Stars aus Hollywood zu Gast in Görlitz
Für die Berlinale haben die Einwohner der sächsischen Kleinstadt Görlitz nur ein müdes Lächeln übrig: Jeff Goldblum, Tilda Swinton, Bill Murray und Ralph Fiennes - das ist nur eine kleine Auswahl der Schauspieler, die derzeit in dem Neißestädtchen vor der Kamera stehen.
Zwei LKW warten am Hintereingang des alten Jugendstilkaufhauses. Kräftige Männer verladen Scheinwerfer-Gerüste. Zwei Jugendliche stehen ein paar Meter weiter, beobachten die Arbeiten.
"Ick bin einmal mit einer Bekannten hier lang geschlichen, ja also das Dreharbeiten waren - also gesehen haben wir niemanden."
Auch nicht hier am Hintereingang. "Shooting in process", steht auf einem Schild an der verschlossenen grauen Stahltür. Und: "The Grand Budapest Hotel", Babelsberg Film GmbH.
"Die Bekannte, die hat gesagt, sie findet diesen Hugh Grant oder wie er heißt - oder wer spielt hier mit? Wer ist der Bekannte?"
Der Freund zuckt mit den Schultern. Ist ja auch egal. Irgendwer Berühmtes aus Hollywood jedenfalls. Jeff Goldblum, Tilda Swinton, Bill Murray, Jude Law - sie alle spielen mit in Wes Andersons neuem Film über dessen Handlung auch Insider noch eifrig spekulieren.
"Ick bin einmal mit einer Bekannten hier lang geschlichen, ja also das Dreharbeiten waren - also gesehen haben wir niemanden."
Auch nicht hier am Hintereingang. "Shooting in process", steht auf einem Schild an der verschlossenen grauen Stahltür. Und: "The Grand Budapest Hotel", Babelsberg Film GmbH.
"Die Bekannte, die hat gesagt, sie findet diesen Hugh Grant oder wie er heißt - oder wer spielt hier mit? Wer ist der Bekannte?"
Der Freund zuckt mit den Schultern. Ist ja auch egal. Irgendwer Berühmtes aus Hollywood jedenfalls. Jeff Goldblum, Tilda Swinton, Bill Murray, Jude Law - sie alle spielen mit in Wes Andersons neuem Film über dessen Handlung auch Insider noch eifrig spekulieren.
Der oberste Denkmalschützer freut sich über den Dreh
Vor dem Haupteingang lässt Peter Mitsching den Blick prüfend über die hohe Fassade schweifen. "Deutschlands schönstes Kaufhaus", werben Reiseführer: Ausgehender Jugendstil, mit Säulen, freihängenden Treppen, großer Glaskuppel - einmalig in Deutschland. Im Schaufenster wirbt ein großes Plakat um Spenden, die den Erhalt des Gebäudes sichern sollen. Seit vier Jahren steht es leer, nach der Hertie-Pleite kaufen es Investmentfirmen. Und gehen nacheinander in Konkurs. Das Kaufhaus wird Teil der Insolvenzmasse.
"Man kann nicht einfach mal sagen, da machen wir mal 'ne Wand rein oder reißen 'ne Wand weg oder schrauben irgendwelche Dinge irgendwo dran, das kann natürlich nicht passieren."
Schon gar nicht mit ihm: Mitsching ist oberster Denkmalschützer in Görlitz. Und das Jugendstil-Kaufhaus eines seiner Lieblingsobjekte. Jeder bauliche Änderungswunsch geht über seinen Schreibtisch. Auch wenn Filmproduzenten vorübergehend aus dem Kaufhaus ein Hotel machen möchten:
"Der Titel heißt ja 'Grand Hotel Budapest', also eine Hotel spielt da 'ne Rolle, mehr kann ich auch nicht sagen."
