Minderheiten in Deutschland in Zahlen
In Deutschland gibt es kleine und große Minderheiten: 60.000 Saterfriesen, die Dänen in Südschleswig, die Sinti und Roma und die Sorben in der Lausitz. 1,5 Millionen Türken leben in Deutschland, 700.000 Polen, 600.000 Italiener, eine halbe Millionen Rumänen und 400.000 Syrer.
Diese Sprache kennt nur eine Minderheit in Deutschland. Eine sehr kleine Minderheit: die Saterfriesen. Knapp 3000 Menschen sprechen sie noch aktiv. Kaum mehr verstehen die Hymne des Saterlandes.
Die Saterfriesen im Nordwesten Niedersachsens gehören zur friesischen Volksgruppe. Die bildet mit etwa 60.000 Menschen eine der vier anerkannten Minderheiten in Deutschland. Die drei anderen sind die Dänen in Südschleswig, die Sinti und Roma und die Sorben in der Lausitz.
Die vier anerkannten Minderheiten in Deutschland genießen besondere Rechte zum Schutz ihrer Sprache und zur Teilhabe. So ist zum Beispiel die politische Vertretung der Dänen in Schleswig Holstein von der Fünfprozent-Hürde ausgenommen. Sie erzielte bei der Landtagswahl 2012 nur 4,6 Prozent und durfte trotzdem drei Abgeordnete in den Landtag schicken. Gemeinsam haben alle anerkannten Minderheiten, dass sie eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte besitzen und den deutschen Pass. Alle ohne die deutsche Staatsangehörigkeit gehören in ein anderes Minderheiten-Register.
Kaum Zahlen über sexuelle Orientierung
In Deutschland leben laut Statistischem Bundesamt neun Millionen Ausländer. Also etwa elf Prozent der Gesellschaft. Die meisten – etwa 1,5 Millionen sind Türken – Tendenz fallend. Die zweitgrößte Gruppe sind Polen mit 700.000 Menschen – Tendenz steigend, genauso wie bei den Italienern mit 600.000, den Rumänen mit 500.000 und auf Platz drei bei den Ausländern sind die Syrer mit 400.000 Menschen – Tendenz stark steigend. Viele von ihnen sind muslimischen Glaubens. Ebenfalls eine Minderheit in Deutschland.
In Deutschland sind 4,5 Millionen Menschen Muslime. Das sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung. Ein kleiner Anteil im Vergleich mit den mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland, die katholisch, evangelisch oder ohne Konfession sind. Der Rest sind sehr kleine Religionsgemeinschaften, wie Hindus oder Juden mit etwa 100.000 Menschen.
Kaum verlässliche Zahlen gibt es für die sexuelle Orientierung. Wie viele Menschen in Deutschland hetero-, schwul-, lesbisch-, be- oder transsexuell sind, lässt sich nur schätzen. Das Statistische Bundesamt hat durch Befragungen ermittelt, dass derzeit etwa 160.000 Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft wohnen. Das wären zwei Prozent der Bevölkerung. Eine Minderheit, die genauso gegen Diskriminierung kämpft, wie die meisten.