Mit der Sängerin Ulla Meinecke in Frankfurt am Main
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Ulla Meinecke wird von ihren Fans vor allem für Lieder wie "Die Tänzerin" geliebt. Der subtile Text stammt von Edo Zanki. Heute schreibt sie all ihre Texte selbst. Bekannt wurde sie in den 1980er-Jahren als eine der ersten Vertreterinnen der deutschsprachigen Popmusik.
Sie arbeitete mit Udo Lindenberg, Herwig Mitteregger und Rio Reiser zusammen.
Bis heute hat die 64-Jährige ihr Publikum. Etwa 200 Konzerte gibt sie in diesem Jahr bundesweit.
Bis heute hat die 64-Jährige ihr Publikum. Etwa 200 Konzerte gibt sie in diesem Jahr bundesweit.
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Der Hauptbahnhof in Frankfurt am Main ist der zweitgrößte Bahnhof Deutschlands. Von hier aus fuhr sie nach Italien. 1976 kehrte sie Frankfurt den Rücken und folgte einem Angebot von Udo Lindenberg und fuhr von hier aus mit dem Zug nach Hamburg.© Nicolas Hansen Berlin
Geboren wurde Ulla Meinecke im Taunus, als sie zwölf war, zogen ihre Eltern mit ihr nach Frankfurt am Main.
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Im Gespräch am Bahnhof erzählt Ulla Meinecke von italienischen Gastarbeitern, für die der Bahnhof ein Sehnsuchtsort war. Hier träumten sie sich zurück in die Heimat. Und sie träumte ebenfalls von Italien und fuhr irgendwann tatsächlich nach Rom.© Nicolas Hansen Berlin
Zu der Mainmetropole hat sie ein zwiespältiges Verhältnis.
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In den frühen 70er-Jahren tobte im Westend der Häuserkampf. Sie gehörte zur Hausbesetzerszene um Joschka Fischer und die späteren RAF-Terroristen Klein und Ensslin. Irgendwann musste man sich für das Leben oder für den Untergrund entscheiden, so Meinecke.© Nicolas Hansen Berlin
Hier verbrachte sie eine schwierige Jugend, ihre Familie lebte in einer Trabantensiedlung in der Nordweststadt.
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Im Westend trifft Ulla Meinecke auf die Hausdame einer mondänen Villa. Beide sprechen über Schäferhunde, das Frankfurter Nachtleben und das Viertel, das beide verbindet.© Nicolas Hansen Berlin
Hier gehörte sie zur Hausbesetzerszene im Westend. Irgendwann - so Meinecke - musste man sich entscheiden, ob man zur RAF gehören oder leben wollte. Das Frankfurt ihrer Jugend war amerikanisch geprägt.
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Große Villa im Frankfurter Westend. Einst von Studenten besetzt, um sie vor dem Abriss zu bewahren, stehen die Villen heute schöner denn je und teurer denn je in der Frankfurter City.© Nicolas Hansen Berlin
Sie wuchs mit der Musik des Senders AFN auf. Frankfurt war damals eine Stadt des Jazz, Ulla Meinecke interessierte sich aber für Rock’ n‘ Roll - und so ging sie nach Hamburg und später nach Berlin.
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Ulla Meinecke und Olaf Kosert besuchen die Nordweststadt, wo Ulla Meinecke die damals erste hessische Gesamtschule besuchte. Heute wirkt die Trabantenstadt wie eine parkähnliche Gartenstadt.© Nicolas Hansen Berlin
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Zum Abschluss ein Bummel durch die Freßgass, einen Teil der Kalbächer Gasse in der Innenstadt zum legendären Club Voltaire, einem Treffpunkt der linken Szene – früher und auch heute.© Nicolas Hansen Berlin