Spurensuche

Die Steinzeit von Berlin

Street-Art auf einer Hauswand in Kreuzberg
Street-Art auf einer Hauswand in Kreuzberg: Kaum ein Stein, der in Berlin verbaut wurde, stammt aus der direkten Umgebung. © dpa / picture alliance / Wolfram Steinberg
Von Andreas Baum |
Berlin hat ein Problem. Harte Steine aus der Region, gut genug für Straßen und feste Wände, gibt es nicht. Doch woher kommen dann all die Steine, aus denen die Hauptstadt gebaut wurde? Andreas Baum verfolgte für uns diese Berliner Spur der Steine.
"Wir schauen hier auf den Meeresboden."
Mitten in Berlin. Das sagt schon der Name des Stadtbezirkes: Berlin-Mitte. Am Lustgarten. Im Hintergrund rauschen Autowellen über die vierspurige Straße. Die durchschneidet die Stadt von Osten nach Westen. Und Gerda Schirrmeister, Geologin an der Technischen Universität der Stadt, schaut also auf den Meeresboden, der hier Schlossplatz heißt.
"Ach, das ist der Meeresboden?" "Das ist der Meeresboden aus der Muschelkalkzeit." "Wann ungefähr war das?" "Da reden wir ungefähr …, Größenordnung 230, 240 Millionen Jahre."
Gerda Schirrmeister ist d i e Expertin für die Steine in Berlin – einer Stadt, in der es eigentlich keine Steine gibt. Die Gletscher mehrerer Eiszeiten haben alles, was größer ist als ein Sandkorn, zermahlen, bis auf ein paar Ausnahmen – aber dazu später mehr. Meeresboden also. In Berlin ist der gemeinhin gepflastert. Mit Steinen, die in der Regel einen weiten Weg hinter sich haben.
"Der ist aus Oberdorlaer Muschelkalk und aus dem gleichen Gestein ist auch hier die Pflasterung. Man sieht hier also die Schalen, ne, ganz schön."

Berliner Steine kommen meist von weit her

Muschelschalen - in jeder Größe, seitlich angeschnitten oder ganz, von oben und von unten. Der Meeresgrund, der hier wie in einem Guckkasten zu sehen ist, lag zur Dinosaurierzeit in Thüringen.
Nicht weit vom Neubau des Berliner Schlosses entfernt spielt ein Straßenmusiker aus der Ukraine auf seiner Gitarre Bach. Gerda Schirrmeister sucht mit den Händen das Pflaster ab.
"Das ist in dem Falle der Bernburger Rogenkalk aus der Buntsandsteinzeit." "Das sieht aus wie eine Tierhaut." "Ja, entweder wie eine Tierhaut oder eben wie ein Fischrogen, deswegen eben dieser Name: Rogenstein."
Das Berliner Pflaster, auch das, das in den Kreuzberger Randale-Nächten am 1. Mai traditionellerweise als Wurfgeschoss auf Polizeischildern und Einsatzfahrzeugen landete, besteht, neben Steinen aus der Buntsandsteinzeit, aus schwarzem, vulkanischem Basalt aus der Lausitz oder Tschechien – oder sie kommen von richtig weit her.
"Diese groben Sandsteine, die man hier im Pflaster verwendet hat, und zwar kommen die möglicherweise aus China. Die sind als chinesische Grauwacke eingeführt worden, aber nach meinen Recherchen auf Natursteinmessen ist es auch denkbar, dass sie aus Indien kommen. Das ist eine reine Preisfrage gewesen."
Und Bürokraten machen Fehler, wenn sie wahllos rund um die Welt Steine kaufen.
"Hier zeigt sich auch, dass er auf Dauer nicht frostbeständig ist. Das ist diese angebliche chinesische Grauwacke. Hier, die geht überall kaputt."
Berlin hat ein Problem. Harte Steine aus der Region, gut genug für Straßen und feste Wände, gibt es nicht.
Der märkische Sand ist der typische aufgeriebene Granit, im Gegensatz zum Beispiel zu dem terziären Sand, der durch die weiten Transportwege fast nur aus Quarzsand besteht.
Alexander Limberg von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – der Landesgeologe von Berlin.
"In den eiszeitlichen Ablagerungen findet man nur Sande, Kiese, Tone und Schluffe. Die haben die Gletscher aus Skandinavien hier hergeschafft und fein zermahlen in den Gletschermühlen, aber nicht alles ist so fein zermahlen, sondern diese Findlinge, die man auf den Äckern findet und überall in der Landschaft, die haben die Gletscher aus Skandinavien hergebracht."
Alexander Limberg kennt den Grund, auf dem die Stadt erbaut ist, wie kein zweiter, bis in eine Tiefe von über vier Kilometern.
"Die tiefste Bohrung ist die Berlin I, die ist rund 4000 Meter tief und geht dann bis ins Rotliegende, unters Zechstein."