Kann er schon, will er aber nicht. Alle Fenster sind zugeklebt. Was genau drinnen passiert ist denkmalschutzgerecht - aber streng geheim. Nur Mitsching weiß Bescheid. Hält aber den Mund. Und freut sich, dass Hollywood das Kaufhaus über den Winter bringt. Im vergangenen Jahr konnte er kaum die Heizkosten bezahlen:
"Wir haben natürlich durch die Filmarbeiten, die im Haus laufen, diesen Winter nicht die Sorgen wie letztens, weil natürlich jetzt das Haus ordentlich bewirtschaftet wird, und damit ist auch die Heizung intakt, der Schnee wird beräumt."
Weniger hundert Meter weiter, am historischen Untermarkt, mit dem großen Rathaus, und den alten Tuchhändlerhäusern, parken einige Kleinbusse mit verdunkelten Scheiben. Im Hotel zur Börse sind die Vorhänge zugezogen, durch einen Spalt sieht man einen großen Schminktisch.
"Ich hätte gerne mitgemacht, aber irgendwie läuft das immer an mir vorbei, weil ich arbeiten muss. Letztes Jahr im Dezember, wo das Casting war, da war ich gerade in München, da wurde es auch wieder nix. Na ja, mal sehen, es gibt ja wieder Filme, vielleicht klappt es mal."
"Man kann nicht einfach mal sagen, da machen wir mal 'ne Wand rein oder reißen 'ne Wand weg oder schrauben irgendwelche Dinge irgendwo dran, das kann natürlich nicht passieren."
Schon gar nicht mit ihm: Mitsching ist oberster Denkmalschützer in Görlitz. Und das Jugendstil-Kaufhaus eines seiner Lieblingsobjekte. Jeder bauliche Änderungswunsch geht über seinen Schreibtisch. Auch wenn Filmproduzenten vorübergehend aus dem Kaufhaus ein Hotel machen möchten:
"Der Titel heißt ja 'Grand Hotel Budapest', also eine Hotel spielt da 'ne Rolle, mehr kann ich auch nicht sagen."
Kann er schon, will er aber nicht. Alle Fenster sind zugeklebt. Was genau drinnen passiert ist denkmalschutzgerecht - aber streng geheim. Nur Mitsching weiß Bescheid. Hält aber den Mund. Und freut sich, dass Hollywood das Kaufhaus über den Winter bringt. Im vergangenen Jahr konnte er kaum die Heizkosten bezahlen:
"Wir haben natürlich durch die Filmarbeiten, die im Haus laufen, diesen Winter nicht die Sorgen wie letztens, weil natürlich jetzt das Haus ordentlich bewirtschaftet wird, und damit ist auch die Heizung intakt, der Schnee wird beräumt."
Weniger hundert Meter weiter, am historischen Untermarkt, mit dem großen Rathaus, und den alten Tuchhändlerhäusern, parken einige Kleinbusse mit verdunkelten Scheiben. Im Hotel zur Börse sind die Vorhänge zugezogen, durch einen Spalt sieht man einen großen Schminktisch.
"Ich hätte gerne mitgemacht, aber irgendwie läuft das immer an mir vorbei, weil ich arbeiten muss. Letztes Jahr im Dezember, wo das Casting war, da war ich gerade in München, da wurde es auch wieder nix. Na ja, mal sehen, es gibt ja wieder Filme, vielleicht klappt es mal."
Tarantino durfte vom Rathausturm schießen lassen
1000 Statisten suchen die Produzenten. Und Karina Thiemann hat wieder keine Zeit. Dabei kennt sie sich rund ums Filmgeschäft aus wie kaum sonst jemand in der Stadt. Seit einem Jahr führt Thiemann Touristen in Görlitz von einem Drehort zum anderen.
"'In 80 Tagen um die Welt' wurde hier gedreht, der 'Vorleser' wurde hier gedreht, 'Goethe' wurde gedreht, 'Die Vermessung der Welt', der 'Turm' - alle Filme eigentlich, Untermarkt ist immer Drehort."
Quentin Tarantino darf für "Inglorious Basterds" vom Rathausturm schießen lassen, für Kate Winslet im Vorleser lassen die Görlitzer eine historische Straßenbahn über ihre Gleise rollen.
