"Keine Komfortzone für Politiker"
Die 14. documenta ist offiziell eröffnet - zunächst in Athen, im Juni startet sie in Kassel. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste zum Auftakt nach Griechenland - und würdigte die documenta als unbequeme Veranstaltung, die unterschiedliche Perspektiven aufzeige.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist anlässlich der Eröffnung der documenta 14 in Athen. Denn die Ausstellungsreihe für moderne Kunst findet in diesem Jahr erstmals nicht nur in Kassel statt – und steht unter dem vielsagenden Motto "Von Athen lernen".
Bei seiner Eröffnungsrede würdigte Steinmeier, der Griechenland und Athen als Außenminister schon ein paar Mal besucht hat, die historische Bedeutung der Stadt als "Wiege der Demokratie".
"Verschiedene Modelle der Wahrnehmung"
Über die documenta sagte Steinmeier, diese sei noch nie "eine Komfortzone für Politiker" gewesen und werde es auch in Athen nicht sein. Er sagte weiter:
"In zwei so unterschiedlichen europäischen Städten auszustellen, heißt, eine jeweils andere, neue Perspektive einzunehmen. Ich glaube in Zeiten wie diesen wird wieder stärker bewusst: Es gibt in der Kunst wie in der der Politik auch andere Modelle der Wahrnehmung und Weltaneignung als nur das das demokratische."
Journalist Panjiotis Gavrilis, der für Deutschlandradio Kultur aus Athen berichtet und den Bundespräsidenten während des Besuchs beobachtete, sagt:Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender hätten auch selbst etwas gelernt in Athen bei Gesprächen mit Studierenden und jungen Start-up-Gründern. Diese hätte sich über die mangelnde Unterstützung in Griechenland beklagt. Ungeachtet dessen versuchten sie, ihren Weg zu gehen. Das habe Steinmeier und seine Frau beeindruckt.