Wie kommen Arsen und Cadmium in den Hamburger Hafen?
Es ist ein hochgiftiger Cocktail, der über die Schlenze, Saale und Elbe in Hamburg landet: Schwermetalle und Salze aus stillgelegten Bergwerken in Sachsen-Anhalt lagern sich im Hafenbecken der Hansestadt als Giftschlamm ab.
Geheimnisvoll sieht es aus. In Friedeburgerhütte - einem Ortsteil von Gerbstedt – steht mitten auf einer Wiese, umgeben von Bäumen und Gebüschen eine Art heruntergekommener Bretterverschlag. Hier kommt aus den Tiefen der Erde ein holzverschalter Kanal. Mit trüben – sehr langsam fließenden – leicht verschäumten Wasser: der sogenannte Schlüsselstollen. Ein mehr als 30 Kilometer langer künstlich geschaffener unterirdischer Wasserkanal, der an dieser Stelle zu Tage tritt. Schon zu Goethes Zeiten wurde er von hunderten Grubenarbeitern in Schwerstarbeit in das Gestein der Mansfelder Mulde gehauen. Das liegt im südöstlichen Harzrand, auf halber Strecke zwischen Magdeburg und Weimar. 1891 hat man den unterirdischen Bau fertiggestellt, nach knapp 150-jähriger Bauzeit.
"Es gibt den Altbergbau seit dem Mittelalter in nahezu allen deutschen Mittelgebirgen, wo es entsprechende Erzvorkommen gibt. Und im Rahmen dieses Bergbaus sind Entwässerungseinrichtungen entstanden, die zu einem nahegelegenen Gewässer, einem Fluss geführt worden sind. Um das Wasser abzuführen. Man hat solche Stollen, früher eben Wasserlösestollen genannt."
Der Schlüsselstollen bei Friedeburg ist ein echtes bergbautechnisches Meisterwerk, schwärmt Geograf Mathias Weiland, Gewässerexperte beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Sachsen-Anhalt – kurz LHW – mit Sitz in Magdeburg.
"Es gibt den Altbergbau seit dem Mittelalter in nahezu allen deutschen Mittelgebirgen, wo es entsprechende Erzvorkommen gibt. Und im Rahmen dieses Bergbaus sind Entwässerungseinrichtungen entstanden, die zu einem nahegelegenen Gewässer, einem Fluss geführt worden sind. Um das Wasser abzuführen. Man hat solche Stollen, früher eben Wasserlösestollen genannt."
Der Schlüsselstollen bei Friedeburg ist ein echtes bergbautechnisches Meisterwerk, schwärmt Geograf Mathias Weiland, Gewässerexperte beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Sachsen-Anhalt – kurz LHW – mit Sitz in Magdeburg.
Hinterlassenschaften von 800 Jahren Bergbau
Die Aufgabe des sogenannten Schlüsselstollens war es, das Grubenwasser aus den Bergwerken abzuleiten, um sie so trocken zu kriegen. Nur so konnte man problemlos Kupfer und Silber abbauen. Lange her. In der Region gibt es seit Ende der 1980er-Jahre keinen Bergbau mehr. Mit den gravierenden Folgen des 800-jährigen Bergbaus hat man aber bis heute zu kämpfen. Die Auswirkungen reichen bis in den Hamburger Hafen.
"Und über diese Stollen - die jetzt nach der Beendigung des Bergbaus in den ganzen Gebieten aktiv sind – fließt ein großer Teil des Wassers ab. Der zum Teil aus den Bergwerken stammt, zum Teil aus der Grundwasserneubildung. Und der in der Regel schwermetallhaltig, in Teilen ist er salzhaltig oder enthält noch andere Stoffe, die in dem Gestein vorkommen."
Was es aber nicht ist: glasklares Quell- oder Trinkwasser. Kein idyllisch plätscherndes Bächlein. Ganz im Gegenteil: Das Wasser ist hochtoxisch, kontaminiert, hochgradig vergiftet: Mit Salzen, Schwermetallen. Ja, auch Uran ist im Wasser enthalten. In einer Studie des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2011 steht:
"Ein signifikant erhöhter Urangehalt wurde in der Schlenze gemessen. Diese Gehalte überschreiten die für Sachsen-Anhalt definierten maximalen Hintergrundwerte für ausgewählte Gewässerlandschaften deutlich. Die durchschnittlichen Urangehalte der Schlenze vor der Saalemündung liegen bei gleichbleibend etwa 40 μg/l."
"Und über diese Stollen - die jetzt nach der Beendigung des Bergbaus in den ganzen Gebieten aktiv sind – fließt ein großer Teil des Wassers ab. Der zum Teil aus den Bergwerken stammt, zum Teil aus der Grundwasserneubildung. Und der in der Regel schwermetallhaltig, in Teilen ist er salzhaltig oder enthält noch andere Stoffe, die in dem Gestein vorkommen."
