Hörer gegen Hörer
Im Zentrum standen am heutigen Sonntagmorgen berühmte Filmmusiken. Der erste zu erratende Titel war die Titelmusik zu:
Lawrence of Arabia
Orchester
Maurice Jarre
Aus: Lawrence of Arabia
Der Film von Regisseur David Lean über den berühmten britischen Offizier Thomas Edward Lawrence ("Die sieben Säulen der Weisheit") kam 1962 in die Kinos. Für Peter O'Toole in der Titelrolle begann damit eine Weltkarriere. Insgesamt wurden sieben Oscars an den Film verliehen, darunter auch der für die "Beste Musik". Maurice Jarre hat sich mit seiner Wüstenmusik ein musikalisches Denkmal geschaffen.
Der zweite gesuchte Film war "The Sound of Music" (dt. Titel: "Meine Lieder – meine Träume") mit dem Lied:
Edelweiß
Julie Andrews & Christopher Plummer
Richard Rodgers
Aus: The Sound of Music
Die Geschichte der Trapp-Familie wurde 1965 von Robert Wise in Szene gesetzt und war mit Julie Andrews als Maria Trapp und Christopher Plummer als Kapitän von Trapp bestens besetzt. Fälschlicherweise wird das Lied "Edelweiß" immer als Schnulze abgetan, im Film aber spielt es als Widerstandslied gegen die braune Machtübernahme in Österreich eine wichtige Rolle.
Bei der dritten Musik ging es um die in der Karibik ansässigen Piraten und im Besonderen um Jack Sparrow. Die Musik zu diesem mittlerweile vier Filme umfassenden Filmreihe (Nummer 5 ist gerade im Entstehen und soll 2017 in die Kinos kommen) wird oft Hans Zimmer alleine zugeschrieben. Einen großen Anteil am Erfolg hat aber auch Klaus Badelt, der mit Zimmer zusammen arbeitet.
He's a pirate
Orchester
Klaus Badelt
Pirates oft he Caribbean
Und als Vierter im Bunde der gesuchten Filmmusiken erklang das Liebesthema aus "Der Pate".
Speak Softly Love (Love Theme)
Nino Rota
Andy Williams (voc)
Aus: The godfather (Der Pate)
Der Komponist Nino Rota konnte für seine Musik zu diesem Film - Marlon Brando in der Hauptrolle des Paten - keinen Oscar in Empfang nehmen. Obwohl erst nominiert, wurde seine Musik später zurückgezogen, da er Teile aus dieser Musik bereits 1958 für die italienische Komödie „Fortunella" komponiert hatte.
Unvergängliche Meisterwerke
Als Leonardo da Vinci zu Beginn des 16. Jahrhunderts seine "La Giocanda" auf die grundierte Leinwand bannte, ahnte niemand, dass seine Mona Lisa einst das berühmteste Gemälde der Welt werden sollte und Komponisten und Filmemacher gleichermaßen inspirieren würde. So schaut die Dame heute also nicht nur heiter im Louvre ihren Besuchern entgegen, in Liedern wird sie besungen und im Film ab und an "von der Wand genommen". Dank der Leinwand, die die Jahrhunderte überdauerte.
Ob nun da Vincis "Mona Lisa", Franz Marcs "Blaues Pferd" oder Rembrandts "Nachtwache" – sie sind alle unbeweglich und hängen nur an einem Ort. Moderne Bilder dagegen bewegen sich und flimmern heute tagtäglich von den "Leinwänden" in unzähligen Lichtspielhäusern weltweit. Und auch wenn in den Kinos die Projektionsflächen schon lange nicht mehr aus Linnen bestehen, der Begriff "Leinwand" ist geblieben.
