SPD-Wahlsieger Olaf Scholz

Mann ohne Glanz, aber grundsolide

Olaf Scholz (li.) und Sigmar Gabriel stehen beim Wahlkampfabschluss der Hamburger SPD auf der Bühne.
Olaf Scholz bekommt Applaus von Sigmar Gabriel - von unserem Gesprächspartner Hermann Rudolph hingegen nicht © picture alliance / dpa / Christian Charisius
Hermann Rudolph im Gespräch mit Anke Schäfer und Christopher Ricke |
Olaf Scholz hat in Hamburg einen großen Sieg eingefahren. Das qualifiziert ihn allerdings noch lange nicht für höhere Aufgaben, meint der Publizist Hermann Rudolph.
Nach Ansicht von Hermann Rudolph, dem früheren Herausgeber des Berliner "Tagesspiegel", hat Olaf Scholz in Hamburg bei seinem deutlichen Wahlsieg auch von der Gemengelage in der Hansestadt profitiert. Politik müsse nicht immer "glitzern und glimmern", sondern könne auch durch Sicherheit und Kalkulierbarkeit überzeugen, sagte Rudolph. In einem ruhigen Umfeld wie in Hamburg, das man "mit einer nicht übermäßig fantasiereichen Politik bedienen" könne, habe man damit gute Erfolgsaussichten.
Scholz auf Bundesebene? Der Glanz wäre schnell verflogen
Die SPD braucht Scholz aber keineswegs in der Bundespolitik, meint Rudolph. Der Glanz des Wahlsieges würde sofort abblättern, wenn Scholz in die Bundespolitik zurückkehren würde, sagte Rudolph. Als Generalssekretär seiner Partei habe Scholz kein "animierendes Beispiel" gegeben. "Ich glaube nicht, dass er (...) die Kräfte, die er in Hamburg entwickelt hat, nach Berlin übertragen könnte", sagte der Publizist.
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