Mit Ilse Aigner im Rosenheimer Land
Sie ist Elektrotechnikerin, ein "Landei" und regierungserfahren. Mancher glaubte gar, die CSU-Politikerin Ilse Aigner könne Ministerpräsidentin werden. Verwurzelt ist Aigner in Feldkirchen-Westerham, wo wir sie für einen Heimatspaziergang besucht haben.
Für sie war es ein logischer Schritt. Andere schüttelten Anfang der 80er-Jahre nur den Kopf. Eine junge Frau in einem technischen Beruf? Eine Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin? Ilse Aigner hat die Bedenken nie verstanden, "es war der richtige Weg", sagt sie. Schließlich führten die Eltern in ihrem bayerischen Heimatort Feldkirchen-Westerham ein Elektrogeschäft.
Später entwickelt Aigner sogar Bauteile für Hubschrauber. Parallel engagiert sie sich in der CSU, zieht erst in den Bayerischen Landtag ein und wechselt später nach Berlin. 2008 wird Ilse Aigner Landwirtschaftsministerin. Nach 15 Jahren in der Bundespolitik kehrt sie zurück in die bayerische Heimat, zurück nach Feldkirchen-Westerham im Rosenheimer Land. Für viele ein Zeichen, wer Horst Seehofer beerben wird.
CSU noch nicht reif für eine Ministerpräsidentin?
Doch Markus Söder machte das Rennen. In seinem Kabinett ist Aigner jetzt Ministerin für Bauen, Wohnen und Verkehr. Die persönliche Niederlage erklärt sie so: "Die CSU ist noch nicht reif gewesen für eine Ministerpräsidentin." Die tägliche Strecke von Feldkirchen-Westerham in ihr Münchner Büro nimmt sie gern in Kauf. "Ich bin ein Landei", sagt Aigner.
Am besten abschalten kann sie beim Wandern, die Berge liegen praktisch vor der Haustür. Doch eigentlich hat die 53-Jährige kaum Zeit dafür. Immerhin, für Deutschlandfunk Kultur, für einen Spaziergang durch Feldkirchen-Westerham, ließ sich eine Lücke im Terminkalender finden. Was Ilse Aigner zeigen will? Auf jeden Fall das ehemalige Geschäft der Eltern und die Gemeinde, in der sie als Gemeinderätin tätig war.