Fusion der Mythen von Jedi und Samurai
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Der Streaming-Dienst Disney+ hat das "Star Wars"-Universum erweitert: Die neun Episoden von "Star Wars Visionen" wurden zusammen mit sieben führenden japanischen Animationsstudios geschaffen. Die Japanologin Dinah Zank ist begeistert.
Zurück nach Japan: Mit der neuen Serie "Star Wars Visionen" wird das von George Lucas geschaffene Universum nun um neun Episoden erweitert. Die Geschichten hätten "erst mal nichts mit dem bereits bekannten Plot" zu tun, erklärt die Japanologin Dinah Zank. "Es handelt sich um neun fragmentarische Einblicke in Einzelschicksale im Kampf zwischen Sith-Lord und Jedi-Rittern, Imperium, Bevölkerung und Widerstand."
Technisch anspruchsvoll
Die Serie gehe auf eine Kooperation zwischen Lucasfilm und Disney einerseits und sieben japanischen Animationsstudios wie Production I.G. zurück, erläutert die Fachfrau. "Disney und Lucasfilm haben sich hier also eine große Riege an japanischer Sci-Fi- und Action-Prominenz mit ins Boot geholt." Der daraus hervorgegangene künstlerische und technische Anspruch sei "enorm".
Dies sei auch eine Hommage an die Verbundenheit von George Lucas und seiner "Star Wars"-Saga mit dem japanischen Kino und der Samurai-Kultur, zudem gebe es Anleihen an Manga und Anime. Das sei in vielen Folgen sichtbar, unterstreicht die Japanologin.
Jede Episode sei in einem anderen Stil produziert, so Zank weiter. "So fällt eine Diskrepanz zwischen einem dreidimensionalen Setting und zweidimensional, bzw. flach gezeichneten Charakteren auf. Diese Hybridform ist typisch für Anime." Hinzu kämen auch "fokussierten Nahaufnahmen auf die Funktion der technischen Elemente wie Waffen und Fahrzeuge sowie die Kameraschwenks und schnellen Perspektivwechsel". Letztere erinnerten sie "stark ans Gaming".
Neue interessante Ansätze
Außerdem würden auch im Plot immer wieder Bezüge zu Japan hergestellt, etwa bei der Musik. "Dazu sind manche Namen japanisch, und nicht zuletzt thematisieren mehrere Folgen ein Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Jedi-Meister und Padawan, dass dem Verhältnis zwischen einem Samurai und seinem Schüler auffällig ähnelt", erläutert Zank.
Wer sich von "Star Wars Visionen" keine großen Spannungsbögen erwartet und keine Probleme damit hat, dass sich einige Sequenzen nicht mit der offiziellen Saga vereinbaren lassen, für den biete die Serie "völlig neue interessante Ansätze, um neue Welten des 'Star Wars'-Universums zu entdecken", urteilt die Japanologin. Es sei "eine geheimnisvolle Box voller neuer Ideen", unterstreicht sie.
(rzr)