Was es aber nicht ist: glasklares Quell- oder Trinkwasser. Kein idyllisch plätscherndes Bächlein. Ganz im Gegenteil: Das Wasser ist hochtoxisch, kontaminiert, hochgradig vergiftet: Mit Salzen, Schwermetallen. Ja, auch Uran ist im Wasser enthalten. In einer Studie des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2011 steht:
"Ein signifikant erhöhter Urangehalt wurde in der Schlenze gemessen. Diese Gehalte überschreiten die für Sachsen-Anhalt definierten maximalen Hintergrundwerte für ausgewählte Gewässerlandschaften deutlich. Die durchschnittlichen Urangehalte der Schlenze vor der Saalemündung liegen bei gleichbleibend etwa 40 μg/l."
Schwermetalle landen in Hamburg und in der Nordsee
Aus den stillgelegten Bergwerken fließt also ein Giftcocktail über die Schlenze, die Saale, in die Elbe. Am Ende setzt es sich im Hamburger Hafenbecken als hochtoxischer Giftschlamm ab, ein Rest fließt bis in die Nordsee. Selbst in den Küstengebieten der Nordsee ist die Schwermetallbelastung aus den alten Kupfererz-Bergwerken im Süden Sachsen-Anhalts noch zu messen. Laut Umweltbundesamt nimmt sie dann aber in Richtung offenes Meer immer mehr ab.
Der Magdeburger Gewässerexperte Mathias Weiland blättert in einer Studie und zählt die Schwermetalle auf, die irgendwann in Hamburg und der Nordsee zu finden sind.
"Wir haben verschiedene Stoffe, die dort abgeführt werden. Ich kann ja mal gucken. Hier ist eine Übersicht. Also beim Schlüsselstollen sind es im Wesentlichen Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel und Zink. Und zwar in erheblichen Mengen. Zum Beispiel bei Blei haben wir eine Jahresfracht von 3134 Kilogramm pro Jahr, die mit dem Wasser abgeleitet wird."
Die Blei-Belastung in der Elbe kurz hinter der Mündung der Saale, ist ein deutschlandweiter Spitzenwert, sagt Weiland noch. Und sei viel zu hoch. Ein weiteres Beispiel ist die hohe Schwermetall-Belastung der Elbe durch Cadmium, wovon letzten Endes auch der Hamburger Hafen betroffen ist.
Cadmium ist hochgefährlich für den Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation – kurz WHO - stuft das Schwermetall als eine immense Gefahr für die Gesundheit ein. Es kann sich bei Mensch und Tier im Körper anreichern, langfristig zu Nieren- oder Knochenschäden führen und Krebs verursachen. Dazu reichen schon kleinste Mengen aus.
Der Magdeburger Gewässerexperte Mathias Weiland blättert in einer Studie und zählt die Schwermetalle auf, die irgendwann in Hamburg und der Nordsee zu finden sind.
"Wir haben verschiedene Stoffe, die dort abgeführt werden. Ich kann ja mal gucken. Hier ist eine Übersicht. Also beim Schlüsselstollen sind es im Wesentlichen Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel und Zink. Und zwar in erheblichen Mengen. Zum Beispiel bei Blei haben wir eine Jahresfracht von 3134 Kilogramm pro Jahr, die mit dem Wasser abgeleitet wird."
Die Blei-Belastung in der Elbe kurz hinter der Mündung der Saale, ist ein deutschlandweiter Spitzenwert, sagt Weiland noch. Und sei viel zu hoch. Ein weiteres Beispiel ist die hohe Schwermetall-Belastung der Elbe durch Cadmium, wovon letzten Endes auch der Hamburger Hafen betroffen ist.
Cadmium ist hochgefährlich für den Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation – kurz WHO - stuft das Schwermetall als eine immense Gefahr für die Gesundheit ein. Es kann sich bei Mensch und Tier im Körper anreichern, langfristig zu Nieren- oder Knochenschäden führen und Krebs verursachen. Dazu reichen schon kleinste Mengen aus.
Cadmium-Gehalt liegt deutlich über den Grenzwerten
Der Cadmium-Gehalt in der Schlenze, also das hochgiftige Wasser das aus den stillgelegten Kupferschiefer-Bergwerken im Mansfelder Land kommt, liegt laut einer Pilotstudie des Landes Sachsen-Anhalts bei 38 Mikrogramm. Die Obergrenze bei vergleichbaren Gewässern sieht aber nur einen Bruchteil vor, nämlich 0,15 Mikrogramm Cadmium je Liter Wasser. Damit wird der Grenzwert um mehr als das 200-fache übertroffen.
