Ist Rumänien auf dem Weg zur Monarchie?
Die Beisetzung der Frau des früheren rumänischen Königs Mihai wird in Bukarest mit einem Staatsbegräbnis bedacht. ARD-Korrespondent Stephan Ozsvath sieht das Land zwischen royaler Euphorie und Ablehnung der Monarchie.
Seit Mittwoch Abend ist der Sarg mit dem Leichnam von Anna von Rumänien im früheren Königspalast aufgebahrt, sagte ARD-Korrespondent Stephan Ozsvath im Deutschlandradio Kultur. "Dort haben schon tausende von Rumänen Abschied genommen."
Am Samstag wird er auf den Schlossplatz in Bukarest gebracht und es gibt eine religiöse Zeremonie. Danach soll der Leichenwagen durch Bukarest fahren, bevor es anschließend 150 Kilometer von der Hauptstadt in der traditionellen Grabstätte für die rumänischen Könige zur eigentlichen Bestattung kommt. Diese Beisetzung findet nur im engsten Familienkreis in Anwesenheit einiger Vertreter europäischer Königshäuser statt. Der 95-jährige Ehemann Mihai ist schwer erkrankt und kann deshalb nicht an der Beerdigung teilnehmen.
Nur eine Minderheit wünscht sich die Monarchie zurück
Das Thema sei in der rumänischen Presse präsent, sagte Ozsvath. "Da sind die Meinungen geteilt. Das Spektrum reicht von royaler Euphorie bis zu was soll das Theater." Die Monarchie sei zwar beliebt, aber Umfragen zeigten, dass nie mehr als zehn Prozent der Rumänen sich eine Rückkehr der Monarchie wünschten. Das frühere Königspaar gelte aber in der Bevölkerung als bescheiden und würdevoll.