Streit um Gründung einer Nationalen Akademie der Wissenschaften
Das Projekt sollte ein Teil der blühenden Landschaften sein. Es war Helmut Kohl, der dem wiedervereinigten Deutschland eine Nationale Akademie der Wissenschaften in die Gründungspapiere schreiben wollte.
Per Einigungsvertrag sollte die fast 400 Jahre alte Deutsche Akademie der Naturforscher in Halle an der Saale zur nationalen Institution ausgebaut werden; die Leopoldina als länderübergreifendes Institut, das es den deutschen Wissenschaften erlauben würde, mit wiedervereinigter Stimme zu sprechen.
Die Erwartungen an eine solche repräsentative Instanz liegen heute noch auf der Hand. Politiker versprechen sich eine effizientere Beratung in schwierigen Problemfeldern wie Klimawandel und Gentechnik. Wissenschaftler hoffen, durch ein kompetentes Sprachrohr im globalen Wettstreit besser für den Kampf um Forschungsgelder gerüstet zu sein.
Den Mitgliedern der Leopoldina war die ihnen zugedachte Rolle Anfang der neunziger Jahre aber zu staatstragend. Dass das Projekt seinerzeit auf Eis gelegt wurde, hatte darüber hinaus andere Gründe. Deutschland hat wahrlich keinen Mangel an Akademien und Expertengremien; hier sieht man sich durch die Vorstellung einer übergeordneten Instanz wissenschaftlich und finanziell infrage gestellt. Nicht zu vergessen die kritischen Stimmen, die den Anspruch repräsentativer Einstimmigkeit für unvereinbar mit den auf Vielstimmigkeit angelegten Verfahren wissenschaftlicher Erkenntnis halten.
Neuen Auftrieb erhielt die Idee der Nationalakademie schließlich vor drei Jahren durch eine Empfehlung des Wissenschaftsrats. Auch die Nachfolgerin Helmut Kohls scheint das Projekt jetzt wieder verstärkt vorantreiben zu wollen. Angela Merkel traf sich im Vorfeld des G8-Gipfels mit den Akademiepräsidenten der G8-Staaten, um die Kooperationsmöglichkeiten von Wissenschaft und Politik in Sachen Klimaschutz zu sondieren. Sicher kein Zufall, dass sie vom Präsidenten der Leopoldina, Volker ter Meulen, begleitet wurde. Der emeritierte Virologe wird im Bezug auf die Nationalakademie mit den Worten zitiert. "Ich mach’ das jetzt". Aber neben ihm stehen wohl auch noch andere in den Startlöchern.
Die Erwartungen an eine solche repräsentative Instanz liegen heute noch auf der Hand. Politiker versprechen sich eine effizientere Beratung in schwierigen Problemfeldern wie Klimawandel und Gentechnik. Wissenschaftler hoffen, durch ein kompetentes Sprachrohr im globalen Wettstreit besser für den Kampf um Forschungsgelder gerüstet zu sein.
Den Mitgliedern der Leopoldina war die ihnen zugedachte Rolle Anfang der neunziger Jahre aber zu staatstragend. Dass das Projekt seinerzeit auf Eis gelegt wurde, hatte darüber hinaus andere Gründe. Deutschland hat wahrlich keinen Mangel an Akademien und Expertengremien; hier sieht man sich durch die Vorstellung einer übergeordneten Instanz wissenschaftlich und finanziell infrage gestellt. Nicht zu vergessen die kritischen Stimmen, die den Anspruch repräsentativer Einstimmigkeit für unvereinbar mit den auf Vielstimmigkeit angelegten Verfahren wissenschaftlicher Erkenntnis halten.
Neuen Auftrieb erhielt die Idee der Nationalakademie schließlich vor drei Jahren durch eine Empfehlung des Wissenschaftsrats. Auch die Nachfolgerin Helmut Kohls scheint das Projekt jetzt wieder verstärkt vorantreiben zu wollen. Angela Merkel traf sich im Vorfeld des G8-Gipfels mit den Akademiepräsidenten der G8-Staaten, um die Kooperationsmöglichkeiten von Wissenschaft und Politik in Sachen Klimaschutz zu sondieren. Sicher kein Zufall, dass sie vom Präsidenten der Leopoldina, Volker ter Meulen, begleitet wurde. Der emeritierte Virologe wird im Bezug auf die Nationalakademie mit den Worten zitiert. "Ich mach’ das jetzt". Aber neben ihm stehen wohl auch noch andere in den Startlöchern.