"Für viele Künstler sind wir eine wichtige Einnahmequelle"
Der Markt für Streamingdienste boomt, doch immer wieder klagen Künstler, dass sie damit nur Mini-Beträge verdienen. Spotifys Deutschland-Chef Stefan Zilch sagt dagegen: Vor allem langfristig wird sich das Geschäftsmodell für viele Musiker lohnen.
Streaming gilt als neue Zauberformel für die Musikindustrie, seit immer weniger Tonträger verkauft werden. Doch viele Musiker selbst sehen die Sache skeptisch, fürchten um Verdienstmöglichkeiten.
Der Deutschland-Chef des schwedischen Unternehmens Spotify, Stefan Zilch, hält dagegen: "Das Geschäftsmodell des Streamings amortisiert sich für viele Künstler in einem gewissen Zeitraum", sagte er im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Allerdings gehe das nicht so schnell wie beim klassischen Verkauf von CDs. Daneben habe der Dienst einen starken Werbe- und PR-Effekt für die beteiligten Künstler. Denn unter den Nutzern werde es immer beliebter, Musik zu teilen und anderen zu empfehlen.
Der Großteil der Einnahmen fließt zurück an die Musikindustrie
Spotify zahle 70 Prozent seiner Umsätze aus Werbung und den Einnahmen über kostenpflichte Lizenzen zurück an die Musikindustrie, sagte Zilch, also an Rechteinhaber wie die Plattenfirmen und Rechteverwerter wie die Gema. Zudem sei es dem Unternehmen gelungen, Nutzer in großer Zahl von illegalen Tauschbörsen wegzulocken und zu zahlenden Kunden zu machen.
Auch sei Streaming unter den verschiedenen Vertriebswegen für Musik inzwischen der umsatzstärkste. "Der Spotify-Nutzer gibt 120 Euro im Jahr für Musik aus, das gibt es in keinem anderen Vertriebsmodell", sagte Zilch. "Der Download-Käufer gibt nicht so viel aus und der CD-Käufer auch nicht."