Mit der Kunstmäzenin Eske Nannen in Emden
30 Jahre lang leitete Eske Nannen die Geschäfte der Kunsthalle Emden, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Publizisten Henri Nannen, aufgebaut hat. Auf unserem Spaziergang zeigt sie uns die schönsten Orte ihrer Geburtsstadt, in der sie bis heute lebt.
Eske Nannen, das macht bereits ihr nordischer Vorname deutlich, stammt aus Ostfriesland. Sie wurde in Emden geboren. Seit ihrer Kindheit kannte sie ihren späteren Mann, den Journalisten und Verleger Henri Nannen. Dieser sammelte über Jahrzehnte Kunst - vor allem die Brücke-Expressionisten und die modernen, farbenprächtigen Werke des Blauen Reiter. Gemeinsam bauten sie später die Kunsthalle Emden in ihrer gemeinsamen Heimatstadt auf. 30 Jahre lang war Eske Nannen die Geschäftsführerin und empfing dort Politiker, Manager und Bundespräsidenten.
Bevor sie Henri Nannen heiratete, machte die Tochter eines Emder Fassfabrikanten im Unternehmen des Vaters eine Lehre als Industriekauffrau. Zwei Jahre lang fuhr sie als Zahlmeisterin an Bord eines Schiffes zur See, arbeitete in Wirtschaftsunternehmen und im Tourismus. Sie eignete sich die Fähigkeiten an, die ihr später bei Politikern und Wirtschaftsbossen den Ruf als eine der hartnäckigsten, aber auch charmantesten Spendensammlerinnen für die Kunst einbrachten.
In der kleinen ostfriesischen Hafenstadt Emden mit ihren etwa 50.000 Einwohnern, der gemütlichen Backsteinarchitektur und dem Ratsdelft mit seinen Museumsschiffen hat sie einen Publikumsmagneten geschaffen, dessen Bedeutung über die Grenzen Emdens und Ostfrieslands hinaus geht.