Spielspaß mit Anspruch
Auf dem internationalen Markt der Computerspiele spielen viele der in Deutschland entwickelten Titel noch immer eine untergeordnete Rolle. Als Anreiz für hiesige Entwicklerstudios wird seit 2004 der Deutsche Entwicklerpreis in Essen verliehen. Dort werden jeweils die besten deutschen Spiele der vergangenen zwölf Monate gekürt. Bei der Preisverleihung Anfang Dezember fand sich unter den Nominierten auch das kleine Oberhausener Studio Funatics mit der neuen Folge des Strategiespiels "Die Siedler".
Große Erwartung herrschte Anfang Dezember unter den Spielestudios bei der Verleihung des Deutschen Entwicklerpreises in Essen. Mitnominiert in vier Kategorien war unter anderem das Spiel "Die Siedler – Aufbruch der Kulturen".
Der neueste Teil der beliebten Aufbausimulation stammt wieder von Funatics, einem kleinen Studio in Oberhausen. Die Firmengründer Thomas Häuser, Thorsten Kneisel und Thomas Friedmann waren schon am Anfang an der Entwicklung der Reihe beteiligt, damals 1993 noch als Mitarbeiter des Labels Blue Byte. Nach mittlerweile 15 Jahren im Geschäft ist die Spielentwicklung für Geschäftsführer Thorsten Friedmann ein Job wie jeder andere.
"Man stellt sich das immer jeden Tag mordskreativ vor. Das ist es nicht. In der Anfangsphase ja, irgendwann so die letzten Monate oder Jahre ist es eigentlich mehr durcharbeiten von dem, was man sich vorgenommen hat. Da ist nicht mehr so wahnsinnig viel Kreativität dabei."
Die Herausforderungen sind jedoch immer noch die gleichen. Manche Spieler wollen kurzweilig, andere anspruchsvoll unterhalten werden. Das richtige Rezept, die richtige Balance dabei zu finden zwischen Spielspaß und Anspruch, bleibt eine Gratwanderung.
"Es ist viel einfacher, Spiele zu verkomplizieren, weil man hat hier noch eine Idee und da noch eine Idee und die ist auch super und die bauen wir jetzt noch schnell ein, und dadurch werden Spiele extrem kompliziert. Die Vereinfachung ist die größte Kunst bei den Spielen. Also wirklich einen Spielmechanismus zu haben, der super funktioniert, der einfach funktioniert, den man sofort versteht, der aber über Stunden Spaß macht und fesselt."
In der Siedler-Reihe geht es vor allem darum, Häuser zu bauen, Viehzucht zu betreiben, Rohstoffe zu sammeln und seine wachsende Siedlung gegen Gefahren von außen zu verteidigen. Im neuesten Teil muss der Spieler außerdem die erzürnten Götter besänftigen, indem er mehrere Prüfungen besteht.
"Alle drei Völker sollen an der Prüfung teilnehmen, und wenn einer scheitert, scheitern alle." – "So soll es sein. Alle drei Völker stellen sich der Prüfung, und wenn nur einer versagt, dann hat die ganze Menschheit das Nachsehen."
Die Siedler-Reihe hat sich zwar auch international gut verkauft, ist aber vor allem in Deutschland erfolgreich. Das Spielprinzip lädt dazu ein, langsamer und überlegter vorzugehen. Damit können sich deutsche Spieler anscheinend schneller anfreunden als das Gros der internationalen Kunden. Und was für die Spieler hierzulande gilt, gilt natürlich auch für die Entwickler bei Funatics.
"Wenn man Unterhaltungssoftware macht, muss man selber sich davon unterhalten lassen können, sonst schafft man es nicht, dass man andere damit begeistern kann, das heißt diese Leidenschaft dafür, die muss dabei sein. Wenn man selber keinen Spaß hat, das eigene Spiel zu spielen, dann wird es dem Kunden nachher auch keinen Spaß machen, dann muss man scheitern. Das wird nicht funktionieren."