Berlin thront auf einem Vulkan

Wer so tief bohrt, weiß, dass es in den oberen 300 Metern keine festen Steine gibt. Mit Ausnahme, erstens, der Findlinge, von den Gletschern der Eiszeiten aus Norwegen und Schweden hergetragen – fußballgroß die Kleinsten, hausgroß die Mächtigsten. Sie wurden schon im Mittelalter abgebaut und von Steinschlägern in die Stadt gebracht. Ausnahme Nummer zwei: Muschelkalk aus Rüdersdorf, zu finden östlich, vor den Toren der Stadt. Hier drückt eine mehrere hundert Meter dicke Salzkruste nach oben: Der Rüdersdorfer Salzaufstieg treibt Schichten aus dem Muschelkalk nach oben, die hier eigentlich nicht hergehören. Das Salz ist der Rest des so genannten Zechsteinmeers, das einmal ganz Nordeuropa bedeckte und das dann austrocknete.
"Das ist etwa so wie das Tote Meer, hier war nicht weit weg der Äquator, also im Wendekreises hier, also es war hier immer sehr trocken und arid hier, das Klima."
Wer ganz tief bohrt, wie der Landesgeologe Alexander Limberg, unter die Meere unter der Stadt, schaut auf einen Krater. Berlin thront auf einem Vulkan. Sozusagen eine brodelnde Stadt.
"Das war eine große Vulkangegend, wo vulkanische Gesteine ausgeflossen sind und große Flächen abgelagert haben."
Vulkane wie den, der tief unter Berlin sitzt, der seine flüssige Lava bis an die Ostsee und an die Grenzen des Erzgebirges warf, findet man heute zum Beispiel auf Hawaii. Unter dem Vulkan übrigens geht es weiter: Hier sind – das weiß man aus Bohrungen anderswo – die Schichten der Karbon-Zeit, als die Erde ein warmer Planet war, überzogen mit dichten Wäldern, aus denen an günstigen Orten wie dem Ruhrgebiet Steinkohle geworden ist – später dann, hat sich das wiederholt, vor etwa 65 Millionen Jahren vor den Eiszeiten.
"Im Tertiär war das hier ein sehr heißes Klima. Viel heißer als heute, so ein Mangrovensumpf, wo Sand abgelagert ist und Moore, in Mooren wurden Torfe abgelagert, die heute zu Braunkohle umgewandelt sind."
Weshalb in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg erwogen wurde, Braunkohle zu fördern – sie liegt im gesamten Stadtgebiet. Der Plan wurde verworfen, nicht mal in Zeiten von Blockade und Kohlemangel hätte sich das gelohnt. Über der Braunkohle der Torf – und in ihm Reste einer großen Katastrophe, die geschah, als bereits Menschen in der Gegend lebten.
"Im Holozän, also nach der letzten Eiszeit, gab es im Laacher Seengebiet einen Vulkanausbruch, also in der Eifel, dessen Aschewolken bis nach Norwegen rüberwehte, und diese Schicht kann man hier in Berlin unter günstigen Umständen in solchen Torf- und Muddeschichten nachweisen und finden."

