Spezialistentum

Von Expertinnen und Experten

31:43 Minuten
Eine Hand skizziert mit einem ganz feinen Stift etwas auf einem Papier.
Expertinnen und Experten machen oft den feinen Unterschied. © Unsplash / Kelly Sikkema
Moderation: Marietta Schwarz |
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Alte Haushaltsgeräte reparieren, die Buchstabenzahl von Wörtern auf Anhieb erkennen oder Miniaturen von kenianischen Bussen nachbauen: Expertentum gibt es nicht nur in der Wissenschaft. Auch die spielt in dieser Echtzeit natürlich eine Rolle.
Spezialistinnen und Spezialisten sind mitunter Gold wert, wenn zu Hause ein teures Gerät kaputtgeht. Allerdings gibt es nicht mehr so viele Reparaturmeister, die die alten Maschinen wirklich noch auf Vordermann bringen können und das zu einem fairen Preis. Tomasz Mscichowski ist so jemand, ein Spezialist für sogenannte Weißware.
Spezialisten sind auch die führenden wissenschaftlichen Expertinnen und Experten, die aus den politischen Debatten unserer Zeit nicht mehr wegzudenken sind. Der Soziologe Alexander Bogner, ein Experte fürs Expertentum, sieht das durchaus kritisch. Er warnt davor, Politik auf Wissenschaft reduzieren zu wollen. Denn bei aller Liebe für den Leitspruch "follow the science" könne die Wissenschaft der Politik nicht die Entscheidungen abnehmen.

Spezialistentum am Rande der Besessenheit

Mitunter kann aus einer Expertise auch ein Tick werden, dann nämlich, wenn man mit den Fähigkeiten, die man über die Jahre entwickelt hat – die Anzahl der Buchstaben von Wörtern oder ganzen Sätzen zählen zum Beispiel – nicht mehr aufhören kann. Bei Franziska Ritter ist das zum Glück nicht so stark ausgeprägt, aber ihre Fähigkeit ist schon beeindruckend.
Von einer Art Besessenheit kann man auch sprechen, wenn man sich die Spezialität von Maurice Njuguna anschaut. Der Modellbauer aus einem Slum in Nairobi hat das Nachbauen von kenianischen Kleinbusse auf eine Art perfektioniert, wie kein anderer. An seinen Minibussen ist alles dran: Soundsystem und Graffitis an den Außenwänden.
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