Streit um Moselbrücke: Weinpapst Pigott teilt erneut heftig aus
Der Streit um die Autobahnbrücke über die Mosel geht weiter. Der renomierte Weinkritiker Stuart Pigott warf der rheinland-pfälzischen Landesregierung eine "Geringschätzung" der an der Mosel lebenden Menschen vor.
Siegfried Englert, rheinland-pfälzischer Staatssekretär für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, fand hingegen vor allem unfreundliche Worte für Renate Künast und Joschka Fischer, die sich dem Protest von Weinliebhabern und Winzern angeschlossen haben. Er "leide" ein bisschen darunter, dass hochrangige Vertreter der Grünen, die ehemals das Projekt als Mitglieder der Bundesregierung mitverantwortet hätten, jetzt vorgäben, "als wüssten sie gar nicht, um was es geht". Künast und Fischer täten so, als leite die Brücke "den Untergang des Abendlandes" ein. Das sei "geschmacklos". Dass die Winzer ihre Sorgen und Ängste ausdrückten, sei hingegen legitim, betonte Englert.
Pigott warf dem Staatssekretär vor, die Bedeutung der vom Bau der Brücke betroffenen Weinlagen herunterzureden. "Diese Lagen sind weltberühmt", sagte er. Er finde "diese Geringschätzung der Bevölkerung an der Mosel ( ... ) unerhört", schimpfte Pigott. Es gehe um rund 5.000 Menschen, die vom Weinbau und dem Tourismus in der Region lebten. "Ihre Existenz wird aufs Spiel gesetzt", sagte der "Weinpapst".
Die Weinlagen seien der "Kölner Dom" des deutschen Weins. "Würden wir es zulassen, dass das Goethe-Haus in Weimar abgerissen wird oder dass der Mainzer Dom weichen muss für einen Parkplatz?", fragte Pigott. Auch verkehrstechnisch und wirtschaftlich sei die Brücke "astreiner Wahnsinn".
Englert antwortete, er tue sich schwer mit Pigotts Vergleichen. Diese seien – bei aller Wertschätzung für die betroffenen Weinlagen – "doch etwas übertrieben". Er kenne 65 Gutachten zum Bau der Brücke, und kein einziges dieser Gutachten habe ihn nachdenklich gemacht, ob das Bauwerk möglicherweise unsinnig sei, sagte Englert.
"Bei aller berechtigten Kritik der betroffenen Winzer: Die Mehrzahl der Bevölkerung ist für die Erstellung der Brücke", betonte der Staatssekretär. Das geplante Viadukt soll ab 2016 das Moseltal überspannen. Die Brücke ist 160 Meter hoch, 1,7 Kilometer lang und soll 270 Millionen Euro kosten.
Gespräch mit Stuart Pigott und Siegfried Englert als MP3-Audio
Pigott warf dem Staatssekretär vor, die Bedeutung der vom Bau der Brücke betroffenen Weinlagen herunterzureden. "Diese Lagen sind weltberühmt", sagte er. Er finde "diese Geringschätzung der Bevölkerung an der Mosel ( ... ) unerhört", schimpfte Pigott. Es gehe um rund 5.000 Menschen, die vom Weinbau und dem Tourismus in der Region lebten. "Ihre Existenz wird aufs Spiel gesetzt", sagte der "Weinpapst".
Die Weinlagen seien der "Kölner Dom" des deutschen Weins. "Würden wir es zulassen, dass das Goethe-Haus in Weimar abgerissen wird oder dass der Mainzer Dom weichen muss für einen Parkplatz?", fragte Pigott. Auch verkehrstechnisch und wirtschaftlich sei die Brücke "astreiner Wahnsinn".
Englert antwortete, er tue sich schwer mit Pigotts Vergleichen. Diese seien – bei aller Wertschätzung für die betroffenen Weinlagen – "doch etwas übertrieben". Er kenne 65 Gutachten zum Bau der Brücke, und kein einziges dieser Gutachten habe ihn nachdenklich gemacht, ob das Bauwerk möglicherweise unsinnig sei, sagte Englert.
"Bei aller berechtigten Kritik der betroffenen Winzer: Die Mehrzahl der Bevölkerung ist für die Erstellung der Brücke", betonte der Staatssekretär. Das geplante Viadukt soll ab 2016 das Moseltal überspannen. Die Brücke ist 160 Meter hoch, 1,7 Kilometer lang und soll 270 Millionen Euro kosten.
Gespräch mit Stuart Pigott und Siegfried Englert als MP3-Audio