"Das ist eine erhebliche Zielverfehlung. Die Saale ist der größte Einleiter von Schwermetallen und Salzen in die Elbe. Und das begeistert natürlich den Hamburger Hafen. Weil der Hamburger Hafen vor der Schwierigkeit steht, dass er die Schwermetall belasteten Sedimente aus dem Hafenbecken teuer entsorgen muss. Weil im Hafenbecken spätestens setzen sich die schwermetallbelasteten Sedimente ab."
Einen alarmierenden Zustand nennt das Limnologe Nikolaus Geiler. Wasserexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland - kurz BUND - und Sprecher des Arbeitskreises Wasser im BBU, im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
"In dem Fall ist man Opfer des Bergbaus, der aus dem Mittelalter bis heute geht. Es betrifft nicht nur den Schlüsselstollen. Durch den historischen Bergbau sind eine Vielzahl von sogenannten Klein-Halden entstanden, aus denen werden auch ständig Schwermetalle ausgeschwemmt …"
… und gelangen so direkt über Saale in die Elbe und landen dann im Hamburger Hafen. Gegen diese Umweltkatastrophe werde man in nächster Zeit nichts tun können, heißt es seitens der Behörden in Sachsen-Anhalt.
"Das ist eine erhebliche Zielverfehlung. Die Saale ist der größte Einleiter von Schwermetallen und Salzen in die Elbe. Und das begeistert natürlich den Hamburger Hafen. Weil der Hamburger Hafen vor der Schwierigkeit steht, dass er die Schwermetall belasteten Sedimente aus dem Hafenbecken teuer entsorgen muss. Weil im Hafenbecken spätestens setzen sich die schwermetallbelasteten Sedimente ab."
Einen alarmierenden Zustand nennt das Limnologe Nikolaus Geiler. Wasserexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland - kurz BUND - und Sprecher des Arbeitskreises Wasser im BBU, im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
"In dem Fall ist man Opfer des Bergbaus, der aus dem Mittelalter bis heute geht. Es betrifft nicht nur den Schlüsselstollen. Durch den historischen Bergbau sind eine Vielzahl von sogenannten Klein-Halden entstanden, aus denen werden auch ständig Schwermetalle ausgeschwemmt …"
… und gelangen so direkt über Saale in die Elbe und landen dann im Hamburger Hafen. Gegen diese Umweltkatastrophe werde man in nächster Zeit nichts tun können, heißt es seitens der Behörden in Sachsen-Anhalt.
Behörden geben sich machtlos
"Aber das heißt nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen können. Die Schwermetalle reichen sich über den Fisch bis zum Angler an. Das ist auf Dauer nicht hinnehmbar."
Kritisiert der Freiburger Naturschützer Nikolaus Geiler.
Spätestens 2027 sollen alle Gewässer in der Europäischen Union in einem, wie es heißt "guten Zustand" sein. So lauten die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Vorgaben, die man im Einzugsgebiet von Saale und Elbe aber nie und nimmer einhalten könne, gesteht Mathias Weiland vom Landesbetrieb Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg.
"Sie müssen dort eine riesige Kläranlage hin bauen. Wo sie entsprechende Stoffe einbringen, um die Schwermetalle zu entfernen, dann müssten sie den Abfall als Sondermüll entsorgen. Das ist eine sehr aufwendige Sache …"
… und unbezahlbar, ergänzt Weiland noch.
Lange hat man das Thema vernachlässigt, erst durch die europäische Wasserrahmenrichtlinie steht Sachsen-Anhalt unter Druck, etwas machen zu müssen. Doch was das Land vorhat, ob Pläne überhaupt in der Schublade liegen, darüber spricht keiner. Das Magdeburger Umweltministerium, wie auch die Landesanstalt für Altlastenfreistellung – sowas wie die oberste Recyclingbehörde für Altlasten aus DDR-Zeiten und der Zeit davor – hüllen sich in Schweigen. Mathias Weiland vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg sagt offen und unverblümt:
"Genau, weniger strenge Umweltziele müsste man anwenden. Dann muss man es auf dem Niveau festschreiben. Und akzeptieren."
Kritisiert der Freiburger Naturschützer Nikolaus Geiler.
Spätestens 2027 sollen alle Gewässer in der Europäischen Union in einem, wie es heißt "guten Zustand" sein. So lauten die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Vorgaben, die man im Einzugsgebiet von Saale und Elbe aber nie und nimmer einhalten könne, gesteht Mathias Weiland vom Landesbetrieb Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg.
"Sie müssen dort eine riesige Kläranlage hin bauen. Wo sie entsprechende Stoffe einbringen, um die Schwermetalle zu entfernen, dann müssten sie den Abfall als Sondermüll entsorgen. Das ist eine sehr aufwendige Sache …"
… und unbezahlbar, ergänzt Weiland noch.
