Steuerbetrug

"Ein Verlust für die Berliner Kultur"

Der regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (l, SPD), und Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) sitzen am 07.11.2013 bei der Sitzung des Abgeordnetenhauses in Berlin.
Klaus Wowereit (SPD) und André Schmitz (SPD) bei einer Sitzung im Abgeordnetenhaus © picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka
04.02.2014
Der CDU-Politiker Volker Hassemer bedauert den Rücktritt des Berliner Kulturstaatssekretärs André Schmitz. Er sei ein "Fachmann für das Kulturelle", dessen Arbeit der Regierende Bürgermeister Wowereit nicht leisten könne.
Berlins ehemaliger Kultursenator Volker Hassemer (CDU) hat den Rücktritt von Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) als Verlust für die Berliner Kultur bezeichnet. Im Deutschlandradio Kultur sagte er, dass der heute wegen Steuerhinterziehung aus dem Amt entlassene Politiker ein "Fachmann für das Kulturelle war, und das kommt in der Politik nicht so oft vor". Schmitz habe mit dafür gesorgt, "dass die Voraussetzungen für Kultur in Berlin nach wie vor gut sind".
Einer seiner größten Erfolge sei es gewesen, "Kultur und Bildung zusammenzubringen", sagte Hassemer weiter. Zugleich äußerte er aber auch Kritik: Schmitz habe die Bedeutung des im Bau befindlichen Humboldtforums unterschätzt. "Berlin betrachtet dieses in der Tat vom Bund ganz überwiegend finanzierte Projekt bis zum heutigen Tage eher als eines des Bundes und sollte es betrachten als das zentrale Berliner Kulturprojekt." Die Strahlkraft des in der historischen Stadtmitte geplanten internationalen Forums für Kultur, Kunst und Wissenschaft sei "so stark, dass das die ganze Stadt und damit die Stadtentwicklung in Schwung bringen kann", so Hassemer. "Das muss in Zukunft auf die Agenda!"
Weiterhin zeigte sich Hassemer skeptisch, ob das Kulturressort bei Klaus Wowereit (SPD) richtig angesiedelt sei. Wowereit sei "als Regierender Bürgermeister noch für sehr viel anderes zuständig", sagte er. Es sei daher nicht verwunderlich, dass für mutige Schritte in der Berliner Kulturpolitik keine Zeit bleibe. "Die große konzeptionelle Arbeit“ könne man daher leider nicht vorfinden.
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