Ein Ort für alle, die Dichtung lieben
Im Land der Dichter und Denker gibt es jede Menge Initiativen, die sich um die Poesie kümmern. Eine zentrale Anlaufstelle für Lyrik existiert bisher aber nicht. Das soll sich nun ändern.
Das schon länger geplante Deutsche Zentrum für Poesie soll jetzt auch ohne finanzielle Unterstützung des Bundes Wirklichkeit werden. Das kündigte der Leiter der Berliner Literaturwerkstatt, Thomas Wohlfahrt, im Deutschlandradio Kultur an. Die Werkstatt soll dabei in dem Zentrum aufgehen.
Eine Umbenennung habe bisher nicht stattgefunden, weil dies die Politik aus der Verantwortung entlassen hätte. "Deshalb haben wir das immer nach hinten verschoben", sagte Wohlfahrt. Jetzt werde man aber dennoch die Umbenennung angehen, einfach um zu zeigen: "Wir sind hier, wir haben was zu sagen, (...) wir tun etwas für die Dichterinnen und Dichter in diesem Land."
Deutsche Dichtung "findet international kaum statt"
Finanzielle Hilfe vom Bund gibt es trotzdem nicht. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sei in der Sache engagiert, habe aber signalisiert, dass eine finanzielle Unterstützung momentan nicht möglich sei, sagte Wohlfahrt. Er wolle jetzt zusammen mit Grütters nach Wegen aus dem Dilemma suchen.
Das neue Zentrum sei notwendig, weil es derzeit keinen zentralen Ansprechpartner für das Thema Poesie in Deutschland gebe, so Wohlfahrt. Zudem finde die deutsche Dichtung international momentan kaum statt – "daran etwas zu ändern, das sind große Aufgaben", betonte er.