Mit Klaus Hoffmann durch das alte West-Berlin
Er hat sie noch erlebt: Kartoffeläcker mitten in der Stadt. Klaus Hoffmann kam 1951 im kriegszerstörten West-Berlin zur Welt, spielte zwischen Trümmern "Räuber und Gendarm" und träumte sich im Kino an der Ecke in ferne Länder
Im Jahr des Mauerbaus, 1961, starb sein Vater mit gerade mal 47 Jahren - ein Verlust, der Klaus Hoffmann bis heute beschäftigt. "Er war einer dieser vom Krieg ausgebeuteten Männer. Von ihm habe ich meinen komischen Berliner Humor geerbt, das Musische und auch das Theatralische", erzählt der Ur-Berliner Liedermacher.
In den späten Sechzigern beginnt Klaus Hoffmann, mit der Gitarre und selbstkomponierten Songs durch Charlottenburger Szenekneipen zu ziehen. Es war die Zeit der Studentenproteste, der "Kommune 1", der freien Liebe. Er wird für den Film entdeckt und hat 1975 in Ulrich Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W." seinen Durchbruch als Schauspieler. Für seine Rolle bekam er den Bambi und die Goldene Kamera, drehte später auch mit Ingmar Bergman und spielte am Hamburger Thalia-Theater, entschied sich dann aber doch für die Musik. Inzwischen ist er 63, hat gut 40 Alben produziert und nebenbei drei Romane veröffentlicht.
Klaus Hoffmann spaziert mit uns durch seinen Charlottenburger Kiez, erzählt von seinem skurrilen Kampf gegen die berüchtigten Berliner Hundehaufen, seiner Freundschaft zu Reinhard Mey, macht einen Ausflug in die berühmten Hansa-Studios, in denen Legenden wie David Bowie und Depeche Mode gearbeitet haben, und nimmt uns mit in seinen Berliner Lieblingsladen, den es schon seit 1886 gibt.