Die meisten der Filme werden sicher nicht so lange überdauern wie die so oft besungene Mona Lisa oder Van Goghs "Sonnenblumen". Doch einige dieser bewegten Bilder haben durchaus Qualitäten, die sich mit den großen Gemälden vergangener und gegenwärtiger Malerei vergleichen lassen. Und dazu brauchte es keinen Bruder, der beim Tonfilm die Geräusche machte, obwohl gerade dieses Lied von Paul O'Montis auf den Berliner Kabarettbühnen des Jahrs 1930 große Erfolge feierte.
Und wenn im Mai die Knospen springen,
Dann müssen Fink und Lerche singen.
Wenn eine Bombe explodiert, dann hustet er wie toll,
Und das klingt nachher wundervoll!
Dann müssen Fink und Lerche singen.
Wenn eine Bombe explodiert, dann hustet er wie toll,
Und das klingt nachher wundervoll!
Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche,
Das hat er schon als Kind so gut gekonnt,
Er macht es so, dass ich mich selber täusche,
Es gibt nichts, was mein Bruder nicht vertont...
Das hat er schon als Kind so gut gekonnt,
Er macht es so, dass ich mich selber täusche,
Es gibt nichts, was mein Bruder nicht vertont...
...wurde O'Montis, der bürgerlich Paul Wendel hieß, von Fred Raymond auf den Leib komponiert. Und letztlich hat sich bis heute nichts daran geändert. Noch immer brauchen die Filmemacher die Geräuschexperten, die es krachen und donnern, tirilieren und pfeifen lassen. Es brauchte, nicht erst mit Beginn der Tonfilmzeit, die Musik und die Komponisten. Schon um 1910 entstanden Meisterwerke, tönende Gemälde, die Bilder in unserer Fantasie entstehen lassen und die bewegten Bilder mit Emotionen ausfüllen.
Wenn heute Nacht die Oscars zum 87. Mal vergeben werden, dann bleibt nur zu hoffen, dass wieder ein Meisterwerk unter den Preisträgern ist, das die Leinwand mit Leben erfüllt.
"Manchmal, wenn die Menschen glauben etwas zu verlieren, verlieren sie es nicht wirklich. Sie haben es nur woanders hingebracht." (Zitat aus dem Film "The Sixth Sense")
Instrumentenrätsel
Der Moog-Synthesizer war das gesuchte Instrument. Seine Anfänge liegen in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts, doch erst mit dem Aufkommen der Transistoren in den 60er Jahren konnte sein Entwickler Robert Moog die Größe und auch den Stromverbrauch auf ein vernünftiges Maß reduzieren. 1964 gilt als das Geburtsjahr des modularen Synthesizers. Vier Jahre später erschien die Platte "Switched on Bach" von (damals noch) Walter Carlos, der mit Moog an der Entwicklung dieses elektronischen Instruments beteiligt war. Dieses Album war eines der ersten Klassikalben, das auf Anhieb mehr als 500.000 Mal über den Ladentisch ging und in die Top Ten der Popcharts aufstieg. 1969 wurde es mit drei Grammys ausgezeichnet. In der Filmmusik spielte der Moog und seine - dann - Spielerin Wendy Carlos in "The Shining", "Clockwork Orange" und "Tron" eine maßgebliche Rolle.
Auflösung des Radiorätsels
In unserer Sendung "Im Gespräch" war die Schauspielerin Brigitte Grothum zu Gast. Die gebürtige Dessauerin wurde am 26. Februar "irgendwas mit 8 und 0" wie sie es selbst ausdrückte. Bekannt geworden ist sie vor allem als "Margot Färber" in der Kultserie "Drei Damen vom Grill". Brigitte Grothum hat die Tragödie "Jedermann" von Hugo Hofmannsthal 28 Jahre lang in Berlin inszeniert. Gerade ist sie in dem Stück "Geliebter Lügner" in der Rolle der Beatrice Stella Campbell zu sehen. Hier können Sie das Gespräch mit Brigitte Grothum nachhören: "Zwischen 'Jedermann' und 'Drei Damen vom Grill'"
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Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradio.de erreichen.