"Das kann nicht angemessen sein"
Der Passauer SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Flisek hat den Plan der CSU, Transitzonen für Flüchtlinge einzuführen, scharf kritisiert. Käme es dazu, die Menschen in der Grenzregion festzuhalten, seien "gigantische Flüchtlingslager" die Folge.
Um den Zustrom der Flüchtlinge zu stoppen, wollen die CSU und viele Politiker der CDU Transitzonen an den Grenzen einrichten. Das hatte zuvor der saarländische Innenminister Klaus Boullion (CDU) im Deutschlandradio Kultur bekräftigt.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Flisek hat seinen Wahlkreis im bayerischen Passau, er ist also bestens vertraut mit der Situation an der deutsch-österreichischen Grenze. "Wer Transitzonen für die Grenzregionen einfordert, der fordert, dass man aus den Grenzregionen, insbesondere den Regionen an der Grenze zu Österreich, Flüchtlingslager für die gesamte Republik macht und das kann nicht angemessen sein", sagte er im Deutschlandradio Kultur.
Keine Lösungsvorschläge der CDU/CSU
Allein in Passau kämen rund 7000 Flüchtlinge über die Grenze. Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von zwei bis drei Wochen würde eine Transitzone, in der die Menschen bleiben müssten, dazu führen, "dass wir gigantische Flüchtlingslager an der Grenze hochziehen müssten. Mir fehlt jede Vorstellung, wie so etwas praktikabel aussehen kann". Von den führenden Unionspolitikern habe er dazu noch nicht einen einzigen konkreten Lösungsvorschlag gehört, kritisierte Flisek.