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"Von Gott lieber schweigen"
Für Novalis war die Verbindung zwischen lyrischem und religiösem Empfinden offensichtlich. Heute ist zwar Spiritualität ein Modewort, Religion dagegen nicht. Und im Gedicht hat sich die Rede vom Göttlichen verändert.
Leerstellen fallen nicht auf. Wenn sie überhaupt benannt werden, dann als "das Unsagbare", "das Unbegriffene". Leerstellen entziehen sich der Definition. Man kann sie nur einkreisen und feststellen, wo sie eher nicht sind. In Gesprächen glückt das manchmal – und in Gedichten. Wenn sie gelungen sind.
Lisa Straßberger hat sich Gedichte aus den letzten Jahrzehnten angesehen und mit ihren Verfassern gesprochen, um dem verborgenen Motiv der Leerstellen auf die Spur zu kommen. Ihr Feature führt zurück an den Ursprung der Lyrik und erzählt von ihrer Beziehung zur Transzendenz.