Spectrum Concerts: Kammermusik von Schumann, Brahms und Hindemith

Ein Kreis voller Kammermusikliebhaber

Blick auf eine Person, die im Kreis anderer Violoncello spielt.
Seit 1988 finden in Berlin die "Spectrum Concerts" statt und sind inzwischen in der 36. Saison. © Xingchen Yan
Moderation: Mascha Drost |
Die Musiker der Reihe „Spectrum Concerts“ sind eine eingeschworene Gemeinschaft: Kammermusik ist ihre Religion. „Das Konzert ist die Kirsche auf der Sahne, aber eigentlich sind die Proben der Höhepunkt“, sagt der Bratschist Gareth Lubbe bei Proben für Schumann, Hindemith und Brahms.
Die Reihe "Spectrum Concerts" findet regelmäßig in der Berliner Philharmonie statt. Ein größerer Kreis Musiker trifft sich hierfür regelmäßig und spielen in ganz unterschiedlichen Besetzungen gemeinsame Programme. Dieses Mal sind es drei Werke, die ganz unterschiedliche Atmosphären heraufbeschwören.
So spielte Gareth Lubbe 20. Juni 2024 die frühe Bratschensonate von Paul Hindemith, die dieser komponierte, kurz nachdem er aus dem 1. Weltkrieg zurückkam.

Musik inmitten des Krieges

In den Gefechtspausen spielte Hindemith Kammermusik. Dabei begeisterte er sich für Klänge von Claude Debussy. Tatsächlich hatten Kriegsgeschrei und Propaganda seiner Begeisterung für den französischen Nationalkomponisten keinen Abbruch getan. Und nach diesem Vorbild komponierte er auch: seine erste Bratschensonate atmet das duftige Flair des Impressionismus.

Musik wie ein hitziges Gespräch

Ganz anders das 3. Klavierquartett von Robert Schumann, das sich aufgewühlt und nervös zeigt. Geiger, Cellist und Pianist müssen förmlich auf der Stuhlkante müssen, um in den hitzigen Dialogen zwischen den Instrumenten blitzschnell zu reagieren.

Musik voller Temperament

Das 1. Klavierquartett von Johannes Brahms ist dagegen der perfekte Rausschmeisser, denn das temperamentvolle „Rondo alla zingarese“ ist effektvolle Musik, ungarisch angehaucht. Diese reißt das Publikum schon immer, beinahe automatisch aus den Sitzen.
Aufzeichnung vom 20.06.2024 Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Robert Schumann
Klaviertrio Nr. 3 g-Moll op. 110

Paul Hindemith
Sonate für Viola und Klavier F-Dur op. 11 Nr. 4

Johannes Brahms
Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25

Boris Brovtsyn, Violine
Gareth Lubbe, Viola
Torleif Thedéen, Violoncello
Eldar Nebolsin, Klavier

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