Regie-Erstling ebenfalls einen Kriminalroman von Lehane aus, und zwar den 1998 veröffentlichten Krimi "Kein Kinderspiel". Eine düstere Geschichte im Milieu von Boston. Wo die vierjährige Armanda spurlos verschwunden ist. Keine Lösegeldforderung, keine Nachricht, keine Spur(en). Die verzweifelte Familie bitte die Privatdetektive Patrick Kenzie und Angela Gennaro, die auch privat ein Paar sind, um Hilfe.
Nach anfänglichem Zögern übernehmen die Beiden die Aufgabe. Sehr zum Unwillen der polizeilichen Ermittler. Doch Kenzie besitzt gute Kontakte zur regionalen Unterweltszene und kann bald erste erstaunliche Entdeckungen bieten. Auch und vor allem im Umkreis der eigenen Familie/der Mutter. Doch das ist erst der Anfang einer Recherche, die mit immer mehr Überraschungen sowie unglaublichen Entdeckungen und Entwicklungen einhergeht. Mit einem Prima-Sparprogramm bei Action und Gewalt verblüffen die originellen wie unvorhersehbaren Andeutungen, Wendungen und Neu-Zusammenhänge. Nervenkitzel-Spannung vom Allerfeinsten macht sich breit. Mit einer superben Schluss-Pointe ausgestattet, die alles andere als "nett-verträglich" ist.
Souverän vorangetrieben von Affleck und seinem exzellenten Ensemble. Bruder Casey Affleck, der eben noch als Robert Ford Jesse-James-Brad-Pitt erschoss, hat seinen zweiten großen Leinwand-Auftritt in diesem Jahr: Als Patrick Kenzie liefert er ein klasse-ausgetüfteltes Ruhig-Schnüffler-Porträt ab. Eine sensationell-unaufdringlich-überzeugende Personality-Show des 32-Jährigen, die jetzt voll in Richtung "Oscar" läuft. Neben ihm überzeugen auch Michelle Monaghan (noch mit Ben Stiller in "Nach 7 Tagen - Ausgeflittert" zu sehen), der immer großartige Ed Harris ("Die Truman-Show"; "Pollock"), der hier wunderbar-zwiespältige "Oscar"-Preisträger Morgan Freeman ("Million Dollar Baby"; "Miss Daisy und ihr Chauffeur"; "Sieben") sowie die Entdeckung Any Madigan als drogenabhängige Mutter in einer bemerkenswert-dichten Performance. Ein durch und durch packender, atmosphärischer Thriller.
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir
USA 2007. Regie: Bruce A. Evans. Schauspieler: Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger. 120 Minuten.
Der Film ist von Bruce A. Evans , einem erfahrenen Drehbuch-Autor, der gemeinsam mit seinem Partner Raynold Gideon für einige exzellente Drehbücher verantwortlich zeichnet ("Starman"/John Carpenter; "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers"/Rob Reiner).
Sein Regie-Debüt war 1991 "Kuffs - Ein Kerl zum Schießen" (mit Christian Slater und Milla Jovovich), hier nun setzt er Hollywood-As/"Oscar"-Preisträger Kevin Costner ("Der mit dem Wolf tanzt") in böse Bewegung. Costner spielt Earl Brooks. Der ist ein treusorgender Familienvater, ein liebevoller Ehemann sowie ein äußerst gefragter Geschäftsmann. Der gerade, auch wegen seines gemeinnützigen Tuns, in Portland zum "Mann des Jahres" gekürt wurde. Doch dann - denkste: Hinter dieser nett-sympathischen Bürger-Fassade verbirgt bzw. lauert ein ganz übler Schurke. Eine schizophrene Persönlichkeit in Gestalt eines Serienkillers, der das Morden einfach nicht bleiben lassen kann. Der Mord als "Höchstgenuss" "benötigt". Ein triebgesteuerter Perversling. Mit seinem bösen Alter Ego Marshall (William Hurt/"Smoke"; zuletzt "A History Of Violence" von David Cronenberg) als mephistohafte Dauerbegleitung. Earl ist also eine gespaltene Persönlichkeit, die unübersehbar an "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" erinnert: Der Sympath & Der Dämon in Einem. Doch dann macht der freundliche Perfektionist bei einem neuerlichen Mord einen Fehler. Was einen voyeurisrtischen Nachbarn auf den Plan ruft (Dane Cook/unbekannt). Der will aber nicht die Polizei holen, sondern ein Helfershelfer sein. Will fortan "mit-tun". Möchte auch mal "spüren", wie es ist, ganz böse zu sein. Desweiteren betritt auch noch Demi Moore die Bühne. Als ehrgeizige Polizistin, die sich privat mit einer hässlichen Scheidung abzumühen hat. Wie das alles zusammenläuft, wird fortan richtig spannend entwickelt/vorangetrieben und spitzzüngig-fein erzählt/erklärt. Mit vielen hübschen Wendungen und verblüffenden AAAha-Erlebnissen. "Mr. Brooks - Der Mörder in Dir" ist ein atmosphärischer, dichter, prickelnder Psycho-Thriller. Gute Spannungsunterhaltung, mit dann auch einer wunderbar schwarzhumorigen Schluss-Pointe. Und, wie angenehm: Er kommt weitgehend ohne allzu große Brutalitäten aus. Prima Genre-Kino.