"Jemand, der nicht polarisiert"
Frank-Walter Steinmeier soll neuer Bundespräsident werden - auch die Union will den Außenminister nun mittragen. Eine naheliegende Wahl, sagt der Politikwissenschaftler Frank Decker. Er kenne das Geschäft "aus dem Effeff" und sei bei allen Parteien respektiert.
Nach monatelanger Debatte spricht sich jetzt auch die Union für Frank-Walter Steinmeier als neues Staatsoberhaupt aus. Ein idealer Nachfolger für Bundespräsident Gauck, sagt Frank Decker, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn.
"Eine naheliegende Wahl"
"Er ist natürlich jemand, der das politische Geschäft aus dem Effeff kennt", sagt Decker im Deutschlandradio Kultur. Steinmeier sei quer durch die Parteienlandschaft respektiert und verfüge über internationale Erfahrung. "Er ist auch jemand, der von seiner ganzen Art her nicht polarisiert - das gehört ja zum Amt dazu - der Präsident soll integrierend wirken. Und insoweit ist er tatsächlich eine naheliegende Wahl."
Ihm fehle zwar etwas Pathos, so Decker. "Er ähnelt ja in seiner nüchternen Art auch sehr der Bundeskanzlerin." Aber er habe natürlich auch die Möglichkeit, das Amt auszufüllen. "Man kann als Bundespräsident, was auch die Reden angeht, sicher etwas freier agieren als als Außenminister. Da wird er sicherlich dann hineinwachsen."