Vorsichtige Annäherung am Berliner Staatsballett
Sasha Waltz und Johannes Öhmann sollen schon bald die neue Doppelspitze am Berliner Staatsballet sein. Doch um diese Personalien gibt es Streit, das Ensemble fürchtet um die klassische Ausrichtung des Hauses. Nun sind erstmals von beiden Seiten versöhnliche Töne zu hören.
Reden kann manchmal helfen. So offenbar auch beim Konflikt des Berliner Staatsballetts mit seiner designierten Doppelintendanz Sasha Waltz und Johannes Öhmann. Donnerstag Abend kam es zu einem ersten Krisentreffen zwischen Ensemble und neuer Leitung, unter Beteiligung des Berliner Kultursenator Klaus Lederer. Sasha Waltz wertete es als einen Einstieg in den konstruktiven Dialog, man wolle jetzt nach vorne schauen.
"Wir haben entschieden, Johannes und ich, einen Schlusstrich zu ziehen, ab gestern beginnt eine neue Zeit und wir wollen aufeinander zugehen und hoffen dass wir weitere Gespräche und eine Atmoisphäre des Vertrauens uns trägt."
Vorsichtig versöhnlich
Es war das erste Mal seit der Verkündung der Personalie vor acht Monaten, dass die Intendanten in spe überhaupt mit den Tänzern redeten. Die leisten seit Monaten heftigen Widerstand gegen die Berufung, sie sehen in dem Duo Waltz/Öhmann einen Angriff auf die klassische Ausrichtung und Tradition des Staatsballetts. Jetzt gab sich auch Ensemblemitglied Elinor Jagodnik vorsichtig versöhnlich:
"Ja, wir hatten ganz viele Fragen, und die meisten wurden beantwortet, das war sehr konstruktiv. Und ja, wir werden später noch sehen, was alles noch passiert."
Dass noch mehr passieren muss, um die Wogen zu glätten, steht außer Frage. Klassische Balletttradition steht hier gegen zeitgenössischen Tanz, die Angst, mit der Weltspitze künftig nicht mehr mithalten zu können, treibt Tänzer und Publikum um. 20.000 Unterschriften hat die Petition "Rettet das Staatsballett" bereits gesammelt. Um die vielfältigen Befürchtungen zu zerstreuen, künftig würden auf der Bühne nur noch modernes Tanztheater und Sasha Waltz' eigene Produktionen stattfinden, stellten die beiden bereits jetzt ihr Repertoire für die erste Spielzeit 2018/2019 vor. Darin: Zu gleichen Teilen sowohl zeitgenössische als auch klassische Produktionen.
"Ja, wir hatten ganz viele Fragen, und die meisten wurden beantwortet, das war sehr konstruktiv. Und ja, wir werden später noch sehen, was alles noch passiert."
Dass noch mehr passieren muss, um die Wogen zu glätten, steht außer Frage. Klassische Balletttradition steht hier gegen zeitgenössischen Tanz, die Angst, mit der Weltspitze künftig nicht mehr mithalten zu können, treibt Tänzer und Publikum um. 20.000 Unterschriften hat die Petition "Rettet das Staatsballett" bereits gesammelt. Um die vielfältigen Befürchtungen zu zerstreuen, künftig würden auf der Bühne nur noch modernes Tanztheater und Sasha Waltz' eigene Produktionen stattfinden, stellten die beiden bereits jetzt ihr Repertoire für die erste Spielzeit 2018/2019 vor. Darin: Zu gleichen Teilen sowohl zeitgenössische als auch klassische Produktionen.
Der Wunsch, die Kluft zu schließen
Man wolle auch mit Künstlern und Choreographen der freien Szene, modern und traditionell, zusammenarbeiten, derzeit würden viele Gespräche geführt. Gearbeitet werde aber nicht am Ensemble vorbei, sondern mit dem bestehenden Ensemble, entsprechend seiner unterschiedlichen Fähigkeiten. Sasha Waltz:
"Für uns, wir wollen eine Brücke bauen. Diese Schlucht, die existiert, das ist eine Realität und das ist nicht nur im Staatsballett so, sondern das ist in der klassischen und in der zeitgenössischen Musik existiert diese Kluft, und wir wollen diese Kluft schließen. In unserer Programmation und in dem Ensemble."
Johannes Öhmann, derzeit noch Intendant am Königlich-Schwedischen Ballett in Stockholm, will noch mehr. Er will das Berliner Staatsballett zum Vorreiter der Moderne machen. Wichtige zeitgenössische Werke würde derzeit oft erst mit 15 Jahren Verspätung an den großen Häusern aufgeführt werden. Das soll am Staatsballett künftig anders, Neukreationen hier direkt erarbeitet werden. Doch das sei zunächst noch eine Vision.
Johannes Öhmann, derzeit noch Intendant am Königlich-Schwedischen Ballett in Stockholm, will noch mehr. Er will das Berliner Staatsballett zum Vorreiter der Moderne machen. Wichtige zeitgenössische Werke würde derzeit oft erst mit 15 Jahren Verspätung an den großen Häusern aufgeführt werden. Das soll am Staatsballett künftig anders, Neukreationen hier direkt erarbeitet werden. Doch das sei zunächst noch eine Vision.