Wie kam die Granitschale vor das Alte Museum?

Zurück auf der Museumsinsel, mitten in Berlin: Große Platten aus Muschelkalk formen Gebirge-Reliefe am Boden, darüber steigt eine Wasserfontäne bis in zehn Meter Höhe. Nur einen Steinwurf weit entfernt von hier: Die große Granitschale vor dem Alten Museum. Hier beginnt Gerda Schirrmeister ihre Spaziergänge durch die historische Mitte, und dies aus gutem Grund. An der Granitschale, fünf Meter Durchmesser, nach unten glatt poliert, erzählt sich die Geschichte der Erde.
"Das ist auch interessant. Wenn wir uns jetzt die Schale angucken, ist die Politur nicht mehr so gut zu sehen. Das ist aber nicht eine Folge der Verwitterung. Granit hält normalerweise die Politur auch im Außenbereich. Aber hier hat man, wenn Sie hier schauen, die ganze Schale mit Siloxan, also einem Harz geschützt, um sie eben widerstandsfähig zu machen und damit ist das so matt geworden."
"Das muss ja einen enormen Eindruck gemacht haben damals auf die Leute."
"Das hat einen enormen Eindruck gemacht und Cantian, der Schöpfer der Schale, hat eben auch die größte Schale der Welt schaffen wollen."
Geologen haben lange über die Herkunft des Steines gerätselt. Noch während er aus dem riesigen Markgrafenstein bei Fürstenwalde östlich von Berlin geschnitten wurde, sah der Naturkundler Johann Wolfgang von Goethe sich in seiner Ansicht bestätigt, dass die Findlinge immer schon in der Gegend herumlagen:
"Mir mache man aber nicht weis dass die bei den Oderbrüchen liegenden Gesteine, dass der Markgrafenstein bei Fürstenwalde weit hergekommen sei; an Ort und Stelle sind sie liegen geblieben, als Reste großer, in sich selbst zerfallender Felsmassen."

Die Findlinge in Brandenburg stehen unter Schutz

Hier irrte der Gelehrte: Die Geschichte des Markgrafensteins beginnt im heutigen Südschweden vor 1,34 Milliarden Jahren. Geschmolzenes Gestein drückte durch den Erdmantel und erstarrte, bevor es die Erdoberfläche erreichte, und dies so langsam, dass es auskristallisieren konnte. Das kann ein paar Millionen Jahre dauern, im Vergleich zum Erdalter aber sind das Peanuts. Dann lag der Stein im Fels verborgen, bis die Gletscher einer der beiden letzten Eiszeiten – welche genau, da streiten die Experten noch – sie aus Karlshamm in Südschweden bis nach Fürstenwalde an der Spree trugen. Dort liegen die Reste der Markgrafensteine seit der Eisschmelze bis heute.
"Wie sich’s für einen Granit gehört: Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess‘ ich nimmer, das kann man hier also ganz leicht erkennen."
Heute, sagt Gerda Schirrmeister, stehen die größten Findlinge Brandenburgs unter Schutz, sie zu zerschneiden wäre ein Sakrileg. Im Winter 1827 / 28, war das anders. Man zersägte den sieben mal sieben mal sieben Meter großen Stein.
"Das ist damals noch wirklich mit Manneskraft gemacht worden. Mit Keilen, die man mit Wasser getränkt hat und das Quellen dieser Keile dann ausgenutzt hat, um den Stein zu teilen."
Mit Pferden und Ochsenfuhrwerken wurde er aus dem Wald geholt, auf Flößen nach Berlin gebracht, dann gehauen und dann poliert.
Die Bänke am Fuß der Schale, die beim Verschieben verloren gingen, sind gleich zweimal ersetzt worden, die DDR musste sich mit Granit aus der Lausitz behelfen, seit den Neunziger Jahren sitzt man hier wieder auf Rose de la Clarté aus der Bretagne.
Beim Neuen Museum, das in Wirklichkeit eines der Älteren auf der Museumsinsel ist, sind besonders viele Einschusslöchern sichtbar geblieben – und die Färbung der Sandsteine - die alten schwarz, die neuen gelb, erinnern an die flickenteppichhaft aus alten und neuen Steinen wieder aufgerichtete Frauenkirche in Dresden.
"Ja, das ist auch völlig richtig, das ist sogar der gleiche Stein, das ist Postaer Sandstein von der alten Poste. Und hier sieht man eben diese Schwärzung, die ist typisch, auch im Elbsandsteingebirge sieht man diese schwarzen Krusten."
In einer Generation werden alle Steine wieder schwarz sein - eisenhaltige Anteile im Stein reagieren mit der Luft - sie rosten, bis sie schwarz sind. Auf der Museumsinsel gibt es zwei Sorten Sandstein: Den aus Sachsen und den aus Schlesien.
"Friedrich der Große hat ihn schon genommen, weil er mit dem Sachsenkönig im Clinch lag, und kompliziert mit Pferdefuhrwerken undsoweiter diesen Transport in Kauf genommen."