In den Kategorien Bestes Jugendspiel und Bestes Gamedesign waren "Die Siedler" unter anderem beim Entwicklerpreis nominiert. Solche Auszeichnungen sind ein wichtiger Anreiz, da Deutschland zwar bei den Verkaufszahlen von Unterhaltungssoftware der zweitgrößte Markt in Europa ist, bei der Produktion von Spielen jedoch im internationalen Vergleich noch Nachholbedarf hat.
"Die deutschen Entwickler, die muss man klar unterscheiden. Im Bereich der Browsergames sind die inzwischen Welt führend, im Bereich der normalen PC-Spiele da gibt es eigentlich nur so ein, zwei Studios, die international wirklich mitspielen. Deutschland ist da echt ein Entwicklungsland in manchen Bereichen, wobei es die letzten Jahre auch deutlich besser geworden ist, muss man auch sagen."
Die Produktionskosten aufwändiger Spieletitel verschlingen international zweistellige Millionenbeträge. In diesen Bereich ist hierzulande noch kaum eine Firma vorgestoßen. Aufbaustrategiespiele wie "Die Siedler", mit denen Thomas Friedmann groß geworden ist, werden bei Funatics deutlich günstiger entwickelt. Manchmal macht sich der mittlerweile 41-jährige Gedanken darüber, wie weit er die heutigen Teenager mit diesem Spielprinzip überhaupt noch erreicht.
"Wir haben tatsächlich mehr Schwierigkeiten die Kids zu verstehen. Die Jugendlichen, so 15, 16, das ist schon eher schwieriger, weil das so ein bissl eine andere Generation ist. Wir versuchen das dadurch zu kompensieren, dass wir natürlich auch neue Leute, junge Leute mit ins Boot holen bei uns ins Team, die einfach neue Ideen und Impulse mit reinbringen. Aber es ist schon so, dass wir eher die Älteren verstehen."
Auf dem Deutschen Entwicklerpreis gingen "Die Siedler" zwar ohne einen Jurypreis nach Hause. Thomas Friedmann und das Team von Funatics sind trotzdem zufrieden. Gegen 15 Konkurrenten setzten sie sich durch und bekamen den Sonderpreis als bestes deutsches Strategiespiel 2008 verliehen. So haben es 10.000 Spieler bei der Wahl im Internet entschieden.
"Das ist aus meiner Sicht fast der Wichtigste, weil das ist der Preis, wo wirklich die Fans nachher auch abgestimmt haben, die gesagt haben, jawoll, "Die Siedler" ist das beste Strategiespiel gewesen in diesem Jahr. Und das ist natürlich eine Auszeichnung, weil das ist einfach unsere Zielgruppe und unsere Fans, die das gewählt haben."
Der neueste Teil der beliebten Aufbausimulation stammt wieder von Funatics, einem kleinen Studio in Oberhausen. Die Firmengründer Thomas Häuser, Thorsten Kneisel und Thomas Friedmann waren schon am Anfang an der Entwicklung der Reihe beteiligt, damals 1993 noch als Mitarbeiter des Labels Blue Byte. Nach mittlerweile 15 Jahren im Geschäft ist die Spielentwicklung für Geschäftsführer Thorsten Friedmann ein Job wie jeder andere.
"Man stellt sich das immer jeden Tag mordskreativ vor. Das ist es nicht. In der Anfangsphase ja, irgendwann so die letzten Monate oder Jahre ist es eigentlich mehr durcharbeiten von dem, was man sich vorgenommen hat. Da ist nicht mehr so wahnsinnig viel Kreativität dabei."
Die Herausforderungen sind jedoch immer noch die gleichen. Manche Spieler wollen kurzweilig, andere anspruchsvoll unterhalten werden. Das richtige Rezept, die richtige Balance dabei zu finden zwischen Spielspaß und Anspruch, bleibt eine Gratwanderung.
"Es ist viel einfacher, Spiele zu verkomplizieren, weil man hat hier noch eine Idee und da noch eine Idee und die ist auch super und die bauen wir jetzt noch schnell ein, und dadurch werden Spiele extrem kompliziert. Die Vereinfachung ist die größte Kunst bei den Spielen. Also wirklich einen Spielmechanismus zu haben, der super funktioniert, der einfach funktioniert, den man sofort versteht, der aber über Stunden Spaß macht und fesselt."
