"Sehr viel Lebensfreude wird uns das nicht bringen"
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Die Deutsche Fußball Liga drängt auf die Fortführung der Bundesliga-Saison – in leeren Stadien. Der Philosoph und Sportwissenschaftler Gunter Gebauer kann sich dafür nicht begeistern und fragt sich nach der Verhältnismäßigkeit.
Der Sportwissenschaftler und Philosoph, Gunter Gebauer, hält so genannte Geisterspiele ohne Publikum für keine gute Idee, um die Fußball-Bundesliga-Saison zu beenden.
"Sehr viel Lebensfreude wird uns das nicht bringen. Im Gegenteil, es wird uns zeigen, wie viel uns fehlt im Verhältnis zu einem normalen Spiel", sagt Gebauer.
Fußball ja, Handball nein?!
Er sehe die finanzielle Notwendigkeit der Vereine, die kein großes Finanzpolster haben, Bundesliga-Spiele auch während der Corona-Pandemie durchzuführen.
Dagegen spreche allerdings, dass Lockerungen der Corona-Maßnahmen dann nur für den Fußball gelten würden. Handball, Basketball, andere Sportarten, Theater und Konzerte könnten weiterhin nicht stattfinden. "Da frage ich mich, ob das verhältnismäßig ist", so Gebauer.
Klinische Bedingungen
Zugleich müssten diese Fußballspiele unter "klinischen Bedingungen" stattfinden, bei einer "Atmosphäre wie in einem Operationssaal", formuliert Gebauer.
"Und ich befürchte, dass diese Spiele, die unter Laborbedingungen stattfinden, eigentlich gar nicht so viel Freude ausstrahlen werden, eigentlich gar keine Freude."
Gebauer spricht sich hingegen für eine Verkürzung des Wettbewerbs aus. "Man kann ja diese Saison auch durch Kurzturniere zu Ende spielen." Auf diese Weise könne angesichts der besonderen Bedingungen eine Abschlusstabelle erstellt werden.
(huc)