Sandstein kam aus Sachsen über Elbe und Havel

Nach dem der Alte Fritz tot war, arrangierten sich die Preußen mit den Sachsen und schifften den Sandstein, den man in der steinlosen Stadt so dringend brauchte, aus dem Elbsandsteingebirge, auf Elbe und Havel bequem in die Stadt - bis 1870 die Eisenbahn fuhr und der schlesische, also preußische wieder den Vorzug bekam. Heute werden beide gemischt, je nach Färbung. Auf dem Boden zeigt Gerda Schirrmeister auf dunkle Einschlüsse im ansonsten vornehmen grauen Granitboden – die darauf verweisen, dass im Untergrund unter der Lausitz vor 500 Millionen Jahren geradezu fegefeuer-ähnliche Zustände herrschten
"Als das Magma aufgedrungen ist, in der Lausitz, war schon ein Stein da, nämlich die Lausitzer Grauwacke. Und beim Aufstieg sind das Brocken aus der Lausitzer Grauwacke in das Magma hinein gelangt und sind angeschmolzen worden, aber nicht vollständig verdaut, und die unverdauten Brocken sieht man jetzt noch, man kann sich da die Entstehungsgeschichte ganz gut vorstellen."
Auch hier treten wir auf Muscheln und Kalkskeletten herum. Ein paar Meter weiter, an der Alten Nationalgalerie dagegen schauen wir auf eines Flusses Grund.
"Man sieht hier, wie das Wasser diese Wellenrippeln hinterlassen hat, hier guckt man praktisch in so eine Rinne rein, und dieser Fluss floss durch Sachsen-Anhalt, Nebra an der Unstrut."
Vor 250 Millionen Jahren. In der DDR hatte man einen Hang zu Steinen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt: Importe waren teuer – auch dann, wenn zerbrochenes Original eigentlich mit fränkischen oder schwäbischen Gesteinen hätte ersetzt werden müssen. Ausnahme hiervon waren sakrale Bauten wie die St. Hedwigs-Kathedrale oder der Berliner Dom. Letzteren wollte Walter Ulbricht abreißen, was DDR-Kunsthistoriker verhinderten. Im kaiserlichen Treppenhaus: Silikatmarmor aus Italien. Die Kirche hatte Beziehungen. Nur hat man versäumt, die Schnittrichtung anzugeben, weshalb bis heute das Original wolkig ist und der Ersatz gestreift.
"So, jetzt gehen wir mal grad da rein noch."
In die Alte Nationalgalerie also. Auch hier: Marmor, aus Carrara und von sehr viel weiter her.
"Der Marmor ist nicht so hart. Aber in der Antike hat man die Marmore vielfach farblich gefasst. Aber dann später war die Farbe nicht mehr dran. Man hat sie weiß gefunden und nach diesem Vorbild sind in den späteren Jahrhunderten dann diese weißen Marmorskulpturen geschaffen worden."
Und plötzlich rutscht die angewandte Geowissenschaftlerin wieder mit den Knien auf dem Steinboden herum, begeistert von dem, was sie sieht, der Reporter kommt kaum hinterher. Über das Mosaik aus Marmor und anderen Schmucksteinen gäbe es viel zu erzählen.
"Der ursprüngliche Schwarze war ein belgischer Kalkstein, ein Kohlenkalk. Und bei der Restaurierung war es zu mühsam, den belgischen zu besorgen und da hat man ein komplett anderes Gestein genommen, es fällt aber nicht auf. Das ist der Nero Assoluto aus Südafrika."