In der Siedler-Reihe geht es vor allem darum, Häuser zu bauen, Viehzucht zu betreiben, Rohstoffe zu sammeln und seine wachsende Siedlung gegen Gefahren von außen zu verteidigen. Im neuesten Teil muss der Spieler außerdem die erzürnten Götter besänftigen, indem er mehrere Prüfungen besteht.
"Alle drei Völker sollen an der Prüfung teilnehmen, und wenn einer scheitert, scheitern alle." – "So soll es sein. Alle drei Völker stellen sich der Prüfung, und wenn nur einer versagt, dann hat die ganze Menschheit das Nachsehen."
Die Siedler-Reihe hat sich zwar auch international gut verkauft, ist aber vor allem in Deutschland erfolgreich. Das Spielprinzip lädt dazu ein, langsamer und überlegter vorzugehen. Damit können sich deutsche Spieler anscheinend schneller anfreunden als das Gros der internationalen Kunden. Und was für die Spieler hierzulande gilt, gilt natürlich auch für die Entwickler bei Funatics.
"Wenn man Unterhaltungssoftware macht, muss man selber sich davon unterhalten lassen können, sonst schafft man es nicht, dass man andere damit begeistern kann, das heißt diese Leidenschaft dafür, die muss dabei sein. Wenn man selber keinen Spaß hat, das eigene Spiel zu spielen, dann wird es dem Kunden nachher auch keinen Spaß machen, dann muss man scheitern. Das wird nicht funktionieren."
In den Kategorien Bestes Jugendspiel und Bestes Gamedesign waren "Die Siedler" unter anderem beim Entwicklerpreis nominiert. Solche Auszeichnungen sind ein wichtiger Anreiz, da Deutschland zwar bei den Verkaufszahlen von Unterhaltungssoftware der zweitgrößte Markt in Europa ist, bei der Produktion von Spielen jedoch im internationalen Vergleich noch Nachholbedarf hat.
"Die deutschen Entwickler, die muss man klar unterscheiden. Im Bereich der Browsergames sind die inzwischen Welt führend, im Bereich der normalen PC-Spiele da gibt es eigentlich nur so ein, zwei Studios, die international wirklich mitspielen. Deutschland ist da echt ein Entwicklungsland in manchen Bereichen, wobei es die letzten Jahre auch deutlich besser geworden ist, muss man auch sagen."
Die Produktionskosten aufwändiger Spieletitel verschlingen international zweistellige Millionenbeträge. In diesen Bereich ist hierzulande noch kaum eine Firma vorgestoßen. Aufbaustrategiespiele wie "Die Siedler", mit denen Thomas Friedmann groß geworden ist, werden bei Funatics deutlich günstiger entwickelt. Manchmal macht sich der mittlerweile 41-jährige Gedanken darüber, wie weit er die heutigen Teenager mit diesem Spielprinzip überhaupt noch erreicht.
"Wir haben tatsächlich mehr Schwierigkeiten die Kids zu verstehen. Die Jugendlichen, so 15, 16, das ist schon eher schwieriger, weil das so ein bissl eine andere Generation ist. Wir versuchen das dadurch zu kompensieren, dass wir natürlich auch neue Leute, junge Leute mit ins Boot holen bei uns ins Team, die einfach neue Ideen und Impulse mit reinbringen. Aber es ist schon so, dass wir eher die Älteren verstehen."
Auf dem Deutschen Entwicklerpreis gingen "Die Siedler" zwar ohne einen Jurypreis nach Hause. Thomas Friedmann und das Team von Funatics sind trotzdem zufrieden. Gegen 15 Konkurrenten setzten sie sich durch und bekamen den Sonderpreis als bestes deutsches Strategiespiel 2008 verliehen. So haben es 10.000 Spieler bei der Wahl im Internet entschieden.
"Das ist aus meiner Sicht fast der Wichtigste, weil das ist der Preis, wo wirklich die Fans nachher auch abgestimmt haben, die gesagt haben, jawoll, "Die Siedler" ist das beste Strategiespiel gewesen in diesem Jahr. Und das ist natürlich eine Auszeichnung, weil das ist einfach unsere Zielgruppe und unsere Fans, die das gewählt haben."