"Lügner legen sich nicht gern fest"
Nur Menschen können lügen - Tiere nicht. Für unser soziales Handeln sei diese "kognitive Fähigkeit" sehr wichtig, meint der Sprachwissenschaftler Jörg Meibauer. Erkennen könne man den Lügner bisweilen an seiner Vorliebe für bestimmte sprachliche Ausdrucksformen.
Nicht alle "sprachlichen Formen" können gleichermaßen gut zum Lügen genutzt werden. So lasse sich mit Aussagesätzen nicht gut lügen, sagte Jörg Meibauer, Professor für deskriptive Sprachwissenschaft an der Universität Mainz, im Deutschlandfunk Kultur.
Wissenschaftler hätten auf Basis statistischer Daten herausgefunden, dass Lügner beispielsweise häufig in der dritten Person von etwas reden. Auch würden sie bestimmte Ausdrücke öfter verweden – Wörter, die ihnen eine Ausflucht ermöglichen, wie "wahrscheinlich", "vermutlich" oder "könnte sein". Lügner würden sich nunmal ungern auf ein zu überprüfbaren Sachverhalt festlegen lassen, meinte Meibauer.
Klar sei auch, dass die Evolution das Lügen allein dem Menschen vorbehalten habe:
"Soweit wir wissen, können Tiere nicht lügen, die können täuschen. Lügen ist in dem Sinne eine spezielle menschliche kognitive Fähigkeit, die sehr wichtig ist für unser ganzes soziales Handeln."
(huc)