Steine - über die Alpen nach Preußen geschleppt

Und noch einen Stein gibt es auf der Museumsinsel, nach dem alle fragen: Die Nofretete, prominent, aber geologisch wenig interessant, aus schnödem Gips, allerdings mit Kalksteinkern.
Vorm alten Museum stehen zwei der berühmtesten Steinblöcke der Stadt - die Porphyrwannen.
"Das sind ja Wannen, die man nicht transportieren konnte, die sind vermutlich 300 aus den Termen von Diokletian. Und zwar hat Schinkel die schon fürs Museum mitgeplant. Eigentlich sollten sie als Sarkophag für Königin Luise dienen, denn sie hat gesehen in Rom, dass einige dieser antiken Wannen als Sarkophage verwendet wurden. Das ist dann nicht passiert. Und das ist jetzt der Assuan-Rosengranit. Das ist also ägyptischer Granit, wird heute aber nicht mehr abgebaut und verwendet."
Diese Steine haben einiges erlebt: Igendwann vor Christi Geburt geschlagen in den antiken Brüchen bei Assuan, dann den Nil hinauf, übers Meer bis nach Rom, dort zu Wannen oder Sarkophagen gemacht, nach mehreren Besitzern, vielfach umgewidmet, ausgebessert und umgeschlagen, im 19. Jahrhundert mühsam über die Alpen nach Preußen, nach Berlin.
"Am Mehringdamm geht’s doch erheblich hoch, dort findet das Seifenkistenrennen statt, da fährt man bergab ins Urstromtal, oder zum Prenzlauer Berg muss man hochfahren, mit dem Fahrrad merkt man das, oder die Müggelberge sind schon deutlich hoch, wenn man da oben steht, hat man einen schönen Rundumblick über die Landschaft von Berlin."
Dass es in Berlin nicht nur keine Steine, sondern auch kaum Berge gibt, dafür sind, so sagt es Landesgeologe Alexander Limberg, die Eiszeiten verantwortlich. Wenn es einmal ausnahmsweise leicht bergauf geht, haben Gletscher Rinnen in die obersten Schichten gezogen, manche so tief, dass die Zechsteinmeerkruste angekratzt wurde und Salz ins Grundwasser gelangt - man kann in Berlin Sole gewinnen, mit einem Salzgehalt von dem der Nordsee. Damit die Geologen immer wissen, wo das Grundwasser gefährdet ist und wo nicht, ist gebohrt worden. Insgesamt 150 Tausend Mal. Aus den Daten der Bohrungen hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein 3-D-Modell aus Glas herstellen lassen, aus 90 Millionen Laserpunkten und einem Laserstrahl.
"Man kann, wenn man hier von der Seite aus reinschaut, die Oberfläche des Stadtgebietes sehen, man kann die Müggelberge erkennen, man kann das Urstromtal sehen, die Grunewaldberge, den Teufelsberg, und darunter die einzelnen eiszeitlichen Schichten und vor allem auch die eiszeitlichen Rinnen."
Klein und verletzlich sieht die Stadt von dieser Perspektive aus: Eine Landschaft aus Gletscherschrammen - in der der Mensch, der erdgeschichtlich erst vor einem Augenblick erschienen ist, geologisch kaum Spuren hinterlässt. Denn eines ist gewiss: Die nächste Eiszeit kommt bestimmt. Und was sie fast hinterlassen wird, wissen Geologen schon heute: Nichts als märkischen Sand.
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