"Stern"-Gründer Henri Nannen laut Medienrecherchen an antisemitischer Propaganda beteiligt

    Der Publizist, Herausgeber, Chefredakteur, Gründer des Hamburger Magazins "Stern" und Kunstmäzen Henri Nannen sitzt mit einer Ausgabe seiner Zeitschrift an seinem Schreibtisch in Hamburg.
    Der Publizist, Herausgeber, Chefredakteur, Gründer des Hamburger Magazins "Stern" und Kunstmäzen Henri Nannen © dpa / Fotoreport Stern Hamburg Bokelmann
    Der Verleger und Gründer des Magazins "Stern", Henri Nannen, soll nach Medienrecherchen an antisemitischer Propaganda beteiligt gewesen sein - und zwar in leitender Position. Bereits bekannt war, dass Nannen in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges in einer Propagandaeinheit der SS war. Sie sollte auf Befehl Hitlers mit Flugblättern die alliierten Soldaten beeinflussen, die in Italien heranrückten. Die Abteilung hieß "Südstern". Das Online-Format STRG_F des Norddeutschen Rundfunks hat nun Inhalte dieser Flugblätter offengelegt, für die Nannen verantwortlich gewesen sein soll. In Dutzenden der Flugblätter seien deutlich antisemitische Motive und Texte enthalten. Dem NDR zufolge hat Henri Nannen seine Tätigkeit bei "Südstern" zu Lebzeiten nie vollständig aufgeklärt. Das Magazin "Stern" habe sich nicht zu den Vorwürfen äußern wollen. Es sei lediglich mitgeteilt worden, dass man grundsätzlich "jeder neuen Information zur Biografie Henri Nannens sehr offen" gegenüberstehe.