"Stoker"
Als India Stoker ihren Vater bei einem Autounfall verliert, fällt das Mädchen in ein Loch. Doch dann taucht Charlie auf, der ihr unbekannte Bruder ihres Vaters. India hofft, dass er die Lücke in ihrem Leben füllen kann – bis sie Charlies finsteres Geheimnis entdeckt.
Dem koreanischen Kino eilt ein exzessiver Ruf, ein Hang zur Gewalt voraus. Natürlich liegt es nahe, die Rachegeschichten, die es mit ungeheuerlicher Vehemenz und einer so zerstörerischen wie selbstzerstörerischen Energie produziert, auf die nie aufgearbeiteten geschweige denn geahndeten Verbrechen während der Militärregierung und der japanischen Besatzung zurückzuführen. In diesem politischen und gesellschaftlichen Kontext lässt sich auch die Rache-Trilogie vom Park Chan-wook einordnen.
Mit seinem zutiefst verstörenden Film "Old Boy" - um einen in einem Hotelzimmer grundlos eingesperrten Mann - wurde er auch international bekannt und stellt seitdem jeden seiner neuen Filme auf großen Festivals vor. Nun ist Hollywood auf seine hyperrealistischen Bildtableaus, aus dem das Böse, der Schmerz, der Schrecken immer wieder ausbrechen kann, aufmerksam geworden.
Auch in "Stoker" erzählt Park eine Rachegeschichte, doch braucht der Zuschauer einige Zeit, um sie als solche zu entschlüsseln. Um den perfiden Plan eines zurückgekehrten Bruders auf die Schliche zu kommen. Schauplatz ist ein einsames Landhaus, dessen Weitläufigkeit beim Zuschauer ein Gefühl der Orientierungslosigkeit auslöst .
Als ihr geliebter Vater stirbt, zieht sich die junge India in sich selbst zurück. Plötzlich taucht ihr Onkel, der Bruder ihres Vaters, in der Villa auf. Er holt sie aus dem inneren Gefängnis heraus, dabei muss sie eine schlimme Entdeckung machen. Sie wird jedoch nicht zur Polizei gehen, sondern in die Fußstapfen des zwielichtigen Mannes treten. Zum Schrecken ihrer Mutter, die von Nicole Kidman mit wunderbarer Hysterie gespielt wird.
"Stoker" ist ein kalter, böser Thriller. Doch vermag er nicht so zu irritieren, wie die vorherigen Filme von Park Chan-wook. Vielleicht weil die Spannung hier nicht auf eine gesellschaftliche Spannung verweist, wirken die Bilder eher stylisch als bedrohlich. Dennoch bekommt man es mit einem Thriller zu tun, der sich in seiner Radikalität, in seiner Darstellung des puren Bösen von der üblichen Handelsware mehr als unterscheidet.
USA 2012 – Originaltitel: Stoker, Regie: Park Chan-wook, Darsteller: Mia Wasikowska, Matthew Goode, Nicole Kidman, ab 16 Jahren, 100 Minuten
Mit seinem zutiefst verstörenden Film "Old Boy" - um einen in einem Hotelzimmer grundlos eingesperrten Mann - wurde er auch international bekannt und stellt seitdem jeden seiner neuen Filme auf großen Festivals vor. Nun ist Hollywood auf seine hyperrealistischen Bildtableaus, aus dem das Böse, der Schmerz, der Schrecken immer wieder ausbrechen kann, aufmerksam geworden.
Auch in "Stoker" erzählt Park eine Rachegeschichte, doch braucht der Zuschauer einige Zeit, um sie als solche zu entschlüsseln. Um den perfiden Plan eines zurückgekehrten Bruders auf die Schliche zu kommen. Schauplatz ist ein einsames Landhaus, dessen Weitläufigkeit beim Zuschauer ein Gefühl der Orientierungslosigkeit auslöst .
Als ihr geliebter Vater stirbt, zieht sich die junge India in sich selbst zurück. Plötzlich taucht ihr Onkel, der Bruder ihres Vaters, in der Villa auf. Er holt sie aus dem inneren Gefängnis heraus, dabei muss sie eine schlimme Entdeckung machen. Sie wird jedoch nicht zur Polizei gehen, sondern in die Fußstapfen des zwielichtigen Mannes treten. Zum Schrecken ihrer Mutter, die von Nicole Kidman mit wunderbarer Hysterie gespielt wird.
"Stoker" ist ein kalter, böser Thriller. Doch vermag er nicht so zu irritieren, wie die vorherigen Filme von Park Chan-wook. Vielleicht weil die Spannung hier nicht auf eine gesellschaftliche Spannung verweist, wirken die Bilder eher stylisch als bedrohlich. Dennoch bekommt man es mit einem Thriller zu tun, der sich in seiner Radikalität, in seiner Darstellung des puren Bösen von der üblichen Handelsware mehr als unterscheidet.
USA 2012 – Originaltitel: Stoker, Regie: Park Chan-wook, Darsteller: Mia Wasikowska, Matthew Goode, Nicole Kidman, ab 16 Jahren, 100 Minuten