"Das waren natürlich schöne Dreharbeiten, weil sehr viele Außenaufnahmen waren, was dieses Mal jetzt nicht ist. Diesmal können die sich total abschotten."
Zumindest beim Dreh im alten Kaufhaus. Doch irgendwann haben auch Hollywood-Schauspieler mal Feierabend. Dann schlägt die Stunde der Görlitzer Fans.
"Ich habe Jeff Goldblum schon gesehen, von dem habe ich auch schon ein paar schöne Fotos! Jude Law habe ich auch schon gesehen!"
Ein Stückchen weiter, am Ufer der Neisse, vor der großen, leer stehenden Jugendstil-Stadthalle, laufen die Vorbereitungen für einen Außendreh. "Hotel", leuchten Buchstaben hoch oben an der dunkelgrauen Fassade. Dunkelrosa schimmert der Eingangsbereich - daneben Blumenkübel. Alles Kulisse.
"Die Produktion soll sehr teuer sein von dem Film, 23 Millionen hat man angegeben. stand heute in der Zeitung, ja ist die teuerste Produktion, also ganz toll!"
Ein Rentnerpärchen schlendert am Absperrzaun entlang. Die Neugier groß, die Kamera immer griffbereit.
"Um das Jahr 1934 spielt der Film, das weiß ich. Jetzt sind wir hier um mal zu fotografieren diese schöne Kulisse, sonst sieht es ja recht traurig aus um die Stadthalle."
Auch die steht schon seit Jahren leer. Auch für sie kommt der Dreh gerade richtig, freuen sich die beiden Rentner. Viel historische Kulisse für wenig Geld - darum kommen die Filmemacher nach Görlitz. Und mit ihnen der unverhoffte Denkmalschutz.
"'In 80 Tagen um die Welt' wurde hier gedreht, der 'Vorleser' wurde hier gedreht, 'Goethe' wurde gedreht, 'Die Vermessung der Welt', der 'Turm' - alle Filme eigentlich, Untermarkt ist immer Drehort."
Quentin Tarantino darf für "Inglorious Basterds" vom Rathausturm schießen lassen, für Kate Winslet im Vorleser lassen die Görlitzer eine historische Straßenbahn über ihre Gleise rollen.
"Das waren natürlich schöne Dreharbeiten, weil sehr viele Außenaufnahmen waren, was dieses Mal jetzt nicht ist. Diesmal können die sich total abschotten."
Zumindest beim Dreh im alten Kaufhaus. Doch irgendwann haben auch Hollywood-Schauspieler mal Feierabend. Dann schlägt die Stunde der Görlitzer Fans.
"Ich habe Jeff Goldblum schon gesehen, von dem habe ich auch schon ein paar schöne Fotos! Jude Law habe ich auch schon gesehen!"
Ein Stückchen weiter, am Ufer der Neisse, vor der großen, leer stehenden Jugendstil-Stadthalle, laufen die Vorbereitungen für einen Außendreh. "Hotel", leuchten Buchstaben hoch oben an der dunkelgrauen Fassade. Dunkelrosa schimmert der Eingangsbereich - daneben Blumenkübel. Alles Kulisse.
"Die Produktion soll sehr teuer sein von dem Film, 23 Millionen hat man angegeben. stand heute in der Zeitung, ja ist die teuerste Produktion, also ganz toll!"
Ein Rentnerpärchen schlendert am Absperrzaun entlang. Die Neugier groß, die Kamera immer griffbereit.
"Um das Jahr 1934 spielt der Film, das weiß ich. Jetzt sind wir hier um mal zu fotografieren diese schöne Kulisse, sonst sieht es ja recht traurig aus um die Stadthalle."
Auch die steht schon seit Jahren leer. Auch für sie kommt der Dreh gerade richtig, freuen sich die beiden Rentner. Viel historische Kulisse für wenig Geld - darum kommen die Filmemacher nach Görlitz. Und mit ihnen der unverhoffte Denkmalschutz.