Lange hat man das Thema vernachlässigt, erst durch die europäische Wasserrahmenrichtlinie steht Sachsen-Anhalt unter Druck, etwas machen zu müssen. Doch was das Land vorhat, ob Pläne überhaupt in der Schublade liegen, darüber spricht keiner. Das Magdeburger Umweltministerium, wie auch die Landesanstalt für Altlastenfreistellung – sowas wie die oberste Recyclingbehörde für Altlasten aus DDR-Zeiten und der Zeit davor – hüllen sich in Schweigen. Mathias Weiland vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Magdeburg sagt offen und unverblümt:
"Genau, weniger strenge Umweltziele müsste man anwenden. Dann muss man es auf dem Niveau festschreiben. Und akzeptieren."
Lösungsansätze gibt es, aber die sind teuer
Klingt nach einem Offenbarungseid, hält der Geologe Friedhart Knolle dagegen.* Und schüttelt energisch mit dem Kopf. Das Thema der schwermetallverseuchten Flüsse, die aus dem Harz kommen – ob nun in Sachsen-Anhalt oder Niedersachsen – treibe ihn schon lange um, sagt er. Das Schlimme sei, dass die Behörden in Sachsen-Anhalt wegsehen, das Problem einfach nicht wahrhaben wollen.
"Das Schlimmste ist gerade nur, dass wir totschweigen. Und zugucken wie der Dreck weiter in die Saale und Elbe läuft. Jetzt in Bausch und Bogen zu sagen, wir schaffen das nicht, das ist eine sehr bequeme politische Ausrede. Der folge ich keinesfalls. Und die ist übrigens auch nicht legal."
Es gebe verschiedene Lösungsansätze: Man müsse die Punktquellen, also die Stelle wo die Schwermetalle ins Wasser gewaschen werden, gründlich sanieren. Es gebe die Möglichkeit Auffangbecken zu bauen. Eine weitere Möglichkeit sei ein sogenanntes Sediment-Management an den Staustufen der Saale, erklärt der Freiburger Wasserexperte Nikolaus Geiler.
"In den Staustufen läuft das Wasser ja ganz langsam, die Feinstoffe setzen sich ab. Jedes Jahr 14.000 Tonnen. Und diese 14.000 Tonnen Feinsedimente könnte man abbaggern. Man hat aber dann wieder das Problem der Entsorgung. Was macht man mit diesem versifften Material. Ist Sondermüll und müsste dementsprechend teuer deponiert werden."
Das käme dem Hamburger Hafen und dem Senat sehr gelegen, weil er dann weniger Entsorgungskosten hätte. Davon ist aber nicht auszugehen. Denn in Sachsen-Anhalt existieren aktuell keine Pläne, den hochgefährlichen schwermetallhaltigen Schlick - die Überreste 800-jährigen Bergbaus in Sachsen-Anhalt - selbst zu entsorgen. Weshalb bis auf Weiteres wohl der Hamburger Hafen auf den Kosten sitzen bleiben wird.
"Das Schlimmste ist gerade nur, dass wir totschweigen. Und zugucken wie der Dreck weiter in die Saale und Elbe läuft. Jetzt in Bausch und Bogen zu sagen, wir schaffen das nicht, das ist eine sehr bequeme politische Ausrede. Der folge ich keinesfalls. Und die ist übrigens auch nicht legal."
Es gebe verschiedene Lösungsansätze: Man müsse die Punktquellen, also die Stelle wo die Schwermetalle ins Wasser gewaschen werden, gründlich sanieren. Es gebe die Möglichkeit Auffangbecken zu bauen. Eine weitere Möglichkeit sei ein sogenanntes Sediment-Management an den Staustufen der Saale, erklärt der Freiburger Wasserexperte Nikolaus Geiler.
"In den Staustufen läuft das Wasser ja ganz langsam, die Feinstoffe setzen sich ab. Jedes Jahr 14.000 Tonnen. Und diese 14.000 Tonnen Feinsedimente könnte man abbaggern. Man hat aber dann wieder das Problem der Entsorgung. Was macht man mit diesem versifften Material. Ist Sondermüll und müsste dementsprechend teuer deponiert werden."
Das käme dem Hamburger Hafen und dem Senat sehr gelegen, weil er dann weniger Entsorgungskosten hätte. Davon ist aber nicht auszugehen. Denn in Sachsen-Anhalt existieren aktuell keine Pläne, den hochgefährlichen schwermetallhaltigen Schlick - die Überreste 800-jährigen Bergbaus in Sachsen-Anhalt - selbst zu entsorgen. Weshalb bis auf Weiteres wohl der Hamburger Hafen auf den Kosten sitzen bleiben wird.
*Korrektur: Friedhart Knolle ist Sprecher des Nationalpark Harz, doch in unserem Beitrag spricht er als Geologe und